Auf dem Weg nach Australien – Zwischenstopp in Shanghai
Im Oktober war ich einen Monat in Australien. Bekanntlich reist man ins Outback ziemlich lange an, sodass ich mich entschloss einen kleinen Zwischenstopp einzulegen auf dem Hinweg. Das ganze eher unbeabsichtigt, aber der günstigste Flug hatte perfekte Zeiten und ich dachte mir, dass ich die 200 Euro Ersparnis viel besser in Shanghai anlegen kann. Über Nürnberg ging es nach Paris und von dort nach Shanghai. In der chinesischen Metropole kam ich früh um acht Uhr an und der Abflug ging dann Abends gegen 22 Uhr weiter. Also im Prinzip knappe 12 Stunden, die ich im “Tor zur Welt”, wie die Stadt umgangssprachlich in China genannt wird, verbringen wollte. 24 Stunden kann man sich dort ohne ein Visum in der Stadt vergnügen – was ich natürlich tun wollte.
Besser mal die Einreisebedingungen studieren…
Allerdings hatte ich die Rechnung nicht mit meiner eigenen Schusseligkeit gemacht. Denn ich wollte früh morgens gleich zu meinem Weiterflug nach Brisbane einchecken. Am Automaten ging es nicht, also stellte ich mich in der Schlange hinter ganz vielen Chinesen an, um eben am Schalter meinen Sitzplatz zu sichern. Zu meiner Überraschung verweigerte mir der stoische Mitarbeiter aber den Check-In mit der Begründung, dass ich kein Visum vorlegen konnte. Ich war aber irgendwie der Meinung gewesen, dass ich mit einem gültigen Reisepass nach Australien einreisen könne (Merke: Immer die Einreisebedingungen richtig studieren…). In Deutschland hatte ich ja auch eingecheckt. Allerdings hatte mich die Mitarbeiterin von Air France zwar auf das Visum aufmerksam gemacht hatte, sich dann aber von mir “überzeugen” lassen, dass der Reisepass langt. Nachdem ich am Schalter mehrere Versuche gestartet hatte, den Fluglinienmitarbeiter ebenso zu überzeugen gab ich auf … Ich hatte schon mit einem längeren Aufenthalt in der chinesischen Metropole gerechnet, allerdings kann man zum Glück online ein Visum beantragen – was ich auch tat. Nachdem ich nicht genau gewusst hatte, welches Visum ich brauchen würde, beantragte ich gleich sicherheitshalber zwei – und machte mich dann ziemlich nervös auf den Weg in die Innenstadt, um mir Shanghai anzusehen. Denn mein Antrag war in Bearbeitung, wie mir das Onlineportal verriet.
300 km/h im Transrapid
Los ging es – natürlich möchte man sagen – im Transrapid. Zwar kostete der “Maglev” mit acht Euro vergleichsweise viel (ein Ticket in der normalen U-Bahn kostete nur einen Bruchteil), aber wenn man schon mal in Shanghai ist, dann sollte man zumindest einmal mit dem schnellsten Zug der Welt fahren. Rund acht Minuten braucht man für die knapp 30 Kilometer lange Strecke und steht danach mitten in Shanghai. Leider fährt der Zug nur noch in Ausnahmefällen die Höchstgeschwindigkeit von 430 Kilometern pro Stunde. Von dort ging es via MapsMe in Richtung “Bund”, der Uferpromenade des Flusses Huangpu, der Shanghai in zwei Teile teilt. Einmal den etwas älteren Stadtteil Puxi und dann der Stadtteil Pudong, der östlich des Flusses liegt. Von der Uferpromenade hat man den besten Blick auf Pudong und die wirklich tolle Skyline. Kein Wunder, dass auf der Uferpromenade lauter Touristen flanierten – vom Hochzeitspaar, das die passenden Aufnahmen machte, bis zum Backpacker war so ziemlich jedes Klientel vertreten.
Knapp 500 Metern über dem Boden
Zwischenzeitlich war dann auch endlich mein Visa-Antrag durch – dank des guten WLANs in Shanghai hatte ich mich mehrfach in dem Onlineportal der australischen Behörde eingeloggt – und ich konnte entspannt weiter Sightseeing betreiben. Lohnenswert sind neben einigen Museen (auf die ich aus Zeitgründen verzichtet hatte) auf alle Fälle der Blick vom Shanghai World Financial Center. Das Hochhaus, das von weitem aussieht, wie ein überdimensionierter Flaschenöffner, kann man für knapp 30 € besichtigen. Erst kommt man auf knapp 435 Meter an und kann dann noch mal einen Stock “höher” fahren und kann dann den atemberaubenden Blick aus knapp 500 Metern genießen (der Turm ist mit 492 Metern das zweithöchste Gebäude Shanghais). Wer Höhenangst hat, der sollte sich vorsehen, denn der Boden ist mit Glasplatten ausgelegt, sodass man vom obersten Stockwerk auf den Ausgangspunkt bei 435 Metern schauen kann. Der Blick selber lohnt sich auf alle Fälle.
Gegen 17 Uhr ging es dann zurück zum Flughafen – ich musste ja noch einchecken – und konnte dann meine Reise doch noch fortsetzen…
Fortsetzen muss ich auch noch meinen Reisebericht. Aber es wird weitergehen…
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