Als gebürtiger Erlanger sollte man schon einmal zumindest auf der Erlanger Hütte im Ötztal gewesen sein. Nachdem ich sowieso für meine Alpenüberquerung im August trainieren wollte und noch nie auf der Hütte war, machte ich mich auf den Weg nach Tumpen im Ötztal, um auf die bekannte Hütte der Sektion Erlangen zu wandern. Die Erlanger Hütte ist eine Schutzhütte im nördlichen Geigenkamm in den Ötztaler Alpen. Sie liegt auf 2541 m nahe des Wettersees unterhalb des Wildgrats. Erbaut wurde die Hütte zwischen 1929 und 1993 und soll jetzt unter Denkmalschutz gestellt werden.
Aufstieg ab Tumpen bis zur Gehsteigalm
Es gibt mehrere Wege auf die Hütte vom Ötztal aus. Der “normale” Weg ist von Umhausen aus, der aber relativ unspektakulär ist. Deutlich reizvoller geht der Weg von Tumpen aus. In dem kleinen Ort kann man hinter der Kirche auf einem unmarkierten Parkplatz gegenüber der gelben Schilder, die den Weg zur Hütte weisen, parken. Nach wenigen Metern erreicht man das Ortsende und folgt einem breiten Forstweg, der schnell in einen steilen Wanderpfad mündet – ein erster Vorbote auf den kommenden Weg. Denn abgesehen von einem kurz danach folgenden Schotterweg, dem man zwei, drei Kehren folgt, geht es immer relativ steil nach oben. Der Weg durch den Wald ist aber durchaus reizvoll und bietet immer wieder Blicke auf Tumpen und Umhausen bis man zur Gehsteigalm kommt, die auf 1894 Metern liegt. Leider wird die Alm aufgrund von stark erhöhten Auflagen der Behörden nicht mehr bewirtet. Dennoch ist sie immer noch der Ausgangspunkt vieler Wanderer, weil bis zur Alm das Hüttentaxi fährt. Nachdem das Taxi aber mit 50€ zu Buche geschlagen wäre, bin ich natürlich gewandert.
Von der Gehsteigalm auf die Erlanger Hütte
Bis auf knappe 2000 Meter geht es weiter steil nach oben bis man zu einem Wiesenbuckel gelangt von dem es dann weiter in die Höhe geht bis auf einen schmalen Bergrücken von dem aus man das erste Mal einen Blick auf die exponiert gelegene Erlanger Hütte erhaschen kann. Auf einem schönen Höhenweg bei dem drei Passagen auch mit einem Seil gesichert sind wandert man danach Richtung Hütte und muss zum Schluss noch einen steileren Felshang erklimmen, um zur Hütte zu gelangen. Genau an diesem Felshang fing es bei mir das Tröpfeln an, sodass ich fast trocken in der Hütte einen Einkehrschwung machte – das Essen ist im Übrigen sensationell. Das Steinbockragout sollte man gegessen haben.
Auf den Wildgrat
Nachdem der Regen endlich vorbei war ging es beflügelt vom jetzt sonnigen Wetter von 2550 Metern aus auf den Wildgrat, der mit 2971 Metern knapp unter einem richtigen Dreitausender liegt. Erst geht man links am Wettersee vorbei, der auf vielen Bildern mit der Erlanger Hütte für den passenden Rahmen sorgt. Dann geht es erneut steil nach oben und sogar zwei Schneefelder musste ich noch queren. Der gut markierte Weg führt steil nach oben bis man sogar die Hände zu Hilfe nehmen muss, um den steilen Grat zu erklimmen. Wer nicht schwindelfrei ist und Höhenangst hat, der sollte sich überlegen, ob es sich an das letzte Stück bis zum Gipfel wagt. Der Blick von der Spitze lohnt sich aber auf alle Fälle. Nach dem obligatorischen Gipfelfoto kraxelte ich dann zurück zur Hütte, nicht ohne einen kurzen Abstecher ins Gelände zu machen, um die Hütte noch aus anderen Perspektiven abzulichten.
Abstieg über die Leierstalalm und die Gehsteigalm
Am nächsten Tag nach einem lustigen Abend mit allerlei Erlanger Prominenz (ja auch der Oberbürgermeister war zufällig da), machte ich den Abstieg in Richtung Umhausen. Bis zur Leierstalalm ging es steil nach unten, teilweise auf feinem Geröll. Es folgt ein kurzer Weg vorbei an der Alm bis mich ein Wegweiser in Richtung Gehsteigalm geleitet. Anfangs dachte ich, dass es nun gemählich ohne großes Gefälle weitergeht, doch ich sollte mich täuschen. Denn von der Leierstalalm, die auf knapp 1800 Höhenmetern liegt ging es rund 100 Meter nach oben durch den Wald und zwischendurch auch über einen relativ frischen Felsbruch, der aber gut mit einem Seil abgesichert kein Problem darstellt. Der Weg ist aber dennoch sehr schön zu gehen. Ab der Gehsteigalm folge ich dann dem Pfad, auf dem ich schon nach oben gewandert bin.
Reisetipps:
- Parken: In Tumpen hinter der Kirche auf dem unmarkierten Parkplatz gegenüber den gelben Wanderschildern.
- Übernachten: Auf der Erlanger Hütte (reservieren nicht vergessen)
- Gehzeiten:
- Tumpen – Gehsteigalm: 2.45 h (verkürzbar mit dem Hüttentaxi um 2 Stunden für 50€)
- Gehsteigalm – Erlanger Hütte: 2.30 h
- Schnelle Wanderer schaffen die Strecke von Tumpen bis zur Erlanger Hütte auch in 3.30h
- Erlanger Hütte – Wildgrat: 1.30h hin, 1h zurück
- Erlanger Hütte – Leierstalalm: 1.15h
- Leierstalalm – Gehsteigalm – Tumpen: 3.30h
Rundreise in Australien: Die Ostküste (Brisbane, Fraser Island, Byron Bay)
Im September war ich für vier Wochen in Australien und habe eine Rundreise gemacht. Die Anreise gestaltete sich schon ein wenig kurios, dank fehlendem Visum, aber am Ende kam ich dann doch so wie geplant in Brisbane an. Im ersten Teil des Reiseberichts geht es von Brisbane über Fraser Island bis nach Byron Bay.
Brisbane und Umgebung
Vom Flughafen aus kommt man einfach mit der S-Bahn direkt mitten in die Stadt, so konnte ich auch problemlos mein Hostel erreichen. Brisbane ist die Hauptstadt des Bundesstaates Queensland im Nordosten Australiens. Durch den Ort schlängelt sich der Brisbane River an dessen Ufer sich natürlich die Häuser der Reichen und Schönen reihen und der auch dafür verantwortlich war, dass gleich dreimal (1893, 1974, 2011) schwere Hochwasser die Stadt heimgesucht haben. Nachdem ich mich am ersten Tag mit der Stadt vertraut gemacht und mich erst einmal auf die Suche nach einer Mobilfunkkarte (Telstra, wohl das beste Netz in Australien) gemacht habe, ging es am folgenden Tag mit dem Schiff zur Lone Pine Sanctuary. Es handelt sich dabei um einen Zoo in dem man rund 130 Koalas und auch Kängurus bewundern kann. Wer mit Kindern reist, der sollte den Tiergarten sicherlich als Pflichtprogramm einplanen – alleine schon um das obligatorische Bild mit einem Koala zu machen.
Springbrook Nationalpark
EInen Tag später ging es in den Springbrook Nationalpark mit einer Kleingruppe und Guide. Touren kann man übrigens in jedem Hostel oder auch in der Stadt im Touristenbüro buchen. Der Nationalpark liegt in Sichtweite zur bekannten “Gold Coats”, dem wohl bekanntesten Küstenstreifen in Australien an dem sich viele Surfer tummeln. Der Park ist UNESCO-Welterbe und Teil der Gondwana-Regenwälder Australiens und ist touristisch gut erschlossen mit vielen Wanderwegen von denen uns ein Rundweg unter anderem zu den Twin-Falls und noch einigen anderen Wasserfällen führte. Anstelle mit dem Guide wäre es wahrscheinlich besser gewesen sich ein Auto zu mieten und den Park auf eigene Faust zu erkunden – dann hätte ich bestimmt auch die die Natural Bridge, ein Felsbogen über dem Cave Creek in den ein Wasserfall mündet, besucht.
Fraser Island
Klar war vor meiner Rundreise, dass ich schon auch die Küstenregionen sehen will. Ich entschied mich aber gegen einen Besuch des bekannten Great Barrier Reefs aus Zeitgründen – auch weil ich nicht der große Taucher und Schnorchler bin – und besuchte mit einer geführten Tour Fraser Island. Mit einer Fläche von 1840 Quadratkilometer ist sie die größte Sandinsel der Welt. Sie liegt etwa 190 Kilometer nördlich von Brisbane vor der Ostküste Australiens und kann nur von Autos oder Bussen mit Vierradantrieb angefahren werden. Denn auf der kompletten Insel gibt es keine asphaltierten Straßen, sondern man fährt entweder direkt am Strand – deswegen stehen dort auch Straßenschilder – oder auf Sandpisten im Inland. Am ersten Tag besuchten wir den Lake Wabby, einen kleinen Süßwassersee, der reich an verschiedensten Fischarten ist. Am zweiten Tag stand dann eine kleine Rundtour über die Insel an. Zum Start buchten wir kurzfristig einen kurzen Rundflug mit herrlicher Aussicht über die Insel. Dabei starten die kleinen Flugzeuge direkt am Strand. Wenig später ging es zum Baden in den Eli Creek. Es handelt sich dabei um den größten Frischwasserfluss auf der Insel, der mit kristallklaren Wasser ins Meer fließt. Ein Highlight war danach sicherlich der Besuch des Wracks der Maheno. Der ehemalige Luxusliner strandete 1935 auf der Insel und rostet seither vor sich hin. Zum Ende des Tages stand der Besuch der Champagner Pools und des Indian Heads an. Die Champagne Pools sind durch vulkanische Aktivitäten geformte natürliche Schwimmbäder in denen man natürlich baden kann. Während die See doch deutlich rauher war, war es in den abgetrennten Bereichen angenehm ruhig. Der Indian Head ist eine steil ansteigender Hügel am Nordosten der Insel, der durch seine Form an einen Indianerkopf erinnert und deswegen auch seinen Namen bekommen hat. Von der Spitze des Indian Head hat man einen phantastischen Blick über die Insel. Am dritten Tag wollten wir eigentlich den Lake Birrabeen besuchen, doch aufgrund von Waldbränden disponierte unser Fahrer kurzfristig um, so dass wie am Lake McKenzie landete – ein See mit traumhaft schönen weißen Sandstrand und tiefblauen Wasser, der förmlich zum Baden einlud.
Byron Bay
Nach der Rückkehr nach Brisbane ging es mit dem Greyhound Bus nach Byron Bay wo ich mit den Leuchtturm anschaute, um dann am folgenden Tag eines, wenn nicht das Highlight der gesamten Reise, zu erleben. Denn am frühen Morgen stürzte ich mich aus knapp 6000 Metern per Tandemflug aus dem Flugzeug. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sich der Skydive angefühlt hat – unglaublich auf alle Fälle. Ich kann verstehen, warum manche Leute immer wieder skydiven gehen und werde es auf alle Fälle erneut tun. Dabei hatte ich richtig Glück mit dem Wetter, denn bei strahlendem Sonnenschein und Kaiserwetter hatte ich einen sensationellen Blick während meines Falles über die Küstenlinie und das Hinterland und ich muss zugeben, dass der Skydive jeden Cent wert war. Ansonsten ist Byron Bay ein netter Surferort an dem man es sicherlich – so man denn länger Zeit hat – richtig lange aushalten kann. Denn der Ort zählt zu den Hotspots der Surfer an der Ostküste.
Das Video meines ersten Skydives will ich Euch nicht vorenthalten:
Im zweiten Teil meiner Reise geht es dann nach Sydney und Melbourne. Bericht folgt.
Im Oktober war ich einen Monat in Australien. Bekanntlich reist man ins Outback ziemlich lange an, sodass ich mich entschloss einen kleinen Zwischenstopp einzulegen auf dem Hinweg. Das ganze eher unbeabsichtigt, aber der günstigste Flug hatte perfekte Zeiten und ich dachte mir, dass ich die 200 Euro Ersparnis viel besser in Shanghai anlegen kann. Über Nürnberg ging es nach Paris und von dort nach Shanghai. In der chinesischen Metropole kam ich früh um acht Uhr an und der Abflug ging dann Abends gegen 22 Uhr weiter. Also im Prinzip knappe 12 Stunden, die ich im “Tor zur Welt”, wie die Stadt umgangssprachlich in China genannt wird, verbringen wollte. 24 Stunden kann man sich dort ohne ein Visum in der Stadt vergnügen – was ich natürlich tun wollte.
Besser mal die Einreisebedingungen studieren…
Allerdings hatte ich die Rechnung nicht mit meiner eigenen Schusseligkeit gemacht. Denn ich wollte früh morgens gleich zu meinem Weiterflug nach Brisbane einchecken. Am Automaten ging es nicht, also stellte ich mich in der Schlange hinter ganz vielen Chinesen an, um eben am Schalter meinen Sitzplatz zu sichern. Zu meiner Überraschung verweigerte mir der stoische Mitarbeiter aber den Check-In mit der Begründung, dass ich kein Visum vorlegen konnte. Ich war aber irgendwie der Meinung gewesen, dass ich mit einem gültigen Reisepass nach Australien einreisen könne (Merke: Immer die Einreisebedingungen richtig studieren…). In Deutschland hatte ich ja auch eingecheckt. Allerdings hatte mich die Mitarbeiterin von Air France zwar auf das Visum aufmerksam gemacht hatte, sich dann aber von mir “überzeugen” lassen, dass der Reisepass langt. Nachdem ich am Schalter mehrere Versuche gestartet hatte, den Fluglinienmitarbeiter ebenso zu überzeugen gab ich auf … Ich hatte schon mit einem längeren Aufenthalt in der chinesischen Metropole gerechnet, allerdings kann man zum Glück online ein Visum beantragen – was ich auch tat. Nachdem ich nicht genau gewusst hatte, welches Visum ich brauchen würde, beantragte ich gleich sicherheitshalber zwei – und machte mich dann ziemlich nervös auf den Weg in die Innenstadt, um mir Shanghai anzusehen. Denn mein Antrag war in Bearbeitung, wie mir das Onlineportal verriet.
300 km/h im Transrapid
Los ging es – natürlich möchte man sagen – im Transrapid. Zwar kostete der “Maglev” mit acht Euro vergleichsweise viel (ein Ticket in der normalen U-Bahn kostete nur einen Bruchteil), aber wenn man schon mal in Shanghai ist, dann sollte man zumindest einmal mit dem schnellsten Zug der Welt fahren. Rund acht Minuten braucht man für die knapp 30 Kilometer lange Strecke und steht danach mitten in Shanghai. Leider fährt der Zug nur noch in Ausnahmefällen die Höchstgeschwindigkeit von 430 Kilometern pro Stunde. Von dort ging es via MapsMe in Richtung “Bund”, der Uferpromenade des Flusses Huangpu, der Shanghai in zwei Teile teilt. Einmal den etwas älteren Stadtteil Puxi und dann der Stadtteil Pudong, der östlich des Flusses liegt. Von der Uferpromenade hat man den besten Blick auf Pudong und die wirklich tolle Skyline. Kein Wunder, dass auf der Uferpromenade lauter Touristen flanierten – vom Hochzeitspaar, das die passenden Aufnahmen machte, bis zum Backpacker war so ziemlich jedes Klientel vertreten.
Knapp 500 Metern über dem Boden
Zwischenzeitlich war dann auch endlich mein Visa-Antrag durch – dank des guten WLANs in Shanghai hatte ich mich mehrfach in dem Onlineportal der australischen Behörde eingeloggt – und ich konnte entspannt weiter Sightseeing betreiben. Lohnenswert sind neben einigen Museen (auf die ich aus Zeitgründen verzichtet hatte) auf alle Fälle der Blick vom Shanghai World Financial Center. Das Hochhaus, das von weitem aussieht, wie ein überdimensionierter Flaschenöffner, kann man für knapp 30 € besichtigen. Erst kommt man auf knapp 435 Meter an und kann dann noch mal einen Stock “höher” fahren und kann dann den atemberaubenden Blick aus knapp 500 Metern genießen (der Turm ist mit 492 Metern das zweithöchste Gebäude Shanghais). Wer Höhenangst hat, der sollte sich vorsehen, denn der Boden ist mit Glasplatten ausgelegt, sodass man vom obersten Stockwerk auf den Ausgangspunkt bei 435 Metern schauen kann. Der Blick selber lohnt sich auf alle Fälle.
Gegen 17 Uhr ging es dann zurück zum Flughafen – ich musste ja noch einchecken – und konnte dann meine Reise doch noch fortsetzen…
Fortsetzen muss ich auch noch meinen Reisebericht. Aber es wird weitergehen…