Von Merida über Tulum nach Cancun

Per Bus ging es in der Nacht sechs Stunden zurück nach Mexiko City, um dann Vormittags mit dem Flieger nach Merida zu fliegen. Dort traf ich mit Jana Güthlein, die eine Woche mit durch Yucatán reisen wollte. Mit dem Mietwagen machten wir am folgenden Tag die sogenannte Ruta Puuc, die um die Puuc-Hügel geht. Dort finden sich einige Pyramiden, unter anderem die bekannten Pyramiden von Uxmal. Uxmal ist dabei die größte Stadt. Obwohl der Name übersetzt bedeutet, dass die Stadt dreimal aufgebaut wurde, wurde Uxmal entstanden und dann – ohne richtigen Grund – von seinen Einwohnern verlassen. Das größte Wahrzeichen ist dabei die Pyramide des Wahrsagers, die nicht wie die meisten Pyramiden in Mexico eckig, sondern rund gebaut ist. Danach ging es weiter über Kabáh nach Labna. Beide Wahrzeichen waren deutlich weniger besucht als Uxmal. Zum Schluss fuhren wir dann in die Grutas de Loltún. Es handelt sich dabei um das gewaltigste Höhlensystem in Yucatán das mit einem Führer besucht werden muss. Die Höhlen sind sehr warm und sehr hoch und waren früher Rückzugs- beziehungsweise Wohnort der Mayas. Auch Höhlenmalereien sind zu sehen. Die Führung war richtig interessant dank des guten Führers. Man muss aber ein bisschen aufpassen. Denn offiziell kostet die Führung nichts, aber der Führer erwartet ein Trinkgeld. Aber nicht übers Ohr ziehen lassen, denn zwar hätte der Guide gerne die 800 Pesos, die auch die offiziellen Führer in Uxmal verlangen (da muss man die 800 Pesos auch zahlen), gibt sich aber auch mit deutlich weniger Geld zufrieden.

Uxmal

Chichen Itza

Am nächsten Tag fuhren wir dann über Izamal nach Chichen Itza. In  Izamal gibt neben einem – leicht heruntergekommenen – Konvent und einer alten Pyramide nicht viel zu sehen. Offiziell muss man für die Pyramide Eintritt zahlen, wir sind aber auf der Rückseite gelandet und einfach hochgelaufen und hatten damit den offiziellen Eingang umgangen. Chichen Itza hingegen ist die bekannteste Pyramidenanlage – wohl nicht nur in Yucatán, sondern in ganz Mexiko. Kein Wunder, dass es hier von Touristen und Souvernierständen wimmelte. Auf 1574 Hektar ist die Maya-Stätte eine der größten in ganz Mexico. Das bekannteste Wahrzeichen ist dabei die Kukulcán-Pyramide, die allerdings die meiste Zeit von zahlreichen Touristengruppen umlagert war. Aber auch die anderen Bauten sind sehenswert. Die Pyramide ist allerdings nicht mehr zu besteigen, wie im Übrigen alle anderen Bauten auch, sondern kann nur von der Ferne betrachtet werden. Alles in allem muss man Chichen Itza gesehen haben, auch wenn es schon sehr touristisch war.

Chichen Itza

Tulum und Cobá

Die Weiterfahrt brachte uns dann nach Tulum, einem nicht allzu schönen Städtchen, das mehr an einen Truckertreff im Wilden Westen erinnert, aber mit schönen Pyramiden direkt an der Küste aufwartet. Früher war Tulum aufgrund der günstigen Lage am Meer ein wichtiger Handelsknotenpunkt an der Riviera Maya. Die Pyramiden kann man an einem Vormittag bequem erkunden und kann danach an die wirklich tollen Strände gehen. Man muss ein bisschen aufpassen, denn viele Strände beziehungsweise Beachclubbesitzer verlangen mittlerweile Eintritt, aber es gibt auch frei zugängliche Strände. Am folgenden Tag ging es dann nach Cobá, einer Ruinenstadt mitten im Dschungel. In der Blütezeit der Mayas war Cobá eine der größten Maya-Städte. Die bekannteste Pyramide ist die Nohoch Mul-Pyramide, die einen herrlichen Ausblick über den Dschungel bietet, aber nicht ganz einfach zu erklimmen ist. Denn die Treppenstufen sind zum einen sehr steil und zum anderen ausgetreten und rutschig. Deswegen ist auch in der Mitte der Pyramide ein dickes Tau angebracht, an dem sich viele der Besucher hoch und runter hangeln. Auf der Weiterfahrt nach Playa del Carmen statteten wir noch einer Cenote einen Besuch ab. Eine Cenote ist ein mit Wasser gefülltes Kalksteinloch, das mit Süßwasser gefüllt ist. Es gibt mehr als 1000 dieser Löcher in Yucatán in denen man entweder tauchen oder wie wir schnorcheln kann. Allerdings muss man dafür meist auch Eintritt bezahlen.

Tulum

Cozumel und Xpu Ha

Nach dem Ausflug sind wir nach Playa del Carmen gefahren, einem der bedeutendsten Urlaubsorte an der Ostküste. Der Ort ist sehr touristisch geprägt und eine richtige Touri-Hochburg. Die Einkaufsmeile geht gefühlt zehn Kilometer parallel zum Strand entlang, dazu gibt es natürlich noch die üblichen Diskotheken und Vergnügungsmeilen. Allerdings war es ein beklemmendes Gefühl zu den Discos zu gehen, weil es kurz zuvor in einem der bekanntesten Beachclubs, dem Blue Parrot, eine Schießerei mit fünf Toten gab. Und vor eben diesem Beachclub, der geschlossen hatte, lagen noch Blumen zum Andenken an die Toten. Einen Tag später folgte ein Ausflug auf die Insel Cozumel auf der wir uns mit Elli trafen, einer weiteren Mexiko-Reisenden, die wir in Tulum kennengelernt hatte. Mit dem Auto ging es über die Insel, allerdings hatten wir etwas Pech mit dem starken Seegang und ordentlich Wind. Im Normalfall kann man auf der Insel tauchen und auch schnorcheln. wir begnügten uns mit einem Besuch des Leuchtturms und der Laguna Colombia, in der es sogar Krokodile geben soll. Wir haben sogar eines gesehen, wenn auch nicht direkt in der Lagune. Tags drauf fuhren wir dann Richtung Xhu Pa. Dort lebt im Moment Klaus aus Erlangen in seinem Truck und er zeigte mir den seiner Meinung nach schönsten Strand Yucatáns und ich muss zugeben, dass er nicht untertrieben hatte. Eigentlich wollte ich dort einmal das kiten antesten, aber aufgrund des starken Seegangs, der den halben Strand weggespült hatte, war dies leider nicht möglich.

Isla Mujeres

Zum Abschluss nach Cancun

Zum Abschluss der Reise fuhren wir dann nach Cancun. Ich muss gestehen, die Stadt hat mich schon sehr enttäuscht. Denn die hochgelobte Vergnügungsmeile entpuppte sich als sehr klein und war nicht wirklich gut besucht. Einzig ein Ausflug auf die Isla Mujeres ist zu empfehlen. Der Bootskapitän fuhr zwar bei starken Wellengang wie ein Berserker zur Nachbarinsel und wir kamen dementsprechend klatschnass auf der Insel an, weil die ganze Zeit Gischtwellen auf das offene Deck prasselte, aber ansonsten handelt es sich bei der “Fraueninsel” um eine nette Abwechslung zum touristischen Cancun. Die Insel kann man entweder mit dem Taxi, dem Roller, dem Golfkart oder auch zu Fuß bereisen und bietet neben schönen Stränden auch eine Schildkrötenfarm. Empfehlenswert ist sicherlich “Captain Dulce”, eine sehr nette Strandbar mit Museum und mit einer Bar in einem Schiff, dass sich dreht. Zumindest wenn Hauptsaison ist. Denn als wir da waren, waren wir die einzigen Gäste.

Reisetipps

  • Mexiko ist sehr groß, so dass es sich bei weiten Strecken rechnet den Flieger zu nehmen, als in den Bus zu steigen. Es gibt einige Billig-Fluglinien, die es ermöglichen für 40€ über das ganze Land zu fliegen.
  • Ansonsten reist man mit dem Bus. ADO bietet gut Buse (mindestens ADO GL nehmen) zu bezahlbaren Preisen mit ordentlich Platz.
  • Taxis bekommt man meist an einem Taxistand (am Flughafen oder Busbahnhof) mit festen Preisen. Danach muss man sich mit seinem Beleg erneut anstellen am eigentlichen Taxiabfahrplatz.
  • Mietwagen kann man auch zu bezahlbaren Preisen buchen – entweder per App oder in jedem größeren Ort. Vergleichen lohnt sich auf alle Fälle und wenn möglich immer ein Auto mit Vollkasko-Versicherung nehmen (und ohne Selbstbeteiligung). Das fahren allerdings ist schon gewöhnungsbedürftig. Vor allem die Fahrweise der Mexikaner ist eine erhebliche Umstellung im Vergleich zum beschaulichen Deutschland. Und in allen Orten sind die Straßen mit vielen Hindernissen (Bumps) gespickt, so dass man öfter eher gemächlich durch die Straßen zuckelt.
  • Spanischkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, man kommt mit Händen und Füßen auch ans Ziel, weil die Einheimischen sehr freundlich sind. Englisch sprechen können aber nicht viele Mexikaner.
  • In Cancun und Playa del Carmen kann man mit US Dollar zahlen, aber es rechnet sich meist – Peso-Kurs vorausgesetzt – in der heimischen Währung zu zahlen. Im übrigen auch mit der Kreditkarte.
  • Ein Mietwagen lohnt sich in Yucatán auf alle Fälle, weil es wirklich viel zu sehen gibt und es deutlich bequemer ist mit dem Auto zu reisen als mit dem Bus oder Collectivo/Taxi.
  • Wichtig ist auch ein Akkupack. Denn durch das schlechte Netz in Mexiko ist mein Handy eigentlich meistens auf Netzsuche gewesen und war immer ziemlich schnell leer, obwohl es in Deutschland locker eineinhalb Tage hält.
  • Reiseführer: Ich hatte natürlich einen Lonely Planet dabei, der sehr zu empfehlen ist und viele nützliche Informationen über Mexiko enthält. Für die Yucatán-Halbinsel hatte ich zusätzlich noch zwei weitere Reiseführer im Gepäck: DuMont direkt Reiseführer Mexiko, Yucatán und MARCO POLO Reiseführer Yucatan: Reisen mit Insider-Tipps. Allerdings waren die beiden kleinen Reiseführer irgendwie leider nicht so ausführlich, wie der dicke Lonely Planet. Kann ich nicht empfehlen, ich würde mich nur noch auf einen Reiseführer beschränken bei meiner nächsten Reise.

Von Mexico City nach Cancun in drei Teilen:

Mein erster Viertausender

Mit dem Bus ging es dann nach Puebla. Mein Hauptziel war in dem Städtchen mit knappen 1.5 Millionen Einwohnern und einem VW-Werk, vor allem die Besichtigung von Cholua, einem kleinen Städtchen vor den Toren Puebla und die Besteigung des La Malinche. Es handelt sich dabei um de fünfthöchsten Vulkan in Mexiko mit einer staatlichen Ehe von 4420 Metern. Nachdem ich Ansicht mit dem Bus zu meinem Startpunkt des Aufstiegs fahren wollte, ich aber dann doch keine Informationen über einen passenden Bus finden konnte (lag auch an meinen mangelnden Sprachkenntnissen), entschied ich mich dann ein Auto zu mieten. Als erstes ging es also nach Cholua. Das Markenzeichen der Stadt ist die Kapelle, die auf einem großen Hügel steht und sehr sehenswert ist. Der Hügel selbst ist eine alte Pyramide gewesen, die nach und nach überwuchert ist und in Vergessenheit geraten ist. Kein Wunder, dass Cortés wohl auf der Ruine die Kirche errichtet hatte. Einfach auch Mangels besseren Wissens. Man kann die Pyramide besichtigen – oder auch besser durchwandern, denn es gibt nur einen nicht allzuhohen Gang den man nach Kauf eines Tickets durchlaufen kann und anhand dessen man erahnen kann, wie die Pyramide im Inneren einmal aufgebaut war. Oder aber man geht einfach um den Hügel und besichtigt nur die Kirche, die einen herrlichen Ausblick um die nähere Umgebung gibt. Auch das Städtchen Ansicht ist sehr sehenswert. Vor allem die Capilla Real, eine im arabischen Stil und mit 49 Kuppeln ausgestattete ist, ist beeindruckend.

Puebla

Cacaxtla & Xochitécatl

Nachdem ich ja das Auto hatte, entschied ich mich noch einen weiteren Abstecher zu machen und besuchte die Pyramiden von Cacaxtla & Xochitécatl. Diese benachbarten Stätte liegen knapp 32 Kilometer von Puebla entfernt und waren mit dem Auto leicht zu erreichen. Vor allem Cacatxtla ist sehenswert, weil dort viele Fresken aus der Zeit zwischen 650 und 950 vor Christus zu sehen sind. Deswegen ist die Pyramide auch komplett überdacht – ein durchaus kurioser Anblick inmitten der grünen Landschaft. Leider war die zweite Pyramide Xochitécatl für die Besichtigung gesperrt, so dass man die runde Pyramide de la Espiral, die wohl früher zur astronomischen Beobachtung genutzt wurde, nur von weiten sehen konnte. Auf der Rückfahrt hatte ich dann mal wieder kein Netz und hatte erst einmal Mühe meinen Weg zu finden (merke: Google Maps kann nur eine Route offline speichern, also immer den Rückweg gleich mit einspeichern….). Als ich dann wieder auf der Heimfahrt war und meine Abbiegung verpasst hatte, wollte ich wenden. Doch zu meiner Überraschung überholte mich genau in dem Moment als ich den Blinker setzt und links in eine Einfahrt abbiegen wollte, ein Motorradfahrer und krachte in meine linke Seite. Dem Teenager ging es soweit gut, mein Auto hatte einige Kratzer und das Motorrad wohl auch. Danach wurde es aber lustig. Denn der junge Mann diskutierte mit mir auf Spanisch, ich antwortete auf englisch und versuchte meinen Autovermieter quasi als Dolmetscher zu erreichen. Nach knappen 15 Minuten gab der spanische Kollege auf und fuhr zusammen mit meinen Kumpels weiter. Zum Glück hatte ich im Übrigen ein Auto mit Versicherung gebucht. Online bestellt hatte ich den Wagen nämlich ohne Versicherungsschutz, aber der nette AVIS-Mitarbeiter wies mich noch auf die Versicherung hin – ein Umstand, der sich am Ende auszahlte. Denn ohne Murren wurde der Wagen am Ende zurück gegeben. Autofahren in Mexico ist im Übrigen eine richtig anstrengende Geschichte. Denn jeder fährt, wie es grad lustig ist. Jeder freie Platz auf der Straße, die meist ohne Fahrbahnmarkierungen sind, wird ausgenutzt. Da kann es dann schon einmal passieren, dass ein Auto von der rechten dreier Spuren links abbiegt.

Besteigung La Malinche: Endlich oben.

La Malinche

Das eigentliche Highlight in und um Puebla war aber die Besteigung des La Malinche. Schließlich wollte ich zumindest einen Gipfel machen und hatte mir den 4000er auserkoren. Rund 5 Stunden sollte der Auf- und Abstieg dauern laut Reiseführer. Der Vulkan hat eine Höhe von 4460 Metern, war aber, wie sich herausstellen sollte, sehr leicht zu besteigen. Nach meiner Fahrt aus Puebla zum Centro Vacacional IMSS Malintzi auf 3333 Meter, parkte ich das Auto einfach am Straßenrand und marschierte los. Vorher muss man sich im Übrigen an einer Schranke im Park anmelden und wird auf die Notrufnummer hingewiesen. Marschierte deswegen, weil es in Mexiko nicht wie bei uns in den Alpen in Serpentinen nach oben geht, sondern einfach direkt geradeaus den Berg hinauf. Dabei durchwanderte ich gleich mehrere Vegetationszonen. Ich überholte auch einige Mexikaner, die im Gegensatz zu mir in normalen Sneakern oder auch in Cowboy-Stiefeln den Berg hochwanderten. Spätestens mit dem Ende der Baumgrenze musste ich dann meinen hohen Anfangstempo so langsam Tribut zollen, wobei dies eher an der Höhe lag. Denn schon wie bei meiner Vulkanwanderung in Mexico City merkt man doch jeden Höhenmeter. Schwierig wurde es vor allem an einem langen Steilstück, das im Endeffekt nur aus Geröll bestand und sehr anstrengend zu erklimmen war. Dabei hatte ich im Übrigen auf einmal einen kleinen Hund, der sich mir angeschlossen hatte und mich bis zum Gipfel begleiten sollte. Vielleicht lag es auch den den Keksen, die ich mit ihm teilte. Nachdem ich endlich das Geröllfeld geschafft hatte, das es eigentlich einfach aus. Doch der Weg über viele große und kleine Felsbrocken gen Gipfel sollte noch einmal richtig anregend werden, dabei machte ich gefühlt alle 20 Meter eine Pause. Nach knapp zweieinhalb Stunden hatte ich dann mein Ziel erreicht und stand am Gipfel – leider ohne Gipfelkreuz des La Malinche – und konnte mich am grandiosen Ausblick erfreuen. Nach einer knappen Stunde Pause am Gipfel – ich war im übrigen zum Glück alleine, weil die ganzen Mexikaner doch deutlich länger brauchten – ging es dann zurück. Der Abstieg war etwas einfacher, weil ich zum einen den Geröllhang ganz gut abrutschen konnte und natürlich weil es Bergab ging. Allerdings wären das nächste Mal durchaus Wanderstöcke zu empfehlen… Nach knapp dreieinhalb Stunden war ich dann endlich wieder am Auto und machte mich auf den Heimweg.

Die Kathedrale von Puebla im Abendlicht.

Puebla

Tja was soll man zu Puebla groß sagen. Die Stadt mit rund 1.5 Millionen  hat einige Museen zu bieten und auch der Zocalo ist ganz nett. Aber gesehen haben muss man Puebla eher nicht. So machte ich an meinem dritten Tag noch einen kleinen Rundkurs durch die City, ehe es dann einen Tag später nach Oaxaca ging zu meinen Sprachkurs.

Oaxaca und Monte Alban

Oaxaca ist ein wirklich nettes Kolonialstädtchen mit knapp 300.000 Einwohner. Anzuschauen gibt es auch eine Menge. Vor allem die alte Zapotekenhauptstadt Monte Alban – zu Deutsch: Weißer Berg – sollte man schon gesehen haben. Die Stadt, die rund 500 vor Christus nach und nach entstanden ist, ist exakt nach den Himmelrichtungen ausgerichtet. Ich machte mit der Sprachschule einige Streifzüge durch die Stadt und am Wochenende dann einen Ausflug in die Sierra Norte del Oaxaca.

Templo de Santo Domingo de Guzmán in Oaxaca

Capulalpam de Mendez

Es handelt sich dabei um ein stark bewaldetes Mittelgebirge im Norden von Oaxaca. Wir fuhren dabei erneut in ein Puebla Magico namens Capulalpam mitten im Gebirge. Die Fahrt ansich war schon etwas abenteuerlich, weil ein weiterer Sprachschüler mit den Serpentinen Probleme hatte und sich übergeben musste. Danach sahen wir uns das Städtchen nach einem mexikanischen Frühstück an und machten eine kleine Wanderung zu einem Mirador (Aussichtspunkt) und hatten einen tollen Blick über die Landschaft. Am nächsten Tag stand erneut eine Wanderung an, allerdings war es etwas schwierig Informationen darüber zu bekommen. Denn der Tourismus in Mexico existiert zwar, aber ziemlich chaotisch. Der eine Mitarbeiter in dem Informationszentrums sagte, dass wir eine Wanderung ab 4 Uhr früh machen können, der andere dass das nicht möglich sei und wir erst um neun los können. Die Wanderung war dann leider nicht so spektakulär, weil der beste Teil – welch Überraschung – gesperrt war und uns das der Guide erst direkt vor dem gesperrten Part sagte. Man muss im Übrigen immer mit Guide ins Gelände, denn Wanderkarten gibt es nicht. Danach Stand noch eine Hochseilrutsche über ein kleines Flüsschen und die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle mit Stirnlampe an.

Von Mexico City nach Cancun in drei Teilen:

Caramba – Mexico City

Warum ich mich Ende des Jahres 2016 eigentlich nach Mexiko aufgemacht habe, um vier Wochen mit dem Rucksack rumzureisen, kann ich gar nicht genau sagen. Es kamen einfach viele Dinge zusammen – unter anderem mein Resturlaub und ein paar Überstunden, so dass ich mich entschied mir die Zeit freizunehmen. Mein Startpunkt war dabei Mexico City, und nach und nach wollte ich mich Richtung Cancun vorarbeiten.

Zocalo in Mexico City mit Blick auf die Kathedrale

Die Sache mit dem Gepäck

Der Flug nach Mexiko hatte leider zwei Zwischenstopps, aber im Prinzip stört mich das ja nicht, wenn der Preis passt. Von Nürnberg über Amsterdam ging es nach Houston in den USA, wo ich gleich einmal eine leichte Schrecksekunde bekommen sollte. Denn in Deutschland am Schalter wurde mir gesagt, dass mein Gepäck von KLM (die erste Fluglinie) dann zu Aeromexico überstellt wird. Mit der mexikanischen Airline sollte der Weiterflug aus den USA nach Mexico erfolgen. Nachdem ich mir eine neue Bordkarte ausstellen lassen musste, fragte mich die Dame ganz verwundert, wo denn mein Gepäck sei. Ihrer Meinung nach wird das Gepäck nicht direkt durchgeleitet und ich hätte es abholen müssen. Also bin ich wieder ins andere Terminal zurück und fragte nach wo denn mein Rucksack steckt. Die Damen wussten keine Antwort und leiteten mich dann unter Aufsicht zum Gepäckband auf dem natürlich kein Rucksack war. Ich bin danach schon davon ausgegangen, dass ich ohne Gepäck in Mexiko ankommen sollte, aber zum Glück wurde der Rucksack am Ende doch überstellt.

Blick vom Torre Latinoamericana auf den Palast der schönen Künste

Stadt mit vielen Gesichtern

Von Mexico hört man ja so vieles. Gefährlich ist es und man muss aufpassen nicht beklaut zu werden. Ich habe mich aber in keinster Weise unwohl gefühlt. Ich wohnte direkt am Zocalo, dem Hauptplatz der Stadt, dort wimmelte es nur so von Polizei. Lustig war, dass die Mexikaner auf dem großen Platz eine Eislaufbahn aufgebaut hatten und immer noch ein Riesen Weihnachtsbaum auf dem Platz stand, der abends mehrfach eine von den Mexikanern bejubelte Licht- und Soundshow präsentierte. Das mit der Eisbahn war deswegen lustig, weil tagsüber ganz viele Leute versuchten Eiszulaufen, aber so recht gekonnt hat es keiner. Zudem war es Mittags in der Stadt mit 20 bis 25 Grad angenehm war – alles andere als ideal für die Eisfläche. Ansonsten ist es in der Stadt so wie man es sich in einer südländischen Stadt ebenso vorstellt. Viele Menschen, fliegende Händler und ganz viele Menschen, die versuchen mit Unterhaltungsshows, als Straßenmusikanten oder auch als Fotoobjekt (die Avengers waren auch präsent), den ein oder anderen Peso zu machen. Preislich hält sich Mexiko allerdings gut. Denn für zehn Euro bekommt man ein ordentliches Essen und Getränke. Gewöhnen musste ich mich aber erst daran, dass man zum Essen erst mal kein Besteck bekommt. Das meiste wird mit den Fingern gegessen. Und der Straßenverkehr ist für einen Deutschen auch mehr als ungewohnt. Denn jeder fährt so wie es ihm passt. Zumindest kommt es einem so vor. Fußgänger halten sich nur bedingt an rote Ampeln, so dass vor allem in Mexiko an den Kreuzungen Verkehrspolizisten stehen und mit Trillerpfeifen den Verkehr weiter leiten, obwohl dies doch eigentlich die Ampel machen sollte.

Mal wieder der Palast der schönen Künste

Stadt der 115 Museen

Mexiko Stadt selbst bietet unheimlich viel an Sehenswürdigkeiten. Seien es die vielen Museen – 115 an der Zahl und damit die zweitmeisten Museen nach London in der Welt – oder aber die vielen prachtvollen Gebäude. Oder aber im Umland und der Stadt viele alte Tempel und Pyramiden, die man besuchen kann. Nachdem ich am ersten Tag erst einmal locker die Stadt erkundet hatte und mir auch eine örtliche SIM-Karte zum surfen organisierte, weil meine US-SIM-Karte, die angeblich in Mexiko funktionieren soll, nicht funktionierte (TravelSIM, nein Danke), hatte ich gleich am nächsten Tag eine ungeplanten Ausflug vor.

Pyramide Teopanzolco in Cuernavaca.

Cuernavaca und Tepozteco

Ungeplant deswegen, weil ich von einem Mädel, das ich kennengelernt hatte, zu einem Ausflug eingeladen wurde. Ein bisschen unwohl war mir dabei schon, weil ich erst mit der Metro (die soll auch sehr gefährlich sein) zu einer Station fahren musste, und dann abgeholt wurde. Am Ende war es ein sau lustiger Ausflug, weil ich mit drei Mädels unterwegs war. Ari, die den Ausflug eingetütete hatte, sprach nämlich nur spanisch und hatte zwei Freundinnen dabei, die die Englisch-Übersetzer gaben. Zuerst ging es nach Cuernavaca, in die Hauptstadt des Bundesstaates Morelos. Dort musste meine Fahrerin nämlich beruflich hin, um Papierkram für ihre Firma zu erledigen. Dort besichtigten wir dann Teopanzolco, eine freigelegte Tempelzone, die fast mitten in der Stadt lag. Es handelte sich um eine Doppelpyramide, sprich eine Pyramide war in die andere verbaut. Weiter ging es dann auf dem Rückweg nach Tepoztlán, eine so genannte Pueblo Mágico. Besonders interessant neben der schicken kleinen Altstadt war der Tepozteco-Tempel. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass mir ein ganz schöner Marsch bevorstehen würde. Denn der Tepozteco lag auf 2000 Meter Höhe, so dass man erst knappe 300 Höhenmeter überwinden musste. Das ganze auf einem schmalen und sehr steilen Pfad, der einen ganz schön ins Schwitzen brachte. Nachdem auch gefühlt 3000 Mexikaner die gleiche Idee hatte wie ich, mußte man an manchen Stellen ordentlich warten. Aber am Ende hat es sich gelohnt. Denn der Ausblick war fantastisch auch wenn es um den Tempel herum nur von Leuten wimmelte.

Viele Sehenswprdigkeiten säumen Mexicos Straßen.

Silvester in Mexiko

Silvester habe ich mir dann das Aztekenstadion angesehen und bin ein bisschen mit der Metro durch die Stadt gegondelt. Man zahlt in der Metro nur bei der Hauptlinie, die weiteren Busse oder Züge kosteten irgendwie nichts. Dabei wird man von allerlei mobilen Verkäufern „unterhalten“. Denn in jedem Zug ist mindestens ein Verkäufer, der lauthals seine Waren anpreist. Ob es nun CDs sind (mit passender saulauter Untermalung), oder Geldbörsen, Ketten, Selfie-Sticks… Abends  verbrachte ich mit Maria und ihrem deutschen Bekannten Jan einen ebenso gelungenen und lustigen Abend in einem anderen Stadtteil von Mexico City namens Condesa. Die Mexikaner feiern das neue Jahr im Übrigen komplett anders als wir. Es gibt kein Feuerwerk, sondern es wird gemütlich rein gefeiert. Sei es mit der Familie oder aber in einer Bar, wie wir. Kurz vor dem neuen Jahr bekommt dann jeder einen Papphut, es werden Pfeifen oder Luftschlangen verteilt und das war es dann schon. Danach sind wir noch ein bisschen tanzen gewesen in einem Club um die Ecke, ehe es mit dem Taxi heim ging – also wieder etwas, was man ansich nicht machen sollte. Denn Taxis gelten in der Stadt als äußerst gefährlich. Kein Wunder, dass mir alle, die ich gefragt habe, immer zu über geraten hatten. Mein Taxifahrer hat mich aber einwandfrei nach Hause kutschiert für immerhin 120 Pesos. Das sind knappe 5.50 Euro.

Im Rücken die Mondpyramide (Pirámide de la luna)

Pirámide del Sol y la Luna Teotihuacan

Nach einem eher gechillten Neujahrstag – öffentlicher Feiertag in Mexiko – ging es dann einen Tag später nach Teotihuacan. Dort stehen gleich zwei Pyramiden. Zum einen die Sonnen- und zum anderen die Mondpyramide (Pirámide del Sol y la Luna Teotihuacan). Die Sonnenpyramide ist dabei das zweitgrößte Bauwerk im vorspanischen Mittelamerika und umfasst einen Größe von 225×225 Metern. Nachdem die Pyramide 63 Meter hoch ist, musste ich erst einmal viele Treppenstufen steigen, um nach oben zu kommen. Nachdem ich dieses Mal mit einer geführten Tour unterwegs war, war ich skeptisch, ob wir auch rechtzeitig ankommen würden, denn vor allem zur Mittagszeit soll die Pyramide immer sehr gut besucht sein. Doch wir kamen rechtzeitig an und hatten keine Warteschlangen beim Aufstieg, im Gegensatz zu den vielen Menschen wenig später. Gegenüber von der Sonnen- befindet sich die Mondpyramide. Im Gegensatz zur Sonnenpyramide ist die Mondpyramide deutlich kleiner und man kann auch nicht ganz bis zum „Gipfel“ aufsteigen. Man hat aber dennoch einen Schönen Ausblick über die komplette Stadtanlage, sprich die die „Straße der Toten“ und die schräg gegenüberliegende Sonnenpyramide.

Popocatépetl

“Besteigung” Iztaccíhuatl

Der Iztaccíhuatl oder auch “Schlafende Frau” genannt ist der dritthöchste Berg in Mexiko mit 5230 Metern. Es handelt sich um einen erloschenen Vulkan, den man im Gegensatz zu seiner Schwester Popocatépetl (5462 Meter) besteigen darf. Der Grund ist einfach: Der Popocatépetl ist immer noch ein aktiver Vulkan, der zuletzt 2016 aktiv war, während der Iztaccíhuatl ein erloschener ist. Früh um Sieben ging es los in Richtung des Vulkans. Nach einer knapp zweieinhalbstündigen Anfahrt, waren wir auf einer stolzen Höhe von 3990 Metern Das höchste der Gefühle in meiner bisherigen Alpinkarriere waren gerade einmal 3300 Meter. Ich hatte den Aufstieg auf die späteren 4375 Meter in der Tat nicht so anstrengend vorgestellt. Denn vor allem nach Pausen merkte man die dünne Luft schon deutlich und so pumpten die Teilnehmer – mich eingeschlossen – schon ordentlich. Kurios war die Bekleidung der Mexikaner. Teils in kurzen Hosen oder mit Cowboy-Stiefeln ausgerüstet, ging es den Berg hinauf. Wir hatten aber Glück, denn es sollte ein richtig warmer Tag werden, so dass ich auch am Zielpunkt angekommen in T-Shirt und kurzer Hose dastand. Wir befanden uns genau zwischen den beiden Vulkanen auf einem Kamm und konnten so den qualmenden Popocatépetl beobachten als auch den Iztaccíhuatl.

CochimilcXochimilcoo

Abstecher nach Xochimilco

Am folgenden Tag hatte ich meine Abfahrt nach Puebla geplant, wollte den Tag nicht ungenutzt lassen und entschied mich spontan Xochimilco zu besuchen. Rund 25 Kilometer musste man in den Außenbereich von Mexiko Stadt fahren zu dem Stadtbezirk, der vor allem durch seine schwimmenden Gärten bekannt ist. Im übrigen ist der Stadtteil Weltkulturerbe der Unesco. So recht gefallen hat mir die Innenstadt nicht, einzig als ich endlich einen schönen Kanal gefunden hatte in dem lauter bunte Boote lagen, hatte sich der Ausflug schon gelohnt. Danach ging es im Bus nach Puebla. Ich hatte vorab ein Ticket gebucht und hatte mich eigentlich geärgert, dass meine Kreditkarte nicht angenommen wurde. Eigentlich deswegen, weil sich herausstellen sollte, dass ich einen Zweite-Klasse-Bus gebucht hatte. Die Damen am Counter wies mich aber netterweise darauf hin und ich stieg in den nächsten Erste-Klasse-Bus gen Puebla. Das Ticket war preislich mal wieder günstig. Die Taxifahrt zum Busbahnhof vom Hostel kostete 150 Pesos, die Fahrt nach Puebla (knapp 2.5 Stunden) kostete nur wenig mehr mit 218 Pesos. Das sind nicht einmal zehn Euro. Und komfortabel war der ADO-Bus auch noch. Ungeahnte Beinfreiheit und ein Getränk inklusive. Sehr zu empfehlen.

Von Mexico City nach Cancun in drei Teilen: