Schöne Wanderung von Zaunhof im Pitztal über die Ludwigsburger Hütte zur Erlanger Hütte im Ötztal und zurück. Auf dem Weg liegen gleich drei Gipfel im Dreitausender-Bereich: Die Kreuzjöchlspitze (2908 m), der Wildgrat (2971 m) und der Hintere Lehner Grießkogel (3032 m). Der Ludwigsburger Grat wurde in diesem Jahr neu ausgeschildert und auch mit neuen Seilen und Tritten ausgestattet, sodass die Gratwanderung nicht wirklich schwer ist. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist freilich zwingend notwendig.
Von Zaunhof zur Ludwigsburger Hütte
Von Zaunhof geht entweder ein breiter Forstweg oder auch ein steiler Steig, der Winterweg, zur Ludwigsburger Hütte. Je nach Wander-Geschwindigkeit braucht man für die knapp 800 Höhenmeter zwischen einer und zwei Stunden. Ich bin am Freitagabend angereist und habe den Aufstieg zum warm werden genutzt. Übernachtet habe ich dann auf der Ludwigsburger Hütte. Der Aufstieg über den Winterweg ist sehr gut beschildert und teilweise ziemlich steil, aber sehr gut zu gehen. Parken kann man am Fuße der Materialseilbahn der Ludwigsburger Hütte. Allerdings ist der Platz dort beschränkt, es passen maximal sieben bis acht Autos hin.
Fakten zur Tour
Länge: 4km
Dauer: 1-2.5 Stunden (je nach Aufstiegsweg)
Aufstieg: 680m
Über den Schafhimmel und den Ludwigsburger Grat auf die Kreuzjöchlspitze
Der Ludwigsburger Grat hat mich schon länger gereizt, war aber nach einem Felssturz im Jahr 2022 gesperrt. Mittlerweile ist der ganze Weg komplett neu gemacht, mit vielen Seilen und Tritten, die den schönen und schmalen Weg absichern. Los geht es an der Ludwigsburger Hütte in Richtung Lehnerjoch. Am Joch angekommen geht der Weg links in Richtung Schafhimmel, ein sehr schöner Aussichtsgipfel, der auf 2820 Meter liegt und seinem Namen alle Ehre macht. Denn auf dem Weg dahin lagen tatsächlich ein paar Schafe auf den grünen Wiesen und haben vor sich hin geträumt. Wenn man den Gipfel bereits sehen kann, gilt es eine kurze Seil-versicherte Stelle zu überwinden, die aber kein großes Problem für den geübten Bergsteiger darstellt.
Am Schafhimmel angekommen hatte ich einen traumhaften Ausblick auf die umliegenden Berge, zum Beispiel auf die beiden Dreitausender, den Fundusfeiler und den Hinteren Lehner Grießkogel, den ich dann am Rückweg bestiegen habe. Danach beginnt der Grat, der ausgewiesen ist, mit einer maximalen Kletterschwierigkeit 2. Nachdem ich nicht einschätzen konnte, wie schwierig das ist, war ich anfangs etwas skeptisch. Im Nachhinein war der Grat aber problemlos machbar und klettertechnisch nicht wirklich schwierig. Wer trittsicher ist und schwindelfrei, der schafft den Weg problemlos. Kurze Kraxelstellen wechseln mit teils ausgesetztem Auf und Ab. Nach einer knappen Stunde kommt man am Ende des Grates an, der Kreuzjöchlspitze, die auf 2908 Metern liegt und durch ein großes Steinmännchen markiert ist. Der Ausblick ist wie vorher schon traumhaft. Nach Westen hin liegt der Hohe Gemeindekopf, nach Norden hin ragt der Wildgrat in die Höhe.
Von der Kreuzjöchlspitze auf den Wildgrat und zur Erlanger Hütte
Weiter geht es in Richtung Norden, immer der tatsächlich guten Markierung folgend. Rechts an einer Scharte gibt es einen unmarkierten Weg in Richtung Erlanger Hütte, den ich links liegen lasse, im wahrsten Sinne des Wortes, danach kommt eine weitere Scharte, ehe man in Richtung Riegetal absteigt. Gut sichtbar ist ein kleiner See an dessen linken Rand der Pfad weitergeht. Nach dem Gewässer geht es ein kurzes Stück den Berg hinauf, ehe der Abstieg in Richtung Riegetal erfolgt. Der Weg ist fast immer gut markiert und geht dann relativ steil nach unten bis man auf eine Weggabelung trifft. Wir folgen der Beschilderung Richtung Wildgrat, den man schon gut sehen kann und geht dann ziemlich steil bergauf in Richtung Gipfel. Erst geht es über Blockgelände nach oben, ehe es dann in einen steilen Weg mit viel Schotter übergeht, den man steil nach oben folgt. Für diesen Teil empfehlen sich auf alle Fälle Stöcke. Auf einem Sattel geht es dann nach rechts, aber hier benötigt man ab und an auch die Hände, sodass Stöcke nicht immer praktisch sind. Nachdem ich zu faul war meine Stöcke an den Rucksack zu packen, musste es auch damit gehen. Über Blockgelände und einen schönen steilen Pfad, geht es dann bis zum Gipfel nach oben.
Am Gipfel angekommen hat man einen wunderbaren Blick ins Pitztal und zum Hochzeiger-Skigebiet, auf der anderen Seite kann man schon die Erlanger Hütte erblicken, die wie immer sehr schön und idyllisch am Wettersee zu sehen ist. Vom Gipfel läuft man maximal eine Stunde zur Hütte. Anfangs geht es steil bergab, ehe es ein bisschen gemächlicher vorangeht. Vor allem im Juli muss man nach dem steileren Gelände oft noch durch ein Schneefeld im Bereich des ehemaligen Gletschers gehen, im September war der Weg natürlich schneefrei. Die Erlanger Hütte hat man beim Abstieg eigentlich immer im Blick, zur Hütte geht es rechts am Wettersee vorbei und sehr gut beschildert. Wer Lust hat, der kann noch den Drei-Rinnen-Kogel rechts der Hütte mitnehmen. Ich habe mir den Gipfel für den nächsten Morgen aufgehoben und mich lieber auf das wie immer sensationelle Steinbock-Gulasch konzentriert auf der Erlanger Hütte.
Route
Fakten zur Tour
Länge: 10 km
Dauer: 5-6 Stunden
Aufstieg/Abstieg: 1340 m/740 m
Höchster Punkt: 2971 m
Download: gpx
Von der Erlanger Hütte über den Drei-Rinnen-Kogel, das Lehnerjoch auf den Hinteren Lehner Grießkogel
Am nächsten Tag erfolgte dann der Rückweg. Erst habe ich schnell noch nach einem traumhaften Sonnenaufgang den Drei-Rinnen-Kogel, der direkt neben der Hütte liegt, mitgenommen, ehe ich dem Weg in Richtung Lehnerjoch gefolgt bin. Nach einer kleinen Scharte geht es erst kurz relativ steil bergab, dann schlängelt sich der Weg unschwierig, mit einigen Aufs und Abs entlang in Richtung Lehnerjoch. Knapp1 5 Minuten vor dem Erreichen des Jochs gibt es eine Weggabelung in Richtung Fundusfeiler und Frischmannhütte, an der wir uns rechts halten. Am Lehnerjoch angekommen bin ich dann der Beschilderung in Richtung Hinterer Lehner Grießkogel gefolgt, der rechts des Fundusfeilers liegt. Erst geht es auf einem schmalen Wanderweg nach oben, danach folgt bis zum Gipfel Blockgelände, in dem man schnell die Orientierung verlieren kann, allerdings war der Weg sehr gut beschildert. Zurück geht es auf dem gleichen Weg, am Lehnerjoch biegt man dann links ab in Richtung Ludwigsburger Hütte und folgt dem Aufstiegsweg der Vortage als Abstieg nach Zaunhof.
Route
Fakten zur Tour
Länge: 15 km
Dauer: 4-6 Stunden
Aufstieg/Abstieg: 930 m/2150 m
Höchster Punkt: 3027 m
Download: gpx