Mir wird ja – übrigens zurecht – eine gewisse Affinität zu Mallorca nachgesagt. Dass man auf meiner Lieblingsinsel aber natürlich auch noch ganz andere nette Dinge tun kann, wie beispielsweise Radfahren oder Wandern, ist auch hinreichend bekannt. Nachdem ich schon immer mal per Pedes die Insel erkunden wollte, hatte ich mich spontan über Ostern auf die Insel aufgemacht. Und ja, bevor irgendwelche Fragen aufkommen: Natürlich war ich auch mal in meinem Wohnzimmer und habe nach dem Rechten gesehen!
Ausflug nach Cap Formentor
Gründonnerstagnachts ging es los und nachdem ich erst kurz vor ein Uhr morgens auf Mallorca landen sollte, hatte ich mich entschieden ein Hotel an der Platja de Palma zu nehmen und dann immer in Richtung Norden mit dem Mietwagen zu fahren. Den Wagen holte ich dann am Karfreitag ab und dachte eigentlich, dass so eine Abholung schneller gehen würde. Doch erst nach einer knappen Stunde warten hatte ich dann endlich meinen Mietwagen, einen Kia Picanto, und cruiste in Richtung Cap Formentor, das am östlichen Ende der Insel liegt und als Wahrzeichen den bekannten Leuchttum hat. Allerdings hatten scheinbar – gefühlt – alle Urlauber auf der Insel das gleiche Ziel. Denn als es dann kurz vor dem Cap losging mit den Serpentinen kam man sich wie bei der Tour de France vor. Tausende Rennradfahrer und Autos wuselten sich die Serpentinen rauf, so dass auch mein Plan mit meiner Wanderung hinfällig war. Denn der Parkplatz auf dem ich eigentlich meinen Wagen abstellen wollte, war natürlich voll belegt und auch alle anderen Parkplätze auf dem Wegesrand in Richtung Leuchtturm. Als ich dann endlich am Leuchtturm angekommen war, stand ich im Stau, so dass ich entnervt auf der Straße wendete und dann doch Glück hatte. Denn zwei Serpentinen weiter auf dem Rückweg war ein Parkplatz frei, so dass ich vor dort aus in Richtung Cap Formentor wanderte. Nach einer knappen Stunde auf dem alten Leuchtturmweg war ich dann erneut am Leuchtturm, legte eine kurze Verschnaufpause ein und kraxelte danach wieder zurück. Immerhin hatte ich einige schöne Ausblicke auf den Leuchtturm und die herrliche Küstenlandschaft, so dass die etwas kürzere Tour zu verschmerzen war.
Rund um Tossal Verds
Am folgenden Tag ging es dann in Richtung Sollér. Eigentlich wollte ich dort von Biniaraix zum Mirador Joachim Quesada, doch meine Navi spielte mir einen Streich (Kein GPS gefunden), so dass ich einmal falsch abbog und auf einmal auf einer langen Serpentinenstraße landete ohne große Umkehrmöglichkeit. Allerdings waren auf der anderen Seite – am Fuß des höchsten Berg Mallorcas, dem Puig Major – mehrere Wanderparkplätze, so dass ich mich entschloss eine andere Tour zu machen. Rund um das Tossals-Verds-Massiv führte mich meine Wanderung auf abwechslungsreichen Pfaden. Auf dem Weg gab es allerlei zu sehen. Zum einen schöne Aussichten und zum anderen beispielsweise ein abgestürztes Kleinflugzeug, das in einer Bergwiese vor sich hin rottete. Der Wanderweg war durchaus anspruchsvoll, denn oftmals war der schmale Weg ausgesetzt und an einer Stelle musste man sich an Stahlseilen den Berg hinaufhangeln.
Nach einem kleinen Zwischenstop auf dem Refugi des Tossals Verds – zum Glück gab es trotz anderweitiger Ankündigungen Sandwich zu essen, wenn auch zu horrenden Preisen: 15€ für zwei Sandwichs und eine Cola – ging es weiter in Richtung Font du Nouger und folgt dem schönen Weg weiter, bis man dann links abbiegen kann, wenn man auf den 1118 m hohen Puig des Tossals Verds möchte. Natürlich nahm ich den Gipfel mit und freute mich alleine auf der Spitze über den schönen Rundblick über die bizarre Berglandschaft der Serra Tramuntana und auf den Puig Major, der majestätisch über mir thronte. Zurück auf dem nicht immer gut ersichtlichen Weg ging es dann bis zu einem oberirdischen Wasserlauf, der mich ein ganzes Stück lang begleitete und am Ende ziemlich nervte, weil es gar kein Ende zu nehmen schien.
Aufstieg auf den La Massanella
Einen Tag später wollte ich auf den La Massanella, den höchsten zu besteigenden Gipfel auf der Insel. Der genannte Puig Major ist nämlich militärisches Sperrgebiet und kann nicht bestiegen werden. Ich nahm die etwas schwerere und längere Nordroute, die sich am ENde ziemlich knifflig herausstellen sollte. Aber der Reihe nach. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in den mallorquinischen Bergen Schnee gesammelt und in den Casas de sa neu, den Schneehäusern gelagert. Der Schnee diente im Tal zur Kühlung von Lebensmittel, bis die Kälteerzeugung mit Strom bekannt wurde. Heute profitieren wir nun von dem damaligen Wegebau. Vom Kloster Lluc ging es erst einmal steil hinauf den alten Schneesammlerweg entlang, bis ich dann auf einem Hochplateau ankam an dem es auch ein altes Schneehaus zu bewundern gab. Nach einem kurzen Abstecher auf dem 1181 m hohen Puig d’en Galileu schaute ich schon kritisch in die Wolken, die sich immer mehr verdichtete, so dass ich keinen schönen Gipfelblick hatte. Es ging weiter in Serpentinen auf den 1205 m hohen Coll des Prat hinauf, ehe ich vom Hauptweg links abbog in Richtung La Massanells.
Das Problem war ab sofort allerdings das Wetter und ich wunderte mich jetzt nicht mehr, dass die Tour nur bei schönem Wetter empfohlen wurde. Denn mittlerweile konnte man nur noch knappe 50 Meter in alle Richtungen blicken, ehe der Nebel den Blick versperrte. Geführt von vereinzelten Steinmännern kam ich aber gut voran und wurde dann auch von einem weiteren Wanderer in die richtige Richtung geschickt, als ich suchend nach der nächsten Markiererung ausschau hielt. Der Aufstieg hatte es in sich und Schwindelfreiheit sollte ein geübter Wanderer schon mitbringen, um sich durch die Karsteinwüste nach oben zu hangeln. Auf dem etwas über 1300 Meter gelegenen Hochplateau sah ich dann gar nichts mehr und irrte erst einmal relativ planlos über die Hochebene, konnte mich aber immerhin an den Rufen anderer Wanderer orientieren. Nachdem ich vermeintlich den Gipfel entdeckt hatte, der aber laut meines Höhenmessers aber zu niedrig war, riss die Wolkendecke kurz auf, so dass ich den 1361 Meter hohen Gipfel kurz sehen konnte.
Dem Wetter entsprechend hatte ich keinen Ausblick vom Gipfel und entschied mich ohne Pause weiterzulaufen, auch weil gerade weitere Wanderer den Weg nach unten antraten, denen ich folgte. Der Weg nach unten gestaltete sich durchweg schön, auch wenn ich einmal falsch abbog (ja man sollte seinem Reiseführer vertrauen und nicht einfach anderen Leuten blind hinterherlaufen). Doch der alternative Weg, der eine kleine Kletterpassage beinhaltete, erwies sich als leichte Abkürzung, so dass ich am Ende wieder auf der offiziellen Wanderroute landete. Etwas irritiert war ich dann aber als ich auf einmal vor einer Mautstation stand und mir der Wächter sechs Euro abknöpfte, weil man auf der Normalroute, die ich abwärts gegangen war, durch Privatgrund gehen musste.
Rundweg um Valdemossa
Knapp 20 Kilometer von Palma liegt der kleine Ort Valdemossa, der zu den beliebtesten Ausflugsorten in Mallorca gehört. Oberhalb des Ortes ist ein langer Bergkamm auf dem einst Erzherzog Ludwig Salvator einen Reitweg baute, um dort mit seinen Pferden Ausritte zu machen. Über die Sinnhaftigkeit dieses Reitweg machte ich mir dann während meiner Wanderung schon Gedanken, denn teilweise ging es über Stock und Stein nach oben, so dass ich mich fragte, wie damals die Pferde zu dem Wanderweg gekommen sind. Aber der Camí de s’Arxiduc genannte Weg bietet Wanderern heute traumhafte Panorama-Aussichten über Mallorcas Berge und die Küste. Los ging es erst einmal auf einem gemächlichen Flurbereinigungsweg, der nach und nach immer steiler wurde und dann in einen teils asphaltierten Weg mündete, der steil bergan lief. Nach einer knappen Stunde war dann der Reiweg erreicht, der mich zügig aufs Hochplateau führte von dem man aus einen herrlichen Blick über die Bucht von Deja hatte und auch die Küste der Platja de Palma sehen konnte – Kreuzfahrtschiffe im Hafen inklusive.
Weiter ging es auf dem Hochplateau, bis ich dann nach und nach wieder in bewaldetes Gebiet kam und am Mirador de ses Puntes noch einen tollen Blick von oben auf Valdemossa genießen konnte. Allerdings war der Rückweg dann wieder etwas kniffelig. Denn an der Stelle an der ich laut meines Reiseführers links abbiegen sollte, stand auf einmal ein Zaun und auch ein Verbotsschild, dass das umzäunte Gebiet nur nach Genehmigung durchwandert werden sollte. Nachdem zudem ein Schild in Richtung Valdemossa stand aus der ich gerade hergekommen bin, ging ich erst ein ordentliches Stück des Weges zurück, um dann doch wenig später links abzubiegen und durch das abgesperrte Gebiet zu wandern. Der Zaun konnte zum Glück aufgemacht werden. Ich traf noch einige Wandere in dem Gebiet und kam auf einem Serpentinenweg zügig voran, bis auch bei einer Schutzhütte landete an der mich ein Aufpasser erst einmal ermahnte, dass ich wohl falsch gelaufen sei. Der Guide ließ mich aber nach kurzer Erklärung weiterziehen, so dass ich wenig später zurück in Valdemossa war.
Von Merida über Tulum nach Cancun
Per Bus ging es in der Nacht sechs Stunden zurück nach Mexiko City, um dann Vormittags mit dem Flieger nach Merida zu fliegen. Dort traf ich mit Jana Güthlein, die eine Woche mit durch Yucatán reisen wollte. Mit dem Mietwagen machten wir am folgenden Tag die sogenannte Ruta Puuc, die um die Puuc-Hügel geht. Dort finden sich einige Pyramiden, unter anderem die bekannten Pyramiden von Uxmal. Uxmal ist dabei die größte Stadt. Obwohl der Name übersetzt bedeutet, dass die Stadt dreimal aufgebaut wurde, wurde Uxmal entstanden und dann – ohne richtigen Grund – von seinen Einwohnern verlassen. Das größte Wahrzeichen ist dabei die Pyramide des Wahrsagers, die nicht wie die meisten Pyramiden in Mexico eckig, sondern rund gebaut ist. Danach ging es weiter über Kabáh nach Labna. Beide Wahrzeichen waren deutlich weniger besucht als Uxmal. Zum Schluss fuhren wir dann in die Grutas de Loltún. Es handelt sich dabei um das gewaltigste Höhlensystem in Yucatán das mit einem Führer besucht werden muss. Die Höhlen sind sehr warm und sehr hoch und waren früher Rückzugs- beziehungsweise Wohnort der Mayas. Auch Höhlenmalereien sind zu sehen. Die Führung war richtig interessant dank des guten Führers. Man muss aber ein bisschen aufpassen. Denn offiziell kostet die Führung nichts, aber der Führer erwartet ein Trinkgeld. Aber nicht übers Ohr ziehen lassen, denn zwar hätte der Guide gerne die 800 Pesos, die auch die offiziellen Führer in Uxmal verlangen (da muss man die 800 Pesos auch zahlen), gibt sich aber auch mit deutlich weniger Geld zufrieden.
Chichen Itza
Am nächsten Tag fuhren wir dann über Izamal nach Chichen Itza. In Izamal gibt neben einem – leicht heruntergekommenen – Konvent und einer alten Pyramide nicht viel zu sehen. Offiziell muss man für die Pyramide Eintritt zahlen, wir sind aber auf der Rückseite gelandet und einfach hochgelaufen und hatten damit den offiziellen Eingang umgangen. Chichen Itza hingegen ist die bekannteste Pyramidenanlage – wohl nicht nur in Yucatán, sondern in ganz Mexiko. Kein Wunder, dass es hier von Touristen und Souvernierständen wimmelte. Auf 1574 Hektar ist die Maya-Stätte eine der größten in ganz Mexico. Das bekannteste Wahrzeichen ist dabei die Kukulcán-Pyramide, die allerdings die meiste Zeit von zahlreichen Touristengruppen umlagert war. Aber auch die anderen Bauten sind sehenswert. Die Pyramide ist allerdings nicht mehr zu besteigen, wie im Übrigen alle anderen Bauten auch, sondern kann nur von der Ferne betrachtet werden. Alles in allem muss man Chichen Itza gesehen haben, auch wenn es schon sehr touristisch war.
Tulum und Cobá
Die Weiterfahrt brachte uns dann nach Tulum, einem nicht allzu schönen Städtchen, das mehr an einen Truckertreff im Wilden Westen erinnert, aber mit schönen Pyramiden direkt an der Küste aufwartet. Früher war Tulum aufgrund der günstigen Lage am Meer ein wichtiger Handelsknotenpunkt an der Riviera Maya. Die Pyramiden kann man an einem Vormittag bequem erkunden und kann danach an die wirklich tollen Strände gehen. Man muss ein bisschen aufpassen, denn viele Strände beziehungsweise Beachclubbesitzer verlangen mittlerweile Eintritt, aber es gibt auch frei zugängliche Strände. Am folgenden Tag ging es dann nach Cobá, einer Ruinenstadt mitten im Dschungel. In der Blütezeit der Mayas war Cobá eine der größten Maya-Städte. Die bekannteste Pyramide ist die Nohoch Mul-Pyramide, die einen herrlichen Ausblick über den Dschungel bietet, aber nicht ganz einfach zu erklimmen ist. Denn die Treppenstufen sind zum einen sehr steil und zum anderen ausgetreten und rutschig. Deswegen ist auch in der Mitte der Pyramide ein dickes Tau angebracht, an dem sich viele der Besucher hoch und runter hangeln. Auf der Weiterfahrt nach Playa del Carmen statteten wir noch einer Cenote einen Besuch ab. Eine Cenote ist ein mit Wasser gefülltes Kalksteinloch, das mit Süßwasser gefüllt ist. Es gibt mehr als 1000 dieser Löcher in Yucatán in denen man entweder tauchen oder wie wir schnorcheln kann. Allerdings muss man dafür meist auch Eintritt bezahlen.
Cozumel und Xpu Ha
Nach dem Ausflug sind wir nach Playa del Carmen gefahren, einem der bedeutendsten Urlaubsorte an der Ostküste. Der Ort ist sehr touristisch geprägt und eine richtige Touri-Hochburg. Die Einkaufsmeile geht gefühlt zehn Kilometer parallel zum Strand entlang, dazu gibt es natürlich noch die üblichen Diskotheken und Vergnügungsmeilen. Allerdings war es ein beklemmendes Gefühl zu den Discos zu gehen, weil es kurz zuvor in einem der bekanntesten Beachclubs, dem Blue Parrot, eine Schießerei mit fünf Toten gab. Und vor eben diesem Beachclub, der geschlossen hatte, lagen noch Blumen zum Andenken an die Toten. Einen Tag später folgte ein Ausflug auf die Insel Cozumel auf der wir uns mit Elli trafen, einer weiteren Mexiko-Reisenden, die wir in Tulum kennengelernt hatte. Mit dem Auto ging es über die Insel, allerdings hatten wir etwas Pech mit dem starken Seegang und ordentlich Wind. Im Normalfall kann man auf der Insel tauchen und auch schnorcheln. wir begnügten uns mit einem Besuch des Leuchtturms und der Laguna Colombia, in der es sogar Krokodile geben soll. Wir haben sogar eines gesehen, wenn auch nicht direkt in der Lagune. Tags drauf fuhren wir dann Richtung Xhu Pa. Dort lebt im Moment Klaus aus Erlangen in seinem Truck und er zeigte mir den seiner Meinung nach schönsten Strand Yucatáns und ich muss zugeben, dass er nicht untertrieben hatte. Eigentlich wollte ich dort einmal das kiten antesten, aber aufgrund des starken Seegangs, der den halben Strand weggespült hatte, war dies leider nicht möglich.
Zum Abschluss nach Cancun
Zum Abschluss der Reise fuhren wir dann nach Cancun. Ich muss gestehen, die Stadt hat mich schon sehr enttäuscht. Denn die hochgelobte Vergnügungsmeile entpuppte sich als sehr klein und war nicht wirklich gut besucht. Einzig ein Ausflug auf die Isla Mujeres ist zu empfehlen. Der Bootskapitän fuhr zwar bei starken Wellengang wie ein Berserker zur Nachbarinsel und wir kamen dementsprechend klatschnass auf der Insel an, weil die ganze Zeit Gischtwellen auf das offene Deck prasselte, aber ansonsten handelt es sich bei der “Fraueninsel” um eine nette Abwechslung zum touristischen Cancun. Die Insel kann man entweder mit dem Taxi, dem Roller, dem Golfkart oder auch zu Fuß bereisen und bietet neben schönen Stränden auch eine Schildkrötenfarm. Empfehlenswert ist sicherlich “Captain Dulce”, eine sehr nette Strandbar mit Museum und mit einer Bar in einem Schiff, dass sich dreht. Zumindest wenn Hauptsaison ist. Denn als wir da waren, waren wir die einzigen Gäste.
Reisetipps
- Mexiko ist sehr groß, so dass es sich bei weiten Strecken rechnet den Flieger zu nehmen, als in den Bus zu steigen. Es gibt einige Billig-Fluglinien, die es ermöglichen für 40€ über das ganze Land zu fliegen.
- Ansonsten reist man mit dem Bus. ADO bietet gut Buse (mindestens ADO GL nehmen) zu bezahlbaren Preisen mit ordentlich Platz.
- Taxis bekommt man meist an einem Taxistand (am Flughafen oder Busbahnhof) mit festen Preisen. Danach muss man sich mit seinem Beleg erneut anstellen am eigentlichen Taxiabfahrplatz.
- Mietwagen kann man auch zu bezahlbaren Preisen buchen – entweder per App oder in jedem größeren Ort. Vergleichen lohnt sich auf alle Fälle und wenn möglich immer ein Auto mit Vollkasko-Versicherung nehmen (und ohne Selbstbeteiligung). Das fahren allerdings ist schon gewöhnungsbedürftig. Vor allem die Fahrweise der Mexikaner ist eine erhebliche Umstellung im Vergleich zum beschaulichen Deutschland. Und in allen Orten sind die Straßen mit vielen Hindernissen (Bumps) gespickt, so dass man öfter eher gemächlich durch die Straßen zuckelt.
- Spanischkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, man kommt mit Händen und Füßen auch ans Ziel, weil die Einheimischen sehr freundlich sind. Englisch sprechen können aber nicht viele Mexikaner.
- In Cancun und Playa del Carmen kann man mit US Dollar zahlen, aber es rechnet sich meist – Peso-Kurs vorausgesetzt – in der heimischen Währung zu zahlen. Im übrigen auch mit der Kreditkarte.
- Ein Mietwagen lohnt sich in Yucatán auf alle Fälle, weil es wirklich viel zu sehen gibt und es deutlich bequemer ist mit dem Auto zu reisen als mit dem Bus oder Collectivo/Taxi.
- Wichtig ist auch ein Akkupack. Denn durch das schlechte Netz in Mexiko ist mein Handy eigentlich meistens auf Netzsuche gewesen und war immer ziemlich schnell leer, obwohl es in Deutschland locker eineinhalb Tage hält.
- Reiseführer: Ich hatte natürlich einen Lonely Planet dabei, der sehr zu empfehlen ist und viele nützliche Informationen über Mexiko enthält. Für die Yucatán-Halbinsel hatte ich zusätzlich noch zwei weitere Reiseführer im Gepäck: DuMont direkt Reiseführer Mexiko, Yucatán und MARCO POLO Reiseführer Yucatan: Reisen mit Insider-Tipps. Allerdings waren die beiden kleinen Reiseführer irgendwie leider nicht so ausführlich, wie der dicke Lonely Planet. Kann ich nicht empfehlen, ich würde mich nur noch auf einen Reiseführer beschränken bei meiner nächsten Reise.
Von Mexico City nach Cancun in drei Teilen:
Mein erster Viertausender
Mit dem Bus ging es dann nach Puebla. Mein Hauptziel war in dem Städtchen mit knappen 1.5 Millionen Einwohnern und einem VW-Werk, vor allem die Besichtigung von Cholua, einem kleinen Städtchen vor den Toren Puebla und die Besteigung des La Malinche. Es handelt sich dabei um de fünfthöchsten Vulkan in Mexiko mit einer staatlichen Ehe von 4420 Metern. Nachdem ich Ansicht mit dem Bus zu meinem Startpunkt des Aufstiegs fahren wollte, ich aber dann doch keine Informationen über einen passenden Bus finden konnte (lag auch an meinen mangelnden Sprachkenntnissen), entschied ich mich dann ein Auto zu mieten. Als erstes ging es also nach Cholua. Das Markenzeichen der Stadt ist die Kapelle, die auf einem großen Hügel steht und sehr sehenswert ist. Der Hügel selbst ist eine alte Pyramide gewesen, die nach und nach überwuchert ist und in Vergessenheit geraten ist. Kein Wunder, dass Cortés wohl auf der Ruine die Kirche errichtet hatte. Einfach auch Mangels besseren Wissens. Man kann die Pyramide besichtigen – oder auch besser durchwandern, denn es gibt nur einen nicht allzuhohen Gang den man nach Kauf eines Tickets durchlaufen kann und anhand dessen man erahnen kann, wie die Pyramide im Inneren einmal aufgebaut war. Oder aber man geht einfach um den Hügel und besichtigt nur die Kirche, die einen herrlichen Ausblick um die nähere Umgebung gibt. Auch das Städtchen Ansicht ist sehr sehenswert. Vor allem die Capilla Real, eine im arabischen Stil und mit 49 Kuppeln ausgestattete ist, ist beeindruckend.
Cacaxtla & Xochitécatl
Nachdem ich ja das Auto hatte, entschied ich mich noch einen weiteren Abstecher zu machen und besuchte die Pyramiden von Cacaxtla & Xochitécatl. Diese benachbarten Stätte liegen knapp 32 Kilometer von Puebla entfernt und waren mit dem Auto leicht zu erreichen. Vor allem Cacatxtla ist sehenswert, weil dort viele Fresken aus der Zeit zwischen 650 und 950 vor Christus zu sehen sind. Deswegen ist die Pyramide auch komplett überdacht – ein durchaus kurioser Anblick inmitten der grünen Landschaft. Leider war die zweite Pyramide Xochitécatl für die Besichtigung gesperrt, so dass man die runde Pyramide de la Espiral, die wohl früher zur astronomischen Beobachtung genutzt wurde, nur von weiten sehen konnte. Auf der Rückfahrt hatte ich dann mal wieder kein Netz und hatte erst einmal Mühe meinen Weg zu finden (merke: Google Maps kann nur eine Route offline speichern, also immer den Rückweg gleich mit einspeichern….). Als ich dann wieder auf der Heimfahrt war und meine Abbiegung verpasst hatte, wollte ich wenden. Doch zu meiner Überraschung überholte mich genau in dem Moment als ich den Blinker setzt und links in eine Einfahrt abbiegen wollte, ein Motorradfahrer und krachte in meine linke Seite. Dem Teenager ging es soweit gut, mein Auto hatte einige Kratzer und das Motorrad wohl auch. Danach wurde es aber lustig. Denn der junge Mann diskutierte mit mir auf Spanisch, ich antwortete auf englisch und versuchte meinen Autovermieter quasi als Dolmetscher zu erreichen. Nach knappen 15 Minuten gab der spanische Kollege auf und fuhr zusammen mit meinen Kumpels weiter. Zum Glück hatte ich im Übrigen ein Auto mit Versicherung gebucht. Online bestellt hatte ich den Wagen nämlich ohne Versicherungsschutz, aber der nette AVIS-Mitarbeiter wies mich noch auf die Versicherung hin – ein Umstand, der sich am Ende auszahlte. Denn ohne Murren wurde der Wagen am Ende zurück gegeben. Autofahren in Mexico ist im Übrigen eine richtig anstrengende Geschichte. Denn jeder fährt, wie es grad lustig ist. Jeder freie Platz auf der Straße, die meist ohne Fahrbahnmarkierungen sind, wird ausgenutzt. Da kann es dann schon einmal passieren, dass ein Auto von der rechten dreier Spuren links abbiegt.
La Malinche
Das eigentliche Highlight in und um Puebla war aber die Besteigung des La Malinche. Schließlich wollte ich zumindest einen Gipfel machen und hatte mir den 4000er auserkoren. Rund 5 Stunden sollte der Auf- und Abstieg dauern laut Reiseführer. Der Vulkan hat eine Höhe von 4460 Metern, war aber, wie sich herausstellen sollte, sehr leicht zu besteigen. Nach meiner Fahrt aus Puebla zum Centro Vacacional IMSS Malintzi auf 3333 Meter, parkte ich das Auto einfach am Straßenrand und marschierte los. Vorher muss man sich im Übrigen an einer Schranke im Park anmelden und wird auf die Notrufnummer hingewiesen. Marschierte deswegen, weil es in Mexiko nicht wie bei uns in den Alpen in Serpentinen nach oben geht, sondern einfach direkt geradeaus den Berg hinauf. Dabei durchwanderte ich gleich mehrere Vegetationszonen. Ich überholte auch einige Mexikaner, die im Gegensatz zu mir in normalen Sneakern oder auch in Cowboy-Stiefeln den Berg hochwanderten. Spätestens mit dem Ende der Baumgrenze musste ich dann meinen hohen Anfangstempo so langsam Tribut zollen, wobei dies eher an der Höhe lag. Denn schon wie bei meiner Vulkanwanderung in Mexico City merkt man doch jeden Höhenmeter. Schwierig wurde es vor allem an einem langen Steilstück, das im Endeffekt nur aus Geröll bestand und sehr anstrengend zu erklimmen war. Dabei hatte ich im Übrigen auf einmal einen kleinen Hund, der sich mir angeschlossen hatte und mich bis zum Gipfel begleiten sollte. Vielleicht lag es auch den den Keksen, die ich mit ihm teilte. Nachdem ich endlich das Geröllfeld geschafft hatte, das es eigentlich einfach aus. Doch der Weg über viele große und kleine Felsbrocken gen Gipfel sollte noch einmal richtig anregend werden, dabei machte ich gefühlt alle 20 Meter eine Pause. Nach knapp zweieinhalb Stunden hatte ich dann mein Ziel erreicht und stand am Gipfel – leider ohne Gipfelkreuz des La Malinche – und konnte mich am grandiosen Ausblick erfreuen. Nach einer knappen Stunde Pause am Gipfel – ich war im übrigen zum Glück alleine, weil die ganzen Mexikaner doch deutlich länger brauchten – ging es dann zurück. Der Abstieg war etwas einfacher, weil ich zum einen den Geröllhang ganz gut abrutschen konnte und natürlich weil es Bergab ging. Allerdings wären das nächste Mal durchaus Wanderstöcke zu empfehlen… Nach knapp dreieinhalb Stunden war ich dann endlich wieder am Auto und machte mich auf den Heimweg.
Puebla
Tja was soll man zu Puebla groß sagen. Die Stadt mit rund 1.5 Millionen hat einige Museen zu bieten und auch der Zocalo ist ganz nett. Aber gesehen haben muss man Puebla eher nicht. So machte ich an meinem dritten Tag noch einen kleinen Rundkurs durch die City, ehe es dann einen Tag später nach Oaxaca ging zu meinen Sprachkurs.
Oaxaca und Monte Alban
Oaxaca ist ein wirklich nettes Kolonialstädtchen mit knapp 300.000 Einwohner. Anzuschauen gibt es auch eine Menge. Vor allem die alte Zapotekenhauptstadt Monte Alban – zu Deutsch: Weißer Berg – sollte man schon gesehen haben. Die Stadt, die rund 500 vor Christus nach und nach entstanden ist, ist exakt nach den Himmelrichtungen ausgerichtet. Ich machte mit der Sprachschule einige Streifzüge durch die Stadt und am Wochenende dann einen Ausflug in die Sierra Norte del Oaxaca.
Capulalpam de Mendez
Es handelt sich dabei um ein stark bewaldetes Mittelgebirge im Norden von Oaxaca. Wir fuhren dabei erneut in ein Puebla Magico namens Capulalpam mitten im Gebirge. Die Fahrt ansich war schon etwas abenteuerlich, weil ein weiterer Sprachschüler mit den Serpentinen Probleme hatte und sich übergeben musste. Danach sahen wir uns das Städtchen nach einem mexikanischen Frühstück an und machten eine kleine Wanderung zu einem Mirador (Aussichtspunkt) und hatten einen tollen Blick über die Landschaft. Am nächsten Tag stand erneut eine Wanderung an, allerdings war es etwas schwierig Informationen darüber zu bekommen. Denn der Tourismus in Mexico existiert zwar, aber ziemlich chaotisch. Der eine Mitarbeiter in dem Informationszentrums sagte, dass wir eine Wanderung ab 4 Uhr früh machen können, der andere dass das nicht möglich sei und wir erst um neun los können. Die Wanderung war dann leider nicht so spektakulär, weil der beste Teil – welch Überraschung – gesperrt war und uns das der Guide erst direkt vor dem gesperrten Part sagte. Man muss im Übrigen immer mit Guide ins Gelände, denn Wanderkarten gibt es nicht. Danach Stand noch eine Hochseilrutsche über ein kleines Flüsschen und die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle mit Stirnlampe an.
Von Mexico City nach Cancun in drei Teilen: