An Fronleichnam ging es mit Freunden (Aida Stella lässt grüßen) zum Wandern an den Tegernsee, genauer auf die Tegernseer Hütte. Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, denn es gab den ganzen Tag Sonne satt. Nebenbei habe ich ein neues Objektiv für meine Reisekamera (M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑100 1:4.0 IS PRO) getestet.

Vom Bayerwald-Parkplatz geht es auf einem schmalen Weg mit vielen Stufen nach oben.

Los ging es in Kreuth am Parkplatz Bayerwald, der nach einem kleinen Weiler im Wald liegt. Nach der Zahlung der obligatorischen Parkplatzgebühr ging es erst einmal schnell steil nach oben über viele Stufen auf einem Waldweg. Nach und nach hatten wir die Baumgrenze erklommen, die uns unterhalb der Sonnberg Alm einen herrlichen Ausblick über die Alpen bescherte. Die Alm ließen wir nach einer kurzen Verschnaufpause rechts liegen und folgten dem schmalen Pfad in Richtung Tegernseer Hütte. Der Weg mündete in einen steilen Steig, der aber dank Seilen an der Felswand leicht zu bezwingen war. Allerdings stellten sich einige Turnschuhtiroler vor uns ziemlich an, so dass sich eine lange Schlange bildete. Selbst mit Sandalen war vor mir eine ältere Dame unterwegs (ohne Worte…).

Der steilste Anstieg kurz vor der Tegernseer Hütte ist dank Seilen an der Wand kein großes Problem.

Roß- und Buchstein

Kurz vor der Hütte sind wir dann auf den Roßstein abgebogen und hatten den Gipfel auf knapp 1700 Metern in wenigen Minuten erreicht. Die Belohnung war eine tolle Aussicht über Region rund um den Tegernsee, selbst den Achensee konnte man in der Ferne erkennen. Nach einem kurzen Stopp auf der Tegernseer Hütte (ein bisschen Zeit muss man hier schon mitbringen, weil eindeutig zu viele Gäste für die kleine Hütte da waren) ging es auf die andere Seite auf den Buchstein. Im Gegensatz zum Roßstein musste man erst eine kleine Kletterpartie hinter sich bringen, um den Gipfel zu erklimmen. Der Ausblick war natürlich genauso grandios wie auf der anderen Seite. Der Rückweg gestaltete sich etwas schwieriger. Zum einen waren einige Tritte im Feld schon ziemlich speckig und zum anderen passten andere Kletterer über uns nicht auf und lösten einen faustgroßen Stein, der einen knappen halben Meter an uns vorbei in die Tiefe sauste. Da hätte ich mir doch gerne einen Helm gewünscht.

Blick vom Roßstein auf den Buchstein und die Tegernseer Hütte.

Abstieg über den Schwarzenbach

Der Abstieg erfolgte dann an der Rückseite. Wir nahmen aber wenig später nicht den normalen Rundweg, der uns zum Schluss wieder über dem gleichen Weg zurück geführt hätte, sondern sind in Richtung Klamm abgebogen. Am Schwarzenbach entlang ging es auf einem schönen Weg zurück ins Tal bis zu einem Wanderparkplatz, der aber knapp drei Kilometer von unserem Auto weg war. Mit kochenden Füßen (wir mussten leider die Straße nehmen und es wehte kaum ein Lüftchen) kamen wir dann zurück zum Auto und belohnte uns am Ende mit einer Brotzeit im Tegernseer Braustüberl.

Gemütlicher Ausklang im Tegernseer Braustüberl.

Fazit: Entspannte und nicht allzu anstrengende Tour, die man als Tagesausflug (auch aus Erlangen) ohne große Probleme machen kann. Dank der Seile beim Aufstieg ist die Tour auch für nicht so geübte Wanderer (vernünftige Schuhe vorausgesetzt) machbar ist. Der Abstieg ist einfach.

Tourdaten:

  • Parkplatz Bayerwald
  • Aufstieg (gekennzeichneter Weg) zur Tegernseer Hütte: Dauer ca. 2h
  • Aufstieg Roßstein: ca. 10 Minuten
  • Aufstieg Buchstein: ca. 15 Minuten
  • Abstieg über Schwarzenbach zum Parkplatz Klamm: ca. 2.5h
  • Weg von Klamm nach Bayerwald: ca. 20 Minuten (am Parkplatz Klamm auf der Bundesstraße rechts abbiegen)

Zum Objektiv:

Ich konnte drei Tage (also einen Tag im Endeffekt) das Objektiv M.ZUIKO DIGITAL ED 12‑100 1:4.0 IS PRO testen für meine Olympus EM5 MKII Kamera, die ich immer auf Reisen dabei habe. Ich hatte bisher immer mit dem Kit-Objektiv (12-40mm) fotografiert, das zum einen sau lahm vom Fokus her war und zum anderen auch immer wieder – vor allem bei Nahaufnahmen – Probleme mit der Scharfstellung hatte. Schon alleine von der Haptik her spielt das getestete Objektiv in einer anderen Liga. fast ein bisschen schwer liegt Kamera und Objektiv gut in der Hand. Der Zoom geht zwar ein wenig streng, aber mit der Dauer gewöhnt man sich daran. Gefühlt macht es deutlich bessere Bilder als mein normales Objektiv, der Autofokus geht relativ flott (immer noch kein Vergleich zu meiner Canon 1DX, aber das spielt auch in einer komplett anderen Liga) und auch mit der Naheinstellung hatte ich kaum Probleme. Die Bilder sind knackscharf, es hat wirklich Spaß gemacht mit dem Objektiv zu knipsen. Klare Kaufempfehlung, auch wenn der Spaß mit knapp 1300 Euro nicht ganz billig ist!

Bilder siehe oben.

Im Mai habe ich mich zweieinhalb Wochen nach Kuba aufgemacht. Ich wollte noch vor der irgendwann zu erwartenden McDonaldisierung des kommunistischen Staates die Insel bereisen. Meine Erwartungen wurden auch in keinster Weise enttäuscht, denn die Insel bietet alles, was das Touristenherz verlangt. Traumhafte Strände, viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, natürlich viel Rum und vor allem auch immer wieder laute Musik, auch wenn ich irgendwie davon ausgegangen bin, dass man in Kuba auch mal öfter tanzende Leute auf der Straße trifft. Dabei ist Kuba eine Insel mit vielen Schattierungen. Auf der einen Seite die vielen Möglichkeiten, die sich den Touristen bietet und auf der anderen Seite die Auswirkungen der Mangelwirtschaft, die man an allen Ecken und Enden zu sehen bekommt. Alleine schon in Havanna, der Hauptstadt, in der sich gut erhaltene Baute mit verfallenen abwechseln.

Blick über Havanna.

Zwei Währungen

In dem Inselstaat gibt es im Übrigen zwei Währungen. Einmal den CUP (Peso convertible), der eins zu eins dem Euro gleichgesetzt ist und mit dem man eigentlich fast immer zahlt. Zum anderen der CUP (Peso Cubano), der etwa mit 1:25 im Verhältnis zum Peso Convertible gehandelt wird und mit dem man vor allem bei den vielen kleinen Bars und Restaurants zahlen kann. Diese Bars und Restaurants sind außerdem deutlich günstiger als normale Restaurants, oftmals aber auch nicht ganz so einfach zu finden. Hier kann man dann schon mal für 25 CUP (also einem Euro) eine Pizza essen.

Capitol in Havanna

Land und Leute

Eines muss man den Kubanern lassen, sie sind alles sehr nett, freundlich und hilfsbereit. Auch wenn ich – dank kompetenter spanischsprechender Mitreisender, dazu später mehr – kaum in Verlegenheit kam richtig schwierige Probleme in Spanisch zu lösen, bekam man immer Hilfe und Unterstützung der Einheimischen. Allerdings braucht man in Kuba schon auch richtig Geduld. Denn alles dauert seine Zeit und man muss sich für vieles anstellen. Sei es die WLAN-Karten, die man an den Ectesa-Stores kaufen kann, um an bestimmten Plätzen auf der Insel surfen zu können oder auch nur ein Internetcafe oder eine Bank. Immer gab es lange Schlangen. Die genannte WLAN-Karten funktionieren dann aber erstaunlich gut – vorausgesetzt man hat einen Platz gefunden an dem sich ein Hot-Spot befindet. Meist sind diese Plätze aber deutlich zu erkennen, wenn auf einmal Menschenmassen mit dem Handy in der Hand stehen, sitzen und einfach nur still im Internet surfen. Allerdings klappt der Login ab und an nicht, auch wenn die Logindaten an einem anderen HotSpot problemlos gehen.

Che, die Historie und die Gegenwart…

Viva la Revolución

Man merkt im Übrigen immer noch, wie die Einheimischen ihren Fidel Castro lieben und verehren. Ein Kubaner erklärte uns beispielsweise die Vorzüge des Kommunismus beim Essen mit erheblichen Pathos in der Stimme und fing fast das weinen an, als er auf die Zeit der Revolution kam, auch wenn der Kubaner erst nach der Übernahme der Staatsgewalt durch Fidel Castro geboren wurde. Die jungen Leute hingegen wollen schon mehr Veränderung und hoffen auch darauf. Mit einem Touristenvisum kommen Kubaner mittlerweile ins Ausland, aber maximal drei Monate. Visas, um im Ausland zu studieren, sind aber rar, wie uns ein Bewohner von Santiago de Cuba mitteilte, der mit dem Touristenvisum schon drei Monate in Italien studiert hatte und wieder heim nach Kuba musste. Die Insel ist allerdings schon viel offener als noch vor wenigen Jahren. Man kann mittlerweile wie beschrieben im Internet surfen und auch immer mal wieder trifft man auf ausländische Waren. Red Bull fand ich beispielsweise in einem Supermarkt und ein Restaurant hatte Ketchup von SPAR.

Auch Pferdekutschen sind in Kuba immer noch als Transportmittel gefragt.

Reisen mit Auto und Bus

In Kuba kann man mit dem seltsamsten Reisemöglichkeiten unterwegs sein. Für größere Gruppen sind sicherlich Mietwagen die beste Alternative. Diese sollte man aber im Idealfall schon von Deutschland aus Buchen. Dann gibt es natürlich Taxis, Taxi Collectivos und auch Trucks (Cambion), die  mit umgebauten Ladeflächen die Einheimische von einem Ort zum anderen bringt. Der Truck ist im Endeffekt die günstigste Alternative, dauert aber sehr lange und ist alles andere als bequem. Natürlich dürfen die Busse nicht fehlen. Neben den Bussen, die für Centbeträge im Stadtgebiet herumfahren, gibt es noch den Viazul-Bus, der in jeder Stadt einen größeren Busbahnhof hat und von dem man aus eigentlich überall hin kommt und auch Busse nur für Einheimische in denen man als Ausländer nicht reisen darf.. Allerdings muss man oftmals rechtzeitig da sein, um ein Ticket zu ergattern oder vorher an der Busstation reservieren. Auch ein Zugsystem gibt es in Kuba, es wurde uns aber abgeraten mit Zügen zu reisen, weil immer mal wieder eine Lok sehen bleibt.

Schöne Autos prägen immer noch das Straßenbild von Havanna

Autos sind im Übrigen in Kuba immer noch so wie man es sich vorstellt. Meist alte Wägen aus den 50ern und 60er Jahren, die vor der Kubanischen Revolution aus Amerika importiert wurden. Danach gab es ein Importverbot, so dass die Besitzer die Autos immer noch hegen und pflegen und so – vor allem in Havanna – immer wieder richtige Schätze durch die Gegend fahren. In den 80er Jahren verschenkte Fidel Castro dann an Lehrer und Ärzte Ladas aus Russland, die immer noch gefahren werden. Einer unsere Taxifahrer für so einen, den er von seinem Opa geerbt hatte. Neue Autos gibt es mittlerweile auch wieder. Denn seit einigen Jahren dürfen Autos wieder importiert werden. Da der Durchschnittslohn eines Kubaners aber bei 35 CUC liegt, erübrigt sich die Frage nach einem neuen Auto mangels Kaufkraft. So sind die neueren Modelle allesamt aus den 90er Jahren und vor allem Peugeots 305 oder 405, auch wenn ich auch mal einen nagelneuen Audi als Taxi gesehen habe.

Typische Straße in Havanna.

Havanna

Havanna oder auch La Habanna, die wie es die Kubaner selber sagen hatte mich nach meiner Ankunft erst einmal richtig erschreckt. Denn die Stadt machte einen lauten und schmutzigen Eindruck und roch auch so. Man konnte der Stadt förmlich ansehen, welche tiefen Spuren die Mangelwirtschaft des Karibikstaates hinterlassen hatte. Der Müll lag teilweise auf der Straße, die Häuser waren oftmals eingefallen oder baufällig, doch spätestens am zweite Tag könnte ich erahnen, welchen Zauber Havanna auf die Besucher auswirken kann. Aus vielen Straßencafes klangen karibische Klänge und lockten so Besucher an. Nachdem ich am ersten Tag die Altstadt (Havanna Vienna) erkundet hatte, machte ich am folgenden Tag einen Ausflug nach Casa Blanca auf der anderen Seite des Meeres. Mit einer Fähre ging es zu einer Christusstatue und danach besichtigte ich noch den Leuchtturm und eine Festung mit der in früheren Zeiten die Mündung des Hafens bewacht wurde.

Viñales: Mein absoluter Favorit in Kuba.

Viñales (zwei Tage)

Nach zwei Tagen wollte ich weiterreisen und der Zufall spielte mit in die Karten. Denn in meinem Hostel (Hostel Mango, sehr zu empfehlen) empfahl mir Carlos, der Betreiber, mich einer Reisegruppe anzuschließen, die auch in die gleiche Richtung wollte. Erst mit dem Bus, dann mit dem Taxi Collectivo, einer Pferdekutsche und auf einem umgebauten Lastwagen reiste die vierköpfige Reisegruppe, bestehend aus zwei Deutschen (also mir und der Mainzerin Merit), der Spanierin Marina und einem Ägypter namens Mustafa, in die Heimat der Tabakpflanzen. Am ersten Tag wanderten wir Abends noch zu einer großen Wandmalerei, ehe es dann am folgenden Tag in das Valle de Viñales ging zu zwei Höhlen. Nebenbei besichtigten wir eine Tabakplantage und ließen uns erklären, die die Zigarre aus den Blättern gerollt wird. Im Übrigen dürfen die Einheimischen seit kurzem immerhin zehn Prozent des Tabaks selber verkaufen. Früher durfte dieser Prozentsatz lediglich selber konsumiert werden. Nachdem wir durch die erste Höhle durchlaufen musste, war in der zweiten Höhle ein Wasserloch in dem man hätte baden können. Nachdem es aber dunkel war und wir nur zwei dürftige Taschenlampen von den Guides bekommen hatten, verzichteten wir darauf.

Playa Larga

Schweinebucht (Playa Larga und Playa Gijon)

Mit dem Taxi (ein „neuer“ Peugeot 405) ging es dann weiter in die Schweinebucht, die 1969 weltberühmt wurde als die USA mit Hilfe von Exilkubanern Cuba von Revolutionären um Fidel Castro befreien wollte und eine empfindliche Niederlage einstecken musste. Denn die Bevölkerung schlug sich auf Fidel Seite und schlug die Eindringlinge zurück. Neben dem obligatorischen Museum rund um die Schlacht gibt es in Playa Gijon auch ein sehr schönes Naturfreibad am Meer, das zwar mit 15 CUC Eintritt richtig viel kostet, bei dem dann allerdings Essen und Trinken frei ist. Lustig war im Übrigen der “Dokumentarfilm” im Museum, der die Revolution im “Wochenschau”-Stil erklärte und alles andere als dokumentarisch war.

In Trinidad scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

Cienfuegos und Trinidad

Die Stadt Cienfuegos in Zentralkuba gilt als sauberste Stadt auf der Insel und sie war auch sehr sauber. Allerdings gab es in dem Ort nur wenige Sehenswürdigkeiten, so dass es einen Tag später nach Trinidad weiterging, einem Städtchen in dem die Zeit stehen geblieben zu sein schien. Aufgrund der Zuckerproduktion und des Sklavenhandels hatte Trinidad seine erste Blüte zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Doch spätestens mit dem Aufkommen der Zuckerrübe in Europa verendete der Aufschwung und man hat den Eindruck als ob in dem kleinen Städtchen die Zeit stehen geblieben ist, denn immer noch prägt das mittelalterliche Straßenbild mit den vielen Kopfsteinpflastern das Bild. In Trinidad gibt es im Übrigen auch die wohl schönste Disco im Lande. Etwas außerhalb der Stadt kann man in einer Höhle tanzen – ein Pflichtbesuch für jeden Feierwütigen. Neben dem Besuch der Disco stand noch ein Ausflug mit dem Fahrrad zum El Cubano Wasserfall an. Den Schlussteil des Weges mussten wir dann laufen und nachdem wir satte 10 Cuc für den Eintritt berappt hatten, durften wir dann zum Wasserfall an dessen Grund man baden konnte (und auch von den umliegenden Felsen ins Wasser springen konnte – bei einer Sprunghöhe von fünf bis acht Metern schon ziemlich spannend).

Schiffsrundfahrt in Santiago de Cuba.

Camagüey und Santiago de Cuba

Auf dem Weg nach Santiago de Cuba (von Trinidad mit dem Bus etwa 15 Stunden) entschieden wir uns zu einem Zwischenstopp in Camagüey. Das Städtchen hat mich positiv beeindruckt. Denn die kleine, aber sehr hübsche Innenstadt wirkte sehr gepflegt und hatte sogar einen Fußgängerzone (neben den obligatorischen Kirchen und Plätzen). Zudem beobachteten wir in einer Tanzschule Kinder und Jugendliche beim Salsa-Tanzen. Einen Tag später fuhren wir dann mit dem Bus weiter nach Santiago de Cuba. Die zweitgrößte Stadt Kubas gilt als sehr arm, kein Wunder, dass wir deutlich öfter angebettelt wurden. Nach einem großen Rundgang durch die Stadt in denen wir alle Sehenswürdigkeiten mitnehmen

Das Monument von Che Guevara: Zusammen mit 38 Getreuen wurde Che Guevara hier begraben.

Santa Clara

Eigentlich wollten wir mit dem Collectivo von Santiago de Cuba nach Santa Clara reisen, doch auf einmal war das Taxi des Taxifahrers kaputt und wir sollten wir einen teureren Taxifahrer umsteigen (welch Zufall!). Notgedrungen entschieden wir uns dann mit dem Nachtbus nach Santa Clara zu fahren. Allerdings nur noch zu zweit, weil Mustafa und Marina nach Baracoa weiterreisten. Am kommenden früh angekommen erkundete ich die Stadt in der der große Che Guevara begraben liegt. Mehr als das Mausoleum  und Museum des Commandante gab es in der kleinen Stadt allerdings nicht zu bewundern, so dass ein Tag Aufenthalt eigentlich genug war. Im Mausoleum liegt Guevara zusammen mit 38 Kriegsgefährten begraben, darunter auch die letzte Frau Ches, eine Deutsche namens Tanja.

Danach ging es zurück nach Havanna, wo ich mir noch die Stadtteile Centro und Vadero angesehen habe und einmal am Strand war. Die Strände kann man im Übrigen mit dem Touristenbus T3 problemlos erreichen. Preis für Hin- und Rückfahrt sind 5 CUC, los geht es am Place Central.

Die Strände in Kuba sind schon ein Traum.

Tips:

  • Verhandeln: Immer mit dem Taxifahrer verhandeln über den Preis. Den meist geht immer was. Ähnlich sieht es in den Restaurants aus in denen man gerne mal über die Tisch gezogen wird.
  • CUC vs. CUP: Wenn es geht in einem CUP-Restaurant essen. Diese meist Cafeteria genannten Lokale sind deutlich günstiger. Empfehlung; Dona Alice in der Calle Jesus Maria 215 in Havanna. Hier gibt es meist sehr gutes Essen zum kleinen Preis
  • Hostels: Es gibt kaum Hotels in Cuba. Ich kann das Hostel Mango in Havana empfehlen, weil Carlos, der Betreiber für seine Gäste eine Liste mit Casas hat, in denen ein Bett pro Nacht nur 10 CUC kostet. Normal muss man nämlich das komplette Zimmer zahlen (also zwischen 20 und 30 CUC).
  • Nie auf der Straße eine Zigarre kaufen. Wenn man Pech hat, bekommt man gerollte Bananenblätter, die nicht wirklich gut schmecken.
  • Bier: Eindeutige Empfehlung ist das Bier Cubanero, danach folgen Christal und Presidente. Wir haben in Camagüey ein “lokales” bier getestet, das war allerdings richtig fürchterlich im Geschmack. Und wenn ich schon mal ein Bier stehen lasse, sagt das schon alles.
  • Reiseführer: Tja, ich hatte den Reiseführer Reise-Know-How Cuba von Frank-Peter Herbst und war ein bisschen enttäuscht. Havanna wurde sehr ausführlich behandelt, dafür wurden viele andere Orte eher dünn besprochen. Ich glaube der Lonely Planet, den meine Reisegenossen hatten, ist die bessere Wahl, auch wenn die Kritiken bei Amazon schlechter sind.

Im Juli 2015 fand meine erste vernünftige Reise nach langer Zeit statt. Ausgerechnet nach Namibia sollte es gehen. Die ehemalige deutsche Kolonie liegt im Süden Afrikas und grenzt an Südafrika, Angola, Sambia  und Botswana. Dabei war die Reise eine richtig spontane Geschichte. Denn erst Anfang Juli kontaktierte mich mein alter Studienkollege Rainer, ob ich nicht Bock hätte mit ihm nach Namibia zu fliegen und eine Fotosafarie zu machen. Der Haken: Es sollte schon am 22.07. losgehen. Ich dachte mir, wenn nicht jetzt, wann dann und sagte relativ spontan zu. Am 15. Juli buchten wir dann endlich den Flug und saßen am 22.Juli im Flieger nach Windhoek. Vorher hatte ich allerdings einiges zu erledigen. Natürlich war mein Reisepass abgelaufen und auch mein Führerschein musste ich erneuern lassen, um einen internationalen Führerschein zu bekommen. Merke: Per Expressaufschlag bei der Stadt oder Gemeinde geht das richtig fix. Das größere Problem allerdings waren meine fehlenden Impfungen – zumindest wenn es nach meiner Hausärztin ging. “Spinnen Sie, in drei Wochen nach Namibia zu fliegen, da bekommen wir die ganzen Impfungen ja nicht mehr hin, die Sie eigentlich brauchen.” Apropos brauchen: Es gibt keine Pflichtimpfungen für Namibia, aber die Standardimpfungen wie Tetanus, Diphtherie,.. sollte man schon frisch haben. Und auch Hepatitis-geimpft sollte man sein. (O-Ton Ärztin: Benutzen Sie unbedingt Kondome, wenn Sie schon nicht geimpft sind! – Ja für was hält die mich eigentlich…). Dazu sollte man Malariatabletten mitnehmen. Mitnehmen deswegen, weil die Medikamente teilweise ziemlich heftige Nebenwirkungen haben, wenn man die mögliche Prophylaxe vorher nimmt. Nachdem wir das umgehen wollten, nahmen wir nur ein Notfallmedikament mit, auch weil in Namibia zu dieser Zeit kaum Malariagefahr bestand.

Unser Camper am Rande einer Gravelroad!

Meine erste Fotoreise

Ich hatte ja schon einmal auf meinen USA-Urlauben einiges an Kameragepäck dabei, doch das beschränkte sich meist auf ein Immerdrauf-Objektiv und einen Kamerabody. In Namibia sah das deutlich anders aus. Denn natürlich wollte ich auch schöne Tierbilder machen und benötigte deswegen auch mein Teleobjektiv (Canon 100-400, wen es interessiert). Kein Wunder, dass mein Handgepäck auf einmal knappe 16 Kilo wog und natürlich deutlich schwerer war als die offizielle Handgepäckvorgabe von acht Kilogramm. Zum Glück wird das Handgepäck aber nicht gewogen, so dass das kein Problem auf dem Flug darstellte. In Richtung Afrika zu fliegen ist im Übrigen richtig angenehm. Denn man befindet sich fast in der gleichen Zeitzone und hat deswegen nicht mit Jetlag zu kämpfen. Zudem sind wir Nachts geflogen und kamen deswegen – nach einem kurzen Zwischenstopp im lausig kalten Johannisburg – auch erholt in Windhoek an. Man merkte gleich den Unterschied zu Deutschland. Denn der Flieger parkte mitten am Rollfeld, über eine Treppe ging es dann auf den Boden und danach lief man einfach über das Rollfeld zur Empfangshalle.

Namibia ist ein sehr reizvolles Land.

Unterschätze nie die Höhe deines Autos

Danach holten wir unseren Camper ab und nach einer kurzen Einweisung ging es schon los in Richtung Lake Onauah. Allerdings mussten wir vorher einen kurzen Zwischenhalt in einem Supermarkt machen, um Proviant einzukaufen. Dabei unterschätzten wir gleich einmal die Höhe unseres Gefährts und strandeten an der Decke des Parkhauses mit dem Camperdach. Allerdings eilten gleich einige hilfsbereite Namibier herbei und lösten das Problem, indem aus unseren Reifen Luft raus gelassen wurde. Nachdem wir im Camper auch einen Kompressor hatten, sollte das Aufpumen der Reifen kein Problem darstellen, doch weit gefehlt. Der Kompressor erwies sich als ziemlich altersschwach und schrottete gleich einmal den Zigarettenanzünder im Auto. Direkt an die Batterie angeklemmt waren die Reifen aber schnell wieder aufgepumpt. Danach ging es in Richtung Sonnenuntergang zum Ziel unserer ersten Etappe. Anfangs konnten wir noch auf einer geteerten Straße fahren, ehe es dann auf einer Gravelroad, einer unbefestigten Schotterstraße, weiter ging. Man muss aber ordentlich aufpassen, um in der Dunkelheit zu fahren in Namibia. Denn es kann schnell passieren, dass irgendwelche Tiere wie Springböcke oder Zebras einfach auf der Straße stehen. Am See angekommen konnten wir den traumhaften Sternenhimmel genießen und verbrachten – wie sich später herausstellen sollte – eine eiskalte Nacht. Denn auch wenn es tagsüber immer schön angenehm warm war mit Temperaturen um die 25° Celsius, war es Nachts doch richtig zapfig. Minus 2° standen am Thermometer, kein Wunder, dass es mich ordentlich fröstelte in meinem Schlafsack.

Ich hätte nicht gedacht, dass es so anstregend ist eine Düne hinaufzuwandern.

Deadvlej – ein Traum

Am kommenden Tag ging es weiter zum Namib-Naukluft-Nationalpark und wir checkten auf dem Zeltplatz innerhalb des Parks ein. Das ist besonders wichtig, weil man früh morgens eine Stunde eher als die, die nicht in dem Camp schliefen, in Richtung Sossusvlei starten konnte. Wir nutzen die Zeit am gleichen Tag noch, um den Sonnenuntergang auf den rot angestrahlten Dünen, darunter die berühmte Düne 45 –  zu beobachten. Am nächsten Morgen mussten wir um 5 Uhr morgens raus – und ja, ich habe den Rainer deswegen verflucht, um als allererstes in Sossusvlei zu sein. Leider spielte uns unser Camper den ersten Streich, denn auf einmal zockelte der Motor nur noch, so dass wir erst einmal von allen anderen Autos überholt wurde. Erst als der Wagen warm war, ging es wieder zügiger voran. Den ersten Parkplatz für “normale” Autos ohne Allradantrieb konnten wir dann hinter uns lassen und fuhren die folgenden fünf Kilometer in tiefem Sand dank des Allradantriebs und wenig Luft in den Reifen zügig zum zweiten Parkplatz am Deadvlej. Dort stehen abgestorbene Akazienbäume in einer Lehmpfanne Im übrigen war es immer noch relativ dunkel und deswegen auch richtig kalt, allerdings waren wir als eine der ersten Besucher in der Lehmpfanne und konnte während des Sonnenaufgangs tolle Bilder von den toten Bäumen machen. Danach ging es noch auf die Big Daddy Düne, die mit 350 Metern zu den höchsten Dünen der Welt zählt. Zurück am ersten Parkplatz wollten wir dann unseren Reifen wieder ordentlich Luft geben, doch unser Kompressor gab nun endgültig den Geist auf und fackelte ordentlich ab. Das Kabel von der Batterie zum Kompressor ist mir praktisch in der Hand geschmolzen. Dank einiger hilfsbereiter Menschen am Parkplatz  – genau zu dieser Zeit drehte Microsoft einen Werbespot im Deadvlej, so dass viel Personal auf die Filmcrew wartete – konnten wir dann aber doch die Reifen wieder füllen und ins Camp fahren. Nachdem wir relativ früh dran waren ging es gleich danach auf die Straße, um nach Swakopmund zu kommen. Swakopmund ist ein Städtchen direkt am Atlantik, das sehr deutsch geprägt ist und auch als wahrscheinlich südlichste deutsche Stadt bezeichnet wird. Wir wollten eigentlich vorher in einem Campingplatz übernachten, allerdings waren die drei in der Karte eingezeichneten Campingplätze bessere Parkplätze, so dass wir uns entschieden nach Walvis Bay durchzufahren. Die Fahrt in Richtung der tiefstehenden Sonne und einem andauernden Auf und Ab der Straße war dann aber ziemlich anstrengend, weil man oft an der Kuppe der Straße geblendet wurde und teilweise ein paar Meter im Tiefflug unterwegs war.

Highlight in Swakopmund: Ein Rundflug über die Dünen und das Meer – bei ausgehängter Tür im Flugzeug versteht sich.

Rundflug über die Dünen

In Swakopmund angekommen, schauten wir uns dann erst das nette Städtchen an, das wirklich sehr deutsch geprägt ist. Vom Amtsgericht bis zu den deutschen Straßennamen – man hätte meinen können, dass man in einem deutschen Kleinstädtchen ist. Danach ging es zum Flughafen wo wir uns einen Rundflug (mit ausgehängter Tür, um zu fotografieren) organisierten und die herrliche und vor allem weiter Dünenlandschaft von oben aus betrachteten. Abends ging es dann ins “Jetty 1905”, einem schönen Restaurant auf der alten Landungsbrücke in dem man auf alle Fälle einmal gegessen haben sollte.

Safari im Etosha-Nationalpark.

Etosha Nationalpark

Am folgenden Tag stand dann die Reise in den knapp 600 Kilometer entfernten Etosha Nationalpark an. Schon während und je näher wir an die Etosha-Pfanne kamen, konnten wir die vielfältige Tierpopulation erahnen, die es in Namibia gibt. Am Camp Halali angekommen konnten wir dann gleich zwei kopulierende Löwen am Wasserloch sehen und machten uns am folgenden Tag früh auf, um die Wasserlöcher im Park abzufahren. Der Etosha Nationalpark ist der größte Nationalpark in Namibia und hat seinen Namen von der Etosha-Pfanne, einem ausgetrockneten Salzsee. Wir hatten zwar bei den ersten Wasserlöchern erst einmal kein Glück mit Tieren, doch nach und nach hatten wir Erfolg. Elefanten, Giraffen und viele Zebras waren nur ein kleiner Teil der Tiere, die wir an Wasserlöchern beobachten konnten. Kurz vor dem Camp Namutomi lief uns dann auch ein Nashorn vor die Kamera. Auch eine Löwenfamilie konnten wir an einem Wasserloch beobachten. Es war schon beeindruckend, wie die Tierwelt auf das größte Landraubtier in Afrika reagiert. Denn alle anderen Tiere machten um die Familie einen großen Bogen und grasten in respektvollen Abstand, auch wenn der Löwe nur faul am Boden lag.

Von den “Big Five” gibt es in Namibia alles zu sehen – bis auf den Leopard.

Leider mussten wir den Nationalpark aufgrund unsere Rückflugs viel zu früh verlassen und machten uns dann in Richtung Windhoek, um zumindest einen kleinen Teil der Strecke schon weg zu haben. Allerdings spielte uns der Camper erneut einen Streich. Denn erst fuhr der Wagen um die 120 km/h, doch nach und nach nahm der Camper kein Gas mehr an, so dass uns die Trucks, die wir erst überholt hatten, im Laufe der Fahrt wieder überrundeten. Nach einer (Sicherheits-)Übernachtung in einer deutschen Farm hinter Otjiwarongo kamen wir dann aber wohlbehalten in Windhoek an, ließen den Camper reinigen und flogen danach heim Richtung München.

Alles in allem war Namibia ein – leicht stressiger – aber genialer Reisetrip. Und ich muss schon zugeben, dass ich mich leicht in Namibia verliebt habe. Tolle Landschaften, nette Leute, alles sehr sauber und sicher. Als Urlaubsort sehr zu empfehlen. Und ich werde definitiv noch einmal nach Namibia reisen.

Wenn einem ein Zebra vors Auto läuft…

Reisetipps:

  • Das Klima ist angenehm (zumindest im Juli). Tagsüber kann man in kurzer Hose rum laufen, wenn die Sonne weg ist, wird es aber richtig kalt. Deswegen auch immer dicke Anziehsachen mitnehmen. An der Küste hingegen war es auch Abends angenehm und nicht kalt.
  • Viele Namibier sprechen noch deutsch. Also nicht wundern, wenn man in perfekten Deutsch angesprochen wird.
  • Wir haben im Camper gewohnt und haben auch in dem Camper übernachtet. Man kann aber auch einen Kleinwagen mieten und sich dann in den verschiedenen Camps in Lodges einmieten. Die Lodges haben meist einen Pool dabei und sahen – zumindest von außen – sehr bequem aus.
  • Direkt am Flughafen kann man sich eine lokale Simkarte (Anbieter MTC Namibia) kaufen, um auch im Land Internet zu haben. Allerdings ist das Netz nur entlang der großen Straßen wirklich gut, ansonsten hat man entweder kein Netz oder aber nur ein sehr schwaches. Man sollte aber auch darauf achten, dass die Karte auch zum telefonieren geeignet ist. Wir hatten nämlich versehentlich nur die Datenvariante gebucht.
  • Trinken: Sehr zu empfehlen als Bier ist das Tafel Lager. Ist äußerst süffig!
  • Essen: Wenn man keine Lust hat, so wie wir (fast) jeden Tag Nudeln zu essen, dann kann man auch problemlos essen gehen. Springbock beispielsweise ist sehr lecker.