Wandern auf Mallorca – vier schöne Touren von Kurz bis Lang

Mallorca lässt mich ja schon seit vielen Jahren nicht los – aber auch kein Wunder: Die Lieblingsinsel der Deutschen hat deutlich mehr zu bieten als den Ballermann. Wobei ich da natürlich auch mal ganz gerne vorbeischaue. Über Ostern war ich auf meiner Lieblingsinsel und habe vier Wanderungen gemacht – von kurz bis lang und von relativ leicht bis richtig anstrengend.

Der Penyal des Migdia ist der zweithöchste Berg der Insel und liegt direkt gegenüber dem Puig Major. Damit ist der Gipfel der höchste Gipfel der Insel, der bestiegen werden kann.

Die Tour ist durchaus anspruchsvoll. Das liegt zum einen an der schwierigen Wegführung beziehungsweise des kaum sichtbaren Weges, der nur ab und an von Steinmännchen markiert ist. Zum anderen an einigen Stellen, an denen man schon auch klettern muss. Schwierig sind diese Stellen nicht wirklich, aber dennoch sollte der Wanderer schon aufpassen.

Los geht es am 38km-Stein an der MA10 zwischen Soller und Pollença, wo ein breiter nach links laufender Fahrweg durch ein Tor versperrt wird. Hier kann man direkt parken, sollten die wenigen Parkplätze belegt sein, gibt es ein Stück die Straße hinauf einen größeren Parkplatz. Dem Fahrweg folgt man bis zu einem kleinen Kreuz, das an der linken Seite auf dem Bergsattel Coll des Cards Colers steht, vorbeikommt. Der Weg geht nun nach rechts und fällt wenig später ab. Jetzt geht es rechts den Hügel hinauf. Hier beginnt die erste Schwierigkeit den richtigen Einstieg zu finden. Ich habe mich für einen Pfad entschieden, der zumindest danach aussah.

Dem Weg folgt man und  kommt auch an dem ein oder anderen Steinmännchen vorbei. Zwischendurch empfiehlt sich ein Blick auf den gpx-Track, um ungefähr die Richtung zu halten. Gefühlt mittig den Berg hinauf geht es und immer auch in Richtung des links liegenden Puig Major. Ich hatte zwischendurch den Weg deutlich verloren und bin dann einfach frei Schnauze aufgestiegen – das geht problemlos – bis ich einen kleinen Sattel erreicht habe. Jetzt hält man sich links, vorbei an einem provisorischen Gipfelkreuz und steuert auf den Grat zu, dem man folgen muss. Jetzt beginnt eine leichte Kletterpartie immer in Richtung Puig Major.

Rechts liegt der Stausee Cuber, links im Rücken hat man einen tollen Blick auf Soller. Geradeaus sieht man den Puig Major und die asphaltierte Versorgungsstraße. Dem Grat folgt man bis es wieder leicht bergab geht. Jetzt kann man bis zum Gipfel klettern oder rechte eine relativ steile Rinne nach unten absteigen. Hier wären Wanderstecken nicht verkehrt gewesen, weil es doch relativ rutschig war. Der Weg ist wie so oft kaum zu entdecken, also geht es nach Gefühl weiter, immer in Richtung Straße auf der ich dann auch angekommen bin.

Der Straße folgt man nach Rechts bis zu einer Linkskurve, die man rechts an einem Sperrschild wegen des Militärgebiets den Berg hinab verlässt und dem Wanderweg folgt. An verlassenen Schneehütten führt der Weg immer weiter nach unten bis man in ein Bachbett gelangt. Dem Bach folgt man bis nach unten zur MA10, an der es nach rechts zum Parkplatz geht.

Fakten zur Tour:

Länge: 6,5km

Dauer: 3-4h

Höchster Punkt: 1389

Aufstieg/Abstieg: 615 m / 586 m

Download: gpx

Was bewegt einen Mallorca-Urlauber, um seinen Wecker auf 5 Uhr in der Früh zu stellen? Richtig der Sonnenaufgang am Cap Formentor, der bei schönem Wetter einfach traumhaft und auch richtig romantisch ist. Ich hatte allerdings dieses Mal die Rechnung ohne die Bautätigkeiten der Mallorquiner gemacht, denn der Weg bis zu meinem bevorzugten Parkplatz war gesperrt, sodass ich einen Parkplatz früher halten musste. Tolle Bilder sind dennoch entstanden.

Nach dem Sonnenaufgang am Cap Formentor ging es zu einer kurzen Tour, die ich schon öfter im Blick hatte. Der Torre de sa Mola de Tuent ist ein alter Piratenausguck an der Nordküste von Mallorca und liegt in der Nähe von Sa Calobra.

Die Tour ist nicht wirklich lang, bietet aber einen grandiosen Ausblick auf die Nordküste. Dazu wandert man erst zum alten Wachturm und besteigt diesen dann stilecht.

Man folgt der Beschilderung Richtung Sa Calobra und biegt dann in einer Rechtskurve Richtung Cala Tuent ab. Auf der rechten Seite auf einem Sattel liegt dann die Kirche auf dem Coll de Sant Llorenc an der man parkt. An der Kirche geht es links vorbei, danach folgt man einem schmalen Weg auf der rechten Seite, der zwischenzeitlich etwas ausgesetzt ist und auch von Seilen gesichert ist. An der Hochebene angekommen hält man sich rechts und bahnt sich seinen Weg durch das verwachsene Gelände auf eine Kuppe zu. Linkerhand sieht man schon die alte Kirche und den Wachturm. Am Wachturm angekommen besteigt man diesen über die Metallsprossen und klettert auch im Inneren des Turms die Metallsprossen durch einen schmalen Ausgang nach oben. Oben angekommen bekommt man den erwähnten sensationelle Rundumblick.

Zurück geht es auf dem gleichen Weg.

Fakten zur Tour:

Länge: 2 km

Dauer: 1-1.5 h

Aufstieg/Abstieg: ca. 250 m

Download: gpx

Eine Kurztour ist auch der Puig de`n Farineta, der an der Westküste der Insel liegt. Los geht es zwischen S´Arraco und Sant Elm. An der MA-1030 kann man an einem Friedhof parken, der rechts an der Straße liegt. Danach wandert man links am Friedhof auf einer asphaltierten Straße den Berg hoch, bis man zu einer Villa kommt. Vor der Villa ist rechts ein riesen Steinhaufen zu sehen – den ich allerdings nicht gesehen hatte – hinte dem der Weg beginnt. Dem schmalen Pfad folgt man immer am Zaun des Grundstücks vorbei, ehe es rechts weggeht. Steinmännchen und blaue Punkte weisen mir aber zuverlässig den Weg. Oben angekommen an der gemauerten Aussichtskanzel hat man einen traumhaften Ausblick auf die Dracheninsel und Sant Elm. Zurück geht es auf dem gleichen Weg.

Fakten zur Tour

Länge: 2.5 km

Dauer: 1-1.5 h

Aufstieg/Abstieg: ca. 200m

Download: gpx

Mallorca hat über 50 Gipfel, drei davon kann man auf dieser wunderbaren Tour erwandern. Neben dem Puig de sa Rateta (1113 m), dem Puig de na Franquesa (1067 m) auch den Puig de l’Ofre (1091 m), auf dem ich schon im letzten Frühjahr war.

Los geht es am Stausee Cuber, hier ist die erste Herausforderung erst einmal einen Parkplatz zu finden. Deswegen lieber früher aufstehen, damit man auch wirklich eine Parkmöglichkeit findet. Man folgt dem Weg links um den Stausee, bis die Brücke über den See erscheint. Hier hält man sich links und folgt dem Weg, der irgendwann abwärts und mit reichlich Rutschgefahr zu einem kleinen Bach führt. Vorbei an Rohren des Stausees folgt man dem Weg, der an einer Mauer nach oben führt. Mit einem blauen Pfeil kurz vor dem Ende der Anhöhe ist der Abzweig nach rechts markiert. Nachdem man sich die Mauer hoch gehangelt hat, folgt man dem Weg und den blauen Markierungen bis zu einer kleinen Hochebene. Hier muss man sich rechts halten und nicht wie ich erst einmal den Fehler machen und den blauen Markierungen und einem großen Pfeil nach links zu folgen.

Der Weg ist immer wieder gut zu sehen, dann muss man sich orientieren, aber im Prinzip geht es immer in Serpentinen nach oben bis man zum ersten Gipfel Puig de sa Rateta (1113 m) kommt. Der Ausblick auf die beiden Stauseen und den Puig Major ist herrlich, weiter geht es dann links auf dem Kamm erreicht man den Puig de na Franquesa (1067 m) und folgt immer dem Grat. Der Puig de l’Ofre ist dann schon von der Ferne zu sehen und auch eine kleine Mauer auf einem Sattel unterhalb der beiden Gipfel. Bis zur Mauer muss man sich durchkämpfen, weil erneut der Weg kaum zu erkennen ist.

Danach hält man sich links und folgt dem Pfad wieder nach oben. Unterhalb des Gipfels muss  man noch kurz nach links queren und kraxelt, nachdem man rechts an einem Busch vorbeigegangen ist, den Berg hinauf bis man zum Gipfel kommt. Hier hat man einen schönen Ausblick auf den Stausee, den Puig Major und auch Soller, das links liegt. Zurück geht es erst den gleichen Weg, bis man dann nach dem Busch rechts abbiegt und dem etwas verwachsenen Weg folgt. Hier empfiehlt sich immer mal wieder der Blick auf den Track am Handy. In einem Waldstück angekommen geht es rechts um das Bergmassiv herum, jetzt folgt man einfach dem Forstweg bis zu einem Abzweig, der links einen Wanderweg eröffnet, der bis zum See führt. Zum Schluss stellt sich nur noch die Frage, ob rechts oder links um den Stausee.

Fakten zur Tour

Länge: 13 km

Dauer: 4-6 Stunden

Aufstieg/Abstieg: 650 / 400 m

Maximale Höhe: 1115 m

Download: gpx