Die Benediktenwand ist ein beliebtes Wanderziel bei Lengries und ist vor allem durch den tollen Ausblick auf die Alpen und auf den Kochelsee bekannt. Ich bin von Lengries aus auf den Gipfel gelaufen – mit einer kleinen Aufstiegshilfe. Ich habe mir den Weg vom Parkplatz bis aufs Brauneck, also knappe 700 Höhenmeter, gespart und bin mit der Bahn gefahren. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, weil sich die Tour doch länger zieht als gedacht.
Die Wanderung auf die Benediktenwand ist eine durchaus anspruchsvolle Wanderung, vor allem wenn man über die Achselköpfe geht. Von der Bergstation der Seilbahn folgt man erst einmal gemächlich der Beschilderung in Richtung Benediktenwand , ehe es dann nach einem kleinen Steilstück in Richtung der beiden Hausgipfel der Lengrieser geht: Erst kommt der Vordere Kirchstein auf der rechten Seite, dann folgt links der Latschenkopf. Leider lagen bei mit beide Gipfel allerdings ein wenig in Wolken. Weiter geht es zum kniffligsten Teil der ganzen Tour, denn nach dem Latschenkopf teilt sich der Weg. Der geübte und trittsichere Berggänger folgt dem Weg links über die Achselköpfe. Man kann aber auch rechts rum gehen in Richtung “Benediktenwand-Tutzinger Hütte-Längental-Arzbach”.
Die Achselköpfe hatten es dann auch in sich, denn immer wieder geht es steil bergauf und bergab – vor allem die Wegstrecken nach unten waren durchaus knifflig. Oft war der Weg rutschig und noch feucht vom Regen vom Vortag, sodass sogar ich bei den Abstiegen aufpassen musste und ganz froh war, dass einige Stellen mit einem Seil gesichert waren. Wer Spaß am Klettern und Kraxeln hat und Scheindelfrei ist, der ist auf dieser Route aber absolut richtig. Beide genannten Wege auf die Benediktenwand treffen sich dann am Rotohrsattel, wo es links auf das letzte Steilstück in Richtung Gipfel geht. Oben angekommen folgt man dem nun eher gemächlich verlaufenen Weg bis zum Gipfelkreuz, das leider auch in einer Wolke verschwunden war. Immerhin hatte ich einen tollen Blick in Richtung der Alpen und den Kochelsee.
Nach einer Rast ging ich den gleichen Weg zurück, bis ich wieder am Rotohrsattel angekommen war. Die Beschilderung zur Tutzinger Hütte (30 Minuten) hat mich dann aber zu einem kleinen Umweg verleitet, der nicht eingeplant war. Ich bin nicht zurück in Richtung Lengries gelaufen, sondern habe einen Abstecher zu der gemütlichen Hütte gemacht. Im Nachhinein ein kleiner Planungsfehler, denn am Gipfel der Benediktenwand wäre es auch möglich gewesen direkt zur Tutzinger Hütte zu laufen. Wer also vor hat in der Hütte einzukehren, der kann über den Gipfel der Benediktenwand und die Tutzinger Hütte eine schöne Rundtour machen. Der Haken meines Abstechers (deswegen sollte man auch eher die Rundtour machen) war, dass ich wieder zum Rotohrsattel aufsteigen musste.
Am Sattel angekommen hat man nun drei Möglichkeiten. Zum einen kann man wieder über die Achselköpfe auf dem gleichen Weg zurück oder aber man geht unterhalb der Achselköpfe nach rechts und folgt dem Wegweiser “Brauneck, Längental, Arzbach, Lenggries”. Jetzt folgt man immer den Schildern Richtung “Brauneck” und kommt dann wieder zur Bergstation der Seilbahn. Diesem Weg bin ich ein Stück gefolgt und dann links abgebogen, um über die Längentalalm per Pedes nach Lengries zurückzulaufen. Der Weg ist relativ gemütlich und nur anfangs etwas steiler bis man auf die unbewirtschaftete Probstalm (1376 m) trifft. Nach der Querung eines Seilgesicherten Wasserfalles mündet der Weg auf einen Forstweg, dem man bis zur Längentalalm folgt.
Nach einer weiteren Rast bin ich dem Weg gefolgt bis zu einer kleinen Brücke an der es Rechts in Richtung Lengries geht. Nur einmal war der Weg nicht richtig ausgeschildert (an einer Gabelung muss man rechts relativ steil nach oben gehen und dann in einen Weg nach links abbiegen), ansonsten geht es ohne größere Probleme auf einem breiten Forstweg zurück bis zur Talstation in Lengries.
Fakten zur Tour
- Aufstieg: 1,139 m
- Abstieg: 1,891 m
- Dauer: 8-9 Stunden, ich bin in fünfeinhalb Stunden hin und zurück
- Strecke: 20 km
- Höchster Punkt: 1801 m (Benediktenwand )
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