Im Mai habe ich mich zweieinhalb Wochen nach Kuba aufgemacht. Ich wollte noch vor der irgendwann zu erwartenden McDonaldisierung des kommunistischen Staates die Insel bereisen. Meine Erwartungen wurden auch in keinster Weise enttäuscht, denn die Insel bietet alles, was das Touristenherz verlangt. Traumhafte Strände, viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, natürlich viel Rum und vor allem auch immer wieder laute Musik, auch wenn ich irgendwie davon ausgegangen bin, dass man in Kuba auch mal öfter tanzende Leute auf der Straße trifft. Dabei ist Kuba eine Insel mit vielen Schattierungen. Auf der einen Seite die vielen Möglichkeiten, die sich den Touristen bietet und auf der anderen Seite die Auswirkungen der Mangelwirtschaft, die man an allen Ecken und Enden zu sehen bekommt. Alleine schon in Havanna, der Hauptstadt, in der sich gut erhaltene Baute mit verfallenen abwechseln.

Blick über Havanna.

Zwei Währungen

In dem Inselstaat gibt es im Übrigen zwei Währungen. Einmal den CUP (Peso convertible), der eins zu eins dem Euro gleichgesetzt ist und mit dem man eigentlich fast immer zahlt. Zum anderen der CUP (Peso Cubano), der etwa mit 1:25 im Verhältnis zum Peso Convertible gehandelt wird und mit dem man vor allem bei den vielen kleinen Bars und Restaurants zahlen kann. Diese Bars und Restaurants sind außerdem deutlich günstiger als normale Restaurants, oftmals aber auch nicht ganz so einfach zu finden. Hier kann man dann schon mal für 25 CUP (also einem Euro) eine Pizza essen.

Capitol in Havanna

Land und Leute

Eines muss man den Kubanern lassen, sie sind alles sehr nett, freundlich und hilfsbereit. Auch wenn ich – dank kompetenter spanischsprechender Mitreisender, dazu später mehr – kaum in Verlegenheit kam richtig schwierige Probleme in Spanisch zu lösen, bekam man immer Hilfe und Unterstützung der Einheimischen. Allerdings braucht man in Kuba schon auch richtig Geduld. Denn alles dauert seine Zeit und man muss sich für vieles anstellen. Sei es die WLAN-Karten, die man an den Ectesa-Stores kaufen kann, um an bestimmten Plätzen auf der Insel surfen zu können oder auch nur ein Internetcafe oder eine Bank. Immer gab es lange Schlangen. Die genannte WLAN-Karten funktionieren dann aber erstaunlich gut – vorausgesetzt man hat einen Platz gefunden an dem sich ein Hot-Spot befindet. Meist sind diese Plätze aber deutlich zu erkennen, wenn auf einmal Menschenmassen mit dem Handy in der Hand stehen, sitzen und einfach nur still im Internet surfen. Allerdings klappt der Login ab und an nicht, auch wenn die Logindaten an einem anderen HotSpot problemlos gehen.

Che, die Historie und die Gegenwart…

Viva la Revolución

Man merkt im Übrigen immer noch, wie die Einheimischen ihren Fidel Castro lieben und verehren. Ein Kubaner erklärte uns beispielsweise die Vorzüge des Kommunismus beim Essen mit erheblichen Pathos in der Stimme und fing fast das weinen an, als er auf die Zeit der Revolution kam, auch wenn der Kubaner erst nach der Übernahme der Staatsgewalt durch Fidel Castro geboren wurde. Die jungen Leute hingegen wollen schon mehr Veränderung und hoffen auch darauf. Mit einem Touristenvisum kommen Kubaner mittlerweile ins Ausland, aber maximal drei Monate. Visas, um im Ausland zu studieren, sind aber rar, wie uns ein Bewohner von Santiago de Cuba mitteilte, der mit dem Touristenvisum schon drei Monate in Italien studiert hatte und wieder heim nach Kuba musste. Die Insel ist allerdings schon viel offener als noch vor wenigen Jahren. Man kann mittlerweile wie beschrieben im Internet surfen und auch immer mal wieder trifft man auf ausländische Waren. Red Bull fand ich beispielsweise in einem Supermarkt und ein Restaurant hatte Ketchup von SPAR.

Auch Pferdekutschen sind in Kuba immer noch als Transportmittel gefragt.

Reisen mit Auto und Bus

In Kuba kann man mit dem seltsamsten Reisemöglichkeiten unterwegs sein. Für größere Gruppen sind sicherlich Mietwagen die beste Alternative. Diese sollte man aber im Idealfall schon von Deutschland aus Buchen. Dann gibt es natürlich Taxis, Taxi Collectivos und auch Trucks (Cambion), die  mit umgebauten Ladeflächen die Einheimische von einem Ort zum anderen bringt. Der Truck ist im Endeffekt die günstigste Alternative, dauert aber sehr lange und ist alles andere als bequem. Natürlich dürfen die Busse nicht fehlen. Neben den Bussen, die für Centbeträge im Stadtgebiet herumfahren, gibt es noch den Viazul-Bus, der in jeder Stadt einen größeren Busbahnhof hat und von dem man aus eigentlich überall hin kommt und auch Busse nur für Einheimische in denen man als Ausländer nicht reisen darf.. Allerdings muss man oftmals rechtzeitig da sein, um ein Ticket zu ergattern oder vorher an der Busstation reservieren. Auch ein Zugsystem gibt es in Kuba, es wurde uns aber abgeraten mit Zügen zu reisen, weil immer mal wieder eine Lok sehen bleibt.

Schöne Autos prägen immer noch das Straßenbild von Havanna

Autos sind im Übrigen in Kuba immer noch so wie man es sich vorstellt. Meist alte Wägen aus den 50ern und 60er Jahren, die vor der Kubanischen Revolution aus Amerika importiert wurden. Danach gab es ein Importverbot, so dass die Besitzer die Autos immer noch hegen und pflegen und so – vor allem in Havanna – immer wieder richtige Schätze durch die Gegend fahren. In den 80er Jahren verschenkte Fidel Castro dann an Lehrer und Ärzte Ladas aus Russland, die immer noch gefahren werden. Einer unsere Taxifahrer für so einen, den er von seinem Opa geerbt hatte. Neue Autos gibt es mittlerweile auch wieder. Denn seit einigen Jahren dürfen Autos wieder importiert werden. Da der Durchschnittslohn eines Kubaners aber bei 35 CUC liegt, erübrigt sich die Frage nach einem neuen Auto mangels Kaufkraft. So sind die neueren Modelle allesamt aus den 90er Jahren und vor allem Peugeots 305 oder 405, auch wenn ich auch mal einen nagelneuen Audi als Taxi gesehen habe.

Typische Straße in Havanna.

Havanna

Havanna oder auch La Habanna, die wie es die Kubaner selber sagen hatte mich nach meiner Ankunft erst einmal richtig erschreckt. Denn die Stadt machte einen lauten und schmutzigen Eindruck und roch auch so. Man konnte der Stadt förmlich ansehen, welche tiefen Spuren die Mangelwirtschaft des Karibikstaates hinterlassen hatte. Der Müll lag teilweise auf der Straße, die Häuser waren oftmals eingefallen oder baufällig, doch spätestens am zweite Tag könnte ich erahnen, welchen Zauber Havanna auf die Besucher auswirken kann. Aus vielen Straßencafes klangen karibische Klänge und lockten so Besucher an. Nachdem ich am ersten Tag die Altstadt (Havanna Vienna) erkundet hatte, machte ich am folgenden Tag einen Ausflug nach Casa Blanca auf der anderen Seite des Meeres. Mit einer Fähre ging es zu einer Christusstatue und danach besichtigte ich noch den Leuchtturm und eine Festung mit der in früheren Zeiten die Mündung des Hafens bewacht wurde.

Viñales: Mein absoluter Favorit in Kuba.

Viñales (zwei Tage)

Nach zwei Tagen wollte ich weiterreisen und der Zufall spielte mit in die Karten. Denn in meinem Hostel (Hostel Mango, sehr zu empfehlen) empfahl mir Carlos, der Betreiber, mich einer Reisegruppe anzuschließen, die auch in die gleiche Richtung wollte. Erst mit dem Bus, dann mit dem Taxi Collectivo, einer Pferdekutsche und auf einem umgebauten Lastwagen reiste die vierköpfige Reisegruppe, bestehend aus zwei Deutschen (also mir und der Mainzerin Merit), der Spanierin Marina und einem Ägypter namens Mustafa, in die Heimat der Tabakpflanzen. Am ersten Tag wanderten wir Abends noch zu einer großen Wandmalerei, ehe es dann am folgenden Tag in das Valle de Viñales ging zu zwei Höhlen. Nebenbei besichtigten wir eine Tabakplantage und ließen uns erklären, die die Zigarre aus den Blättern gerollt wird. Im Übrigen dürfen die Einheimischen seit kurzem immerhin zehn Prozent des Tabaks selber verkaufen. Früher durfte dieser Prozentsatz lediglich selber konsumiert werden. Nachdem wir durch die erste Höhle durchlaufen musste, war in der zweiten Höhle ein Wasserloch in dem man hätte baden können. Nachdem es aber dunkel war und wir nur zwei dürftige Taschenlampen von den Guides bekommen hatten, verzichteten wir darauf.

Playa Larga

Schweinebucht (Playa Larga und Playa Gijon)

Mit dem Taxi (ein „neuer“ Peugeot 405) ging es dann weiter in die Schweinebucht, die 1969 weltberühmt wurde als die USA mit Hilfe von Exilkubanern Cuba von Revolutionären um Fidel Castro befreien wollte und eine empfindliche Niederlage einstecken musste. Denn die Bevölkerung schlug sich auf Fidel Seite und schlug die Eindringlinge zurück. Neben dem obligatorischen Museum rund um die Schlacht gibt es in Playa Gijon auch ein sehr schönes Naturfreibad am Meer, das zwar mit 15 CUC Eintritt richtig viel kostet, bei dem dann allerdings Essen und Trinken frei ist. Lustig war im Übrigen der “Dokumentarfilm” im Museum, der die Revolution im “Wochenschau”-Stil erklärte und alles andere als dokumentarisch war.

In Trinidad scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Cienfuegos und Trinidad

Die Stadt Cienfuegos in Zentralkuba gilt als sauberste Stadt auf der Insel und sie war auch sehr sauber. Allerdings gab es in dem Ort nur wenige Sehenswürdigkeiten, so dass es einen Tag später nach Trinidad weiterging, einem Städtchen in dem die Zeit stehen geblieben zu sein schien. Aufgrund der Zuckerproduktion und des Sklavenhandels hatte Trinidad seine erste Blüte zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Doch spätestens mit dem Aufkommen der Zuckerrübe in Europa verendete der Aufschwung und man hat den Eindruck als ob in dem kleinen Städtchen die Zeit stehen geblieben ist, denn immer noch prägt das mittelalterliche Straßenbild mit den vielen Kopfsteinpflastern das Bild. In Trinidad gibt es im Übrigen auch die wohl schönste Disco im Lande. Etwas außerhalb der Stadt kann man in einer Höhle tanzen – ein Pflichtbesuch für jeden Feierwütigen. Neben dem Besuch der Disco stand noch ein Ausflug mit dem Fahrrad zum El Cubano Wasserfall an. Den Schlussteil des Weges mussten wir dann laufen und nachdem wir satte 10 Cuc für den Eintritt berappt hatten, durften wir dann zum Wasserfall an dessen Grund man baden konnte (und auch von den umliegenden Felsen ins Wasser springen konnte – bei einer Sprunghöhe von fünf bis acht Metern schon ziemlich spannend).

Schiffsrundfahrt in Santiago de Cuba.

Camagüey und Santiago de Cuba

Auf dem Weg nach Santiago de Cuba (von Trinidad mit dem Bus etwa 15 Stunden) entschieden wir uns zu einem Zwischenstopp in Camagüey. Das Städtchen hat mich positiv beeindruckt. Denn die kleine, aber sehr hübsche Innenstadt wirkte sehr gepflegt und hatte sogar einen Fußgängerzone (neben den obligatorischen Kirchen und Plätzen). Zudem beobachteten wir in einer Tanzschule Kinder und Jugendliche beim Salsa-Tanzen. Einen Tag später fuhren wir dann mit dem Bus weiter nach Santiago de Cuba. Die zweitgrößte Stadt Kubas gilt als sehr arm, kein Wunder, dass wir deutlich öfter angebettelt wurden. Nach einem großen Rundgang durch die Stadt in denen wir alle Sehenswürdigkeiten mitnehmen

Das Monument von Che Guevara: Zusammen mit 38 Getreuen wurde Che Guevara hier begraben.

Santa Clara

Eigentlich wollten wir mit dem Collectivo von Santiago de Cuba nach Santa Clara reisen, doch auf einmal war das Taxi des Taxifahrers kaputt und wir sollten wir einen teureren Taxifahrer umsteigen (welch Zufall!). Notgedrungen entschieden wir uns dann mit dem Nachtbus nach Santa Clara zu fahren. Allerdings nur noch zu zweit, weil Mustafa und Marina nach Baracoa weiterreisten. Am kommenden früh angekommen erkundete ich die Stadt in der der große Che Guevara begraben liegt. Mehr als das Mausoleum  und Museum des Commandante gab es in der kleinen Stadt allerdings nicht zu bewundern, so dass ein Tag Aufenthalt eigentlich genug war. Im Mausoleum liegt Guevara zusammen mit 38 Kriegsgefährten begraben, darunter auch die letzte Frau Ches, eine Deutsche namens Tanja.

Danach ging es zurück nach Havanna, wo ich mir noch die Stadtteile Centro und Vadero angesehen habe und einmal am Strand war. Die Strände kann man im Übrigen mit dem Touristenbus T3 problemlos erreichen. Preis für Hin- und Rückfahrt sind 5 CUC, los geht es am Place Central.

Die Strände in Kuba sind schon ein Traum.

Tips:

  • Verhandeln: Immer mit dem Taxifahrer verhandeln über den Preis. Den meist geht immer was. Ähnlich sieht es in den Restaurants aus in denen man gerne mal über die Tisch gezogen wird.
  • CUC vs. CUP: Wenn es geht in einem CUP-Restaurant essen. Diese meist Cafeteria genannten Lokale sind deutlich günstiger. Empfehlung; Dona Alice in der Calle Jesus Maria 215 in Havanna. Hier gibt es meist sehr gutes Essen zum kleinen Preis
  • Hostels: Es gibt kaum Hotels in Cuba. Ich kann das Hostel Mango in Havana empfehlen, weil Carlos, der Betreiber für seine Gäste eine Liste mit Casas hat, in denen ein Bett pro Nacht nur 10 CUC kostet. Normal muss man nämlich das komplette Zimmer zahlen (also zwischen 20 und 30 CUC).
  • Nie auf der Straße eine Zigarre kaufen. Wenn man Pech hat, bekommt man gerollte Bananenblätter, die nicht wirklich gut schmecken.
  • Bier: Eindeutige Empfehlung ist das Bier Cubanero, danach folgen Christal und Presidente. Wir haben in Camagüey ein “lokales” bier getestet, das war allerdings richtig fürchterlich im Geschmack. Und wenn ich schon mal ein Bier stehen lasse, sagt das schon alles.
  • Reiseführer: Tja, ich hatte den Reiseführer Reise-Know-How Cuba von Frank-Peter Herbst und war ein bisschen enttäuscht. Havanna wurde sehr ausführlich behandelt, dafür wurden viele andere Orte eher dünn besprochen. Ich glaube der Lonely Planet, den meine Reisegenossen hatten, ist die bessere Wahl, auch wenn die Kritiken bei Amazon schlechter sind.

Im Juli 2015 fand meine erste vernünftige Reise nach langer Zeit statt. Ausgerechnet nach Namibia sollte es gehen. Die ehemalige deutsche Kolonie liegt im Süden Afrikas und grenzt an Südafrika, Angola, Sambia  und Botswana. Dabei war die Reise eine richtig spontane Geschichte. Denn erst Anfang Juli kontaktierte mich mein alter Studienkollege Rainer, ob ich nicht Bock hätte mit ihm nach Namibia zu fliegen und eine Fotosafarie zu machen. Der Haken: Es sollte schon am 22.07. losgehen. Ich dachte mir, wenn nicht jetzt, wann dann und sagte relativ spontan zu. Am 15. Juli buchten wir dann endlich den Flug und saßen am 22.Juli im Flieger nach Windhoek. Vorher hatte ich allerdings einiges zu erledigen. Natürlich war mein Reisepass abgelaufen und auch mein Führerschein musste ich erneuern lassen, um einen internationalen Führerschein zu bekommen. Merke: Per Expressaufschlag bei der Stadt oder Gemeinde geht das richtig fix. Das größere Problem allerdings waren meine fehlenden Impfungen – zumindest wenn es nach meiner Hausärztin ging. “Spinnen Sie, in drei Wochen nach Namibia zu fliegen, da bekommen wir die ganzen Impfungen ja nicht mehr hin, die Sie eigentlich brauchen.” Apropos brauchen: Es gibt keine Pflichtimpfungen für Namibia, aber die Standardimpfungen wie Tetanus, Diphtherie,.. sollte man schon frisch haben. Und auch Hepatitis-geimpft sollte man sein. (O-Ton Ärztin: Benutzen Sie unbedingt Kondome, wenn Sie schon nicht geimpft sind! – Ja für was hält die mich eigentlich…). Dazu sollte man Malariatabletten mitnehmen. Mitnehmen deswegen, weil die Medikamente teilweise ziemlich heftige Nebenwirkungen haben, wenn man die mögliche Prophylaxe vorher nimmt. Nachdem wir das umgehen wollten, nahmen wir nur ein Notfallmedikament mit, auch weil in Namibia zu dieser Zeit kaum Malariagefahr bestand.

Unser Camper am Rande einer Gravelroad!

Meine erste Fotoreise

Ich hatte ja schon einmal auf meinen USA-Urlauben einiges an Kameragepäck dabei, doch das beschränkte sich meist auf ein Immerdrauf-Objektiv und einen Kamerabody. In Namibia sah das deutlich anders aus. Denn natürlich wollte ich auch schöne Tierbilder machen und benötigte deswegen auch mein Teleobjektiv (Canon 100-400, wen es interessiert). Kein Wunder, dass mein Handgepäck auf einmal knappe 16 Kilo wog und natürlich deutlich schwerer war als die offizielle Handgepäckvorgabe von acht Kilogramm. Zum Glück wird das Handgepäck aber nicht gewogen, so dass das kein Problem auf dem Flug darstellte. In Richtung Afrika zu fliegen ist im Übrigen richtig angenehm. Denn man befindet sich fast in der gleichen Zeitzone und hat deswegen nicht mit Jetlag zu kämpfen. Zudem sind wir Nachts geflogen und kamen deswegen – nach einem kurzen Zwischenstopp im lausig kalten Johannisburg – auch erholt in Windhoek an. Man merkte gleich den Unterschied zu Deutschland. Denn der Flieger parkte mitten am Rollfeld, über eine Treppe ging es dann auf den Boden und danach lief man einfach über das Rollfeld zur Empfangshalle.

Namibia ist ein sehr reizvolles Land.

Unterschätze nie die Höhe deines Autos

Danach holten wir unseren Camper ab und nach einer kurzen Einweisung ging es schon los in Richtung Lake Onauah. Allerdings mussten wir vorher einen kurzen Zwischenhalt in einem Supermarkt machen, um Proviant einzukaufen. Dabei unterschätzten wir gleich einmal die Höhe unseres Gefährts und strandeten an der Decke des Parkhauses mit dem Camperdach. Allerdings eilten gleich einige hilfsbereite Namibier herbei und lösten das Problem, indem aus unseren Reifen Luft raus gelassen wurde. Nachdem wir im Camper auch einen Kompressor hatten, sollte das Aufpumen der Reifen kein Problem darstellen, doch weit gefehlt. Der Kompressor erwies sich als ziemlich altersschwach und schrottete gleich einmal den Zigarettenanzünder im Auto. Direkt an die Batterie angeklemmt waren die Reifen aber schnell wieder aufgepumpt. Danach ging es in Richtung Sonnenuntergang zum Ziel unserer ersten Etappe. Anfangs konnten wir noch auf einer geteerten Straße fahren, ehe es dann auf einer Gravelroad, einer unbefestigten Schotterstraße, weiter ging. Man muss aber ordentlich aufpassen, um in der Dunkelheit zu fahren in Namibia. Denn es kann schnell passieren, dass irgendwelche Tiere wie Springböcke oder Zebras einfach auf der Straße stehen. Am See angekommen konnten wir den traumhaften Sternenhimmel genießen und verbrachten – wie sich später herausstellen sollte – eine eiskalte Nacht. Denn auch wenn es tagsüber immer schön angenehm warm war mit Temperaturen um die 25° Celsius, war es Nachts doch richtig zapfig. Minus 2° standen am Thermometer, kein Wunder, dass es mich ordentlich fröstelte in meinem Schlafsack.

Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstregend ist eine Düne hinaufzuwandern.

Deadvlej – ein Traum

Am kommenden Tag ging es weiter zum Namib-Naukluft-Nationalpark und wir checkten auf dem Zeltplatz innerhalb des Parks ein. Das ist besonders wichtig, weil man früh morgens eine Stunde eher als die, die nicht in dem Camp schliefen, in Richtung Sossusvlei starten konnte. Wir nutzen die Zeit am gleichen Tag noch, um den Sonnenuntergang auf den rot angestrahlten Dünen, darunter die berühmte Düne 45 –  zu beobachten. Am nächsten Morgen mussten wir um 5 Uhr morgens raus – und ja, ich habe den Rainer deswegen verflucht, um als allererstes in Sossusvlei zu sein. Leider spielte uns unser Camper den ersten Streich, denn auf einmal zockelte der Motor nur noch, so dass wir erst einmal von allen anderen Autos überholt wurde. Erst als der Wagen warm war, ging es wieder zügiger voran. Den ersten Parkplatz für “normale” Autos ohne Allradantrieb konnten wir dann hinter uns lassen und fuhren die folgenden fünf Kilometer in tiefem Sand dank des Allradantriebs und wenig Luft in den Reifen zügig zum zweiten Parkplatz am Deadvlej. Dort stehen abgestorbene Akazienbäume in einer Lehmpfanne Im übrigen war es immer noch relativ dunkel und deswegen auch richtig kalt, allerdings waren wir als eine der ersten Besucher in der Lehmpfanne und konnte während des Sonnenaufgangs tolle Bilder von den toten Bäumen machen. Danach ging es noch auf die Big Daddy Düne, die mit 350 Metern zu den höchsten Dünen der Welt zählt. Zurück am ersten Parkplatz wollten wir dann unseren Reifen wieder ordentlich Luft geben, doch unser Kompressor gab nun endgültig den Geist auf und fackelte ordentlich ab. Das Kabel von der Batterie zum Kompressor ist mir praktisch in der Hand geschmolzen. Dank einiger hilfsbereiter Menschen am Parkplatz  – genau zu dieser Zeit drehte Microsoft einen Werbespot im Deadvlej, so dass viel Personal auf die Filmcrew wartete – konnten wir dann aber doch die Reifen wieder füllen und ins Camp fahren. Nachdem wir relativ früh dran waren ging es gleich danach auf die Straße, um nach Swakopmund zu kommen. Swakopmund ist ein Städtchen direkt am Atlantik, das sehr deutsch geprägt ist und auch als wahrscheinlich südlichste deutsche Stadt bezeichnet wird. Wir wollten eigentlich vorher in einem Campingplatz übernachten, allerdings waren die drei in der Karte eingezeichneten Campingplätze bessere Parkplätze, so dass wir uns entschieden nach Walvis Bay durchzufahren. Die Fahrt in Richtung der tiefstehenden Sonne und einem andauernden Auf und Ab der Straße war dann aber ziemlich anstrengend, weil man oft an der Kuppe der Straße geblendet wurde und teilweise ein paar Meter im Tiefflug unterwegs war.

Highlight in Swakopmund: Ein Rundflug über die Dünen und das Meer – bei ausgehängter Tür im Flugzeug versteht sich.

Rundflug über die Dünen

In Swakopmund angekommen, schauten wir uns dann erst das nette Städtchen an, das wirklich sehr deutsch geprägt ist. Vom Amtsgericht bis zu den deutschen Straßennamen – man hätte meinen können, dass man in einem deutschen Kleinstädtchen ist. Danach ging es zum Flughafen wo wir uns einen Rundflug (mit ausgehängter Tür, um zu fotografieren) organisierten und die herrliche und vor allem weiter Dünenlandschaft von oben aus betrachteten. Abends ging es dann ins “Jetty 1905”, einem schönen Restaurant auf der alten Landungsbrücke in dem man auf alle Fälle einmal gegessen haben sollte.

Safari im Etosha-Nationalpark.

Etosha Nationalpark

Am folgenden Tag stand dann die Reise in den knapp 600 Kilometer entfernten Etosha Nationalpark an. Schon während und je näher wir an die Etosha-Pfanne kamen, konnten wir die vielfältige Tierpopulation erahnen, die es in Namibia gibt. Am Camp Halali angekommen konnten wir dann gleich zwei kopulierende Löwen am Wasserloch sehen und machten uns am folgenden Tag früh auf, um die Wasserlöcher im Park abzufahren. Der Etosha Nationalpark ist der größte Nationalpark in Namibia und hat seinen Namen von der Etosha-Pfanne, einem ausgetrockneten Salzsee. Wir hatten zwar bei den ersten Wasserlöchern erst einmal kein Glück mit Tieren, doch nach und nach hatten wir Erfolg. Elefanten, Giraffen und viele Zebras waren nur ein kleiner Teil der Tiere, die wir an Wasserlöchern beobachten konnten. Kurz vor dem Camp Namutomi lief uns dann auch ein Nashorn vor die Kamera. Auch eine Löwenfamilie konnten wir an einem Wasserloch beobachten. Es war schon beeindruckend, wie die Tierwelt auf das größte Landraubtier in Afrika reagiert. Denn alle anderen Tiere machten um die Familie einen großen Bogen und grasten in respektvollen Abstand, auch wenn der Löwe nur faul am Boden lag.

Von den “Big Five” gibt es in Namibia alles zu sehen – bis auf den Leopard.

Leider mussten wir den Nationalpark aufgrund unsere Rückflugs viel zu früh verlassen und machten uns dann in Richtung Windhoek, um zumindest einen kleinen Teil der Strecke schon weg zu haben. Allerdings spielte uns der Camper erneut einen Streich. Denn erst fuhr der Wagen um die 120 km/h, doch nach und nach nahm der Camper kein Gas mehr an, so dass uns die Trucks, die wir erst überholt hatten, im Laufe der Fahrt wieder überrundeten. Nach einer (Sicherheits-)Übernachtung in einer deutschen Farm hinter Otjiwarongo kamen wir dann aber wohlbehalten in Windhoek an, ließen den Camper reinigen und flogen danach heim Richtung München.

Alles in allem war Namibia ein – leicht stressiger – aber genialer Reisetrip. Und ich muss schon zugeben, dass ich mich leicht in Namibia verliebt habe. Tolle Landschaften, nette Leute, alles sehr sauber und sicher. Als Urlaubsort sehr zu empfehlen. Und ich werde definitiv noch einmal nach Namibia reisen.

Wenn einem ein Zebra vors Auto läuft…

Reisetipps:

  • Das Klima ist angenehm (zumindest im Juli). Tagsüber kann man in kurzer Hose rum laufen, wenn die Sonne weg ist, wird es aber richtig kalt. Deswegen auch immer dicke Anziehsachen mitnehmen. An der Küste hingegen war es auch Abends angenehm und nicht kalt.
  • Viele Namibier sprechen noch deutsch. Also nicht wundern, wenn man in perfekten Deutsch angesprochen wird.
  • Wir haben im Camper gewohnt und haben auch in dem Camper übernachtet. Man kann aber auch einen Kleinwagen mieten und sich dann in den verschiedenen Camps in Lodges einmieten. Die Lodges haben meist einen Pool dabei und sahen – zumindest von außen – sehr bequem aus.
  • Direkt am Flughafen kann man sich eine lokale Simkarte (Anbieter MTC Namibia) kaufen, um auch im Land Internet zu haben. Allerdings ist das Netz nur entlang der großen Straßen wirklich gut, ansonsten hat man entweder kein Netz oder aber nur ein sehr schwaches. Man sollte aber auch darauf achten, dass die Karte auch zum telefonieren geeignet ist. Wir hatten nämlich versehentlich nur die Datenvariante gebucht.
  • Trinken: Sehr zu empfehlen als Bier ist das Tafel Lager. Ist äußerst süffig!
  • Essen: Wenn man keine Lust hat, so wie wir (fast) jeden Tag Nudeln zu essen, dann kann man auch problemlos essen gehen. Springbock beispielsweise ist sehr lecker.

Mir wird ja – übrigens zurecht – eine gewisse Affinität zu Mallorca nachgesagt. Dass man auf meiner Lieblingsinsel aber natürlich auch noch ganz andere nette Dinge tun kann, wie beispielsweise Radfahren oder Wandern, ist auch hinreichend bekannt. Nachdem ich schon immer mal per Pedes die Insel erkunden wollte, hatte ich mich spontan über Ostern auf die Insel aufgemacht. Und ja, bevor irgendwelche Fragen aufkommen: Natürlich war ich auch mal in meinem Wohnzimmer und habe nach dem Rechten gesehen!

Blick auf den Leuchtturm am Cap Formentor

Ausflug nach Cap Formentor

Gründonnerstagnachts ging es los und nachdem ich erst kurz vor ein Uhr morgens auf Mallorca landen sollte, hatte ich mich entschieden ein Hotel an der Platja de Palma zu nehmen und dann immer in Richtung Norden mit dem Mietwagen zu fahren. Den Wagen holte ich dann am Karfreitag ab und dachte eigentlich, dass so eine Abholung schneller gehen würde. Doch erst nach einer knappen Stunde warten hatte ich dann endlich meinen Mietwagen, einen Kia Picanto, und cruiste in Richtung Cap Formentor, das am östlichen Ende der Insel liegt und als Wahrzeichen den bekannten Leuchttum hat. Allerdings hatten scheinbar – gefühlt – alle Urlauber auf der Insel das gleiche Ziel. Denn als es dann kurz vor dem Cap losging mit den Serpentinen kam man sich wie bei der Tour de France vor. Tausende Rennradfahrer und Autos wuselten sich die Serpentinen rauf, so dass auch mein Plan mit meiner Wanderung hinfällig war. Denn der Parkplatz auf dem ich eigentlich meinen Wagen abstellen wollte, war natürlich voll belegt und auch alle anderen Parkplätze auf dem Wegesrand in Richtung Leuchtturm. Als ich dann endlich am Leuchtturm angekommen war, stand ich im Stau, so dass ich entnervt auf der Straße wendete und dann doch Glück hatte. Denn zwei Serpentinen weiter auf dem Rückweg war ein Parkplatz frei, so dass ich vor dort aus in Richtung Cap Formentor wanderte.  Nach einer knappen Stunde auf dem alten Leuchtturmweg war ich dann erneut am Leuchtturm, legte eine kurze Verschnaufpause ein und kraxelte danach wieder zurück. Immerhin hatte ich einige schöne Ausblicke auf den Leuchtturm und die herrliche Küstenlandschaft, so dass die etwas kürzere Tour zu verschmerzen war.

Blick auf den Stausee Gorg Blau

Rund um Tossal Verds

Am folgenden Tag ging es dann in Richtung Sollér. Eigentlich wollte ich dort von Biniaraix zum Mirador Joachim Quesada, doch meine Navi spielte mir einen Streich (Kein GPS gefunden), so dass ich einmal falsch abbog und auf einmal auf einer langen Serpentinenstraße landete ohne große Umkehrmöglichkeit. Allerdings waren auf der anderen Seite – am Fuß des höchsten Berg Mallorcas, dem Puig Major – mehrere Wanderparkplätze, so dass ich mich entschloss eine andere Tour zu machen. Rund um das Tossals-Verds-Massiv führte mich meine Wanderung auf abwechslungsreichen Pfaden. Auf dem Weg gab es allerlei zu sehen. Zum einen schöne Aussichten und zum anderen beispielsweise ein abgestürztes Kleinflugzeug, das in einer Bergwiese vor sich hin rottete. Der Wanderweg war durchaus anspruchsvoll, denn oftmals war der schmale Weg ausgesetzt und an einer Stelle musste man sich an Stahlseilen den Berg hinaufhangeln.

Blick auf den Puig Major vom Puig de Tossal Verds aus.

Nach einem kleinen Zwischenstop auf dem Refugi des Tossals Verds – zum Glück gab es trotz anderweitiger Ankündigungen Sandwich zu essen, wenn auch zu horrenden Preisen: 15€ für zwei Sandwichs und eine Cola – ging es weiter in Richtung Font du Nouger und folgt dem schönen Weg weiter, bis man dann links abbiegen kann, wenn man auf den 1118 m hohen Puig des Tossals Verds möchte. Natürlich nahm ich den Gipfel mit und freute mich alleine auf der Spitze über den schönen Rundblick über die bizarre Berglandschaft der Serra Tramuntana und auf den Puig Major, der majestätisch über mir thronte. Zurück auf dem nicht immer gut ersichtlichen Weg ging es dann bis zu einem oberirdischen Wasserlauf, der mich ein ganzes Stück lang begleitete und am Ende ziemlich nervte, weil es gar kein Ende zu nehmen schien.

Besteigung La Massanella auf dem alten Schneesammlerweg.

Aufstieg auf den La Massanella

Einen Tag später wollte ich auf den La Massanella, den höchsten zu besteigenden Gipfel auf der Insel. Der genannte Puig Major ist nämlich militärisches Sperrgebiet und kann nicht bestiegen werden. Ich nahm die etwas schwerere und längere Nordroute, die sich am ENde ziemlich knifflig herausstellen sollte. Aber der Reihe nach. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in den mallorquinischen Bergen Schnee gesammelt und in den Casas de sa neu, den Schneehäusern gelagert. Der Schnee diente im Tal zur Kühlung von Lebensmittel, bis die Kälteerzeugung mit Strom bekannt wurde. Heute profitieren wir nun von dem damaligen Wegebau. Vom Kloster Lluc ging es erst einmal steil hinauf den alten Schneesammlerweg entlang, bis ich dann auf einem Hochplateau ankam an dem es auch ein altes Schneehaus zu bewundern gab. Nach einem kurzen Abstecher auf dem  1181 m hohen Puig d’en Galileu schaute ich schon kritisch in die Wolken, die sich immer mehr verdichtete, so dass ich keinen schönen Gipfelblick hatte. Es ging weiter in Serpentinen auf den 1205 m hohen Coll des Prat hinauf, ehe ich vom Hauptweg links abbog in Richtung La Massanells.

Nur noch wenig Sicht gab es kurz vor dem Hochplateau und dem Gipfel

Das Problem war ab sofort allerdings das Wetter und ich wunderte mich jetzt nicht mehr, dass die Tour nur bei schönem Wetter empfohlen wurde. Denn mittlerweile konnte man nur noch knappe 50 Meter in alle Richtungen blicken, ehe der Nebel den Blick versperrte. Geführt von vereinzelten Steinmännern kam ich aber gut voran und wurde dann auch von einem weiteren Wanderer in die richtige Richtung geschickt, als ich suchend nach der nächsten Markiererung ausschau hielt. Der Aufstieg hatte es in sich und Schwindelfreiheit sollte ein geübter Wanderer schon mitbringen, um sich durch die Karsteinwüste nach oben zu hangeln. Auf dem etwas über 1300 Meter gelegenen Hochplateau sah ich dann gar nichts mehr  und irrte erst einmal relativ planlos über die Hochebene, konnte mich aber immerhin an den Rufen anderer Wanderer orientieren. Nachdem ich vermeintlich den Gipfel entdeckt hatte, der aber laut meines Höhenmessers aber zu niedrig war, riss die Wolkendecke kurz auf, so dass ich den 1361 Meter hohen Gipfel kurz sehen konnte.

Der Gipfel des La Massanella

Dem Wetter entsprechend hatte ich keinen Ausblick vom Gipfel und entschied mich ohne Pause weiterzulaufen, auch weil gerade weitere Wanderer den Weg nach unten antraten, denen ich folgte. Der Weg nach unten gestaltete sich durchweg schön, auch wenn ich einmal falsch abbog (ja man sollte seinem Reiseführer vertrauen und nicht einfach anderen Leuten blind hinterherlaufen). Doch der alternative Weg, der eine kleine Kletterpassage beinhaltete, erwies sich als leichte Abkürzung, so dass ich am Ende wieder auf der offiziellen Wanderroute landete. Etwas irritiert war ich dann aber als ich auf einmal vor einer Mautstation stand und mir der Wächter sechs Euro abknöpfte, weil man auf der Normalroute, die ich abwärts gegangen war, durch Privatgrund gehen musste.

Abends besuchte ich dann auch die Kathedrale von Plama de Mallorca.

Rundweg um Valdemossa

Knapp 20 Kilometer von Palma liegt der kleine Ort Valdemossa, der zu den beliebtesten Ausflugsorten in Mallorca gehört. Oberhalb des Ortes ist ein langer Bergkamm auf dem einst Erzherzog Ludwig Salvator einen Reitweg baute, um dort mit seinen Pferden Ausritte zu machen. Über die Sinnhaftigkeit dieses Reitweg machte ich mir dann während meiner Wanderung schon Gedanken, denn teilweise ging es über Stock und Stein nach oben, so dass ich mich fragte, wie damals die Pferde zu dem Wanderweg gekommen sind. Aber der Camí de s’Arxiduc genannte Weg bietet Wanderern heute traumhafte Panorama-Aussichten über Mallorcas Berge und die Küste. Los ging es erst einmal auf einem gemächlichen Flurbereinigungsweg, der nach und nach immer steiler wurde und dann in einen teils asphaltierten Weg mündete, der steil bergan lief. Nach einer knappen Stunde war dann der Reiweg erreicht, der mich zügig aufs Hochplateau führte von dem man aus einen herrlichen Blick über die Bucht von Deja hatte und auch die Küste der Platja de Palma sehen konnte – Kreuzfahrtschiffe im Hafen inklusive.

Wandern rund um Valdemossa: Blick auf das Matterhorn von Mallorca, den Galatzó.

Weiter ging es auf dem Hochplateau, bis ich dann nach und nach wieder in bewaldetes Gebiet kam und am Mirador de ses Puntes noch einen tollen Blick von oben auf Valdemossa genießen konnte. Allerdings war der Rückweg dann wieder etwas kniffelig. Denn an der Stelle an der ich laut meines Reiseführers links abbiegen sollte, stand auf einmal ein Zaun und auch ein Verbotsschild, dass das umzäunte Gebiet nur nach Genehmigung durchwandert werden sollte. Nachdem zudem ein Schild in Richtung Valdemossa stand aus der ich gerade hergekommen bin, ging ich erst ein ordentliches Stück des Weges zurück, um dann doch wenig später links abzubiegen und durch das abgesperrte Gebiet zu wandern. Der Zaun konnte zum Glück aufgemacht werden. Ich traf noch einige Wandere in dem Gebiet und kam auf einem Serpentinenweg zügig voran, bis auch bei einer Schutzhütte landete an der mich ein Aufpasser erst einmal ermahnte, dass ich wohl falsch gelaufen sei. Der Guide ließ mich aber nach kurzer Erklärung weiterziehen, so dass ich wenig später zurück in Valdemossa war.

Blick auf Valdemossa