Mexico mit dem Rucksack 2017: Puebla, La Malinche und Oaxaca

Mein erster Viertausender

Mit dem Bus ging es dann nach Puebla. Mein Hauptziel war in dem Städtchen mit knappen 1.5 Millionen Einwohnern und einem VW-Werk, vor allem die Besichtigung von Cholua, einem kleinen Städtchen vor den Toren Puebla und die Besteigung des La Malinche. Es handelt sich dabei um de fünfthöchsten Vulkan in Mexiko mit einer staatlichen Ehe von 4420 Metern. Nachdem ich Ansicht mit dem Bus zu meinem Startpunkt des Aufstiegs fahren wollte, ich aber dann doch keine Informationen über einen passenden Bus finden konnte (lag auch an meinen mangelnden Sprachkenntnissen), entschied ich mich dann ein Auto zu mieten. Als erstes ging es also nach Cholua. Das Markenzeichen der Stadt ist die Kapelle, die auf einem großen Hügel steht und sehr sehenswert ist. Der Hügel selbst ist eine alte Pyramide gewesen, die nach und nach überwuchert ist und in Vergessenheit geraten ist. Kein Wunder, dass Cortés wohl auf der Ruine die Kirche errichtet hatte. Einfach auch Mangels besseren Wissens. Man kann die Pyramide besichtigen – oder auch besser durchwandern, denn es gibt nur einen nicht allzuhohen Gang den man nach Kauf eines Tickets durchlaufen kann und anhand dessen man erahnen kann, wie die Pyramide im Inneren einmal aufgebaut war. Oder aber man geht einfach um den Hügel und besichtigt nur die Kirche, die einen herrlichen Ausblick um die nähere Umgebung gibt. Auch das Städtchen Ansicht ist sehr sehenswert. Vor allem die Capilla Real, eine im arabischen Stil und mit 49 Kuppeln ausgestattete ist, ist beeindruckend.

Puebla

Cacaxtla & Xochitécatl

Nachdem ich ja das Auto hatte, entschied ich mich noch einen weiteren Abstecher zu machen und besuchte die Pyramiden von Cacaxtla & Xochitécatl. Diese benachbarten Stätte liegen knapp 32 Kilometer von Puebla entfernt und waren mit dem Auto leicht zu erreichen. Vor allem Cacatxtla ist sehenswert, weil dort viele Fresken aus der Zeit zwischen 650 und 950 vor Christus zu sehen sind. Deswegen ist die Pyramide auch komplett überdacht – ein durchaus kurioser Anblick inmitten der grünen Landschaft. Leider war die zweite Pyramide Xochitécatl für die Besichtigung gesperrt, so dass man die runde Pyramide de la Espiral, die wohl früher zur astronomischen Beobachtung genutzt wurde, nur von weiten sehen konnte. Auf der Rückfahrt hatte ich dann mal wieder kein Netz und hatte erst einmal Mühe meinen Weg zu finden (merke: Google Maps kann nur eine Route offline speichern, also immer den Rückweg gleich mit einspeichern….). Als ich dann wieder auf der Heimfahrt war und meine Abbiegung verpasst hatte, wollte ich wenden. Doch zu meiner Überraschung überholte mich genau in dem Moment als ich den Blinker setzt und links in eine Einfahrt abbiegen wollte, ein Motorradfahrer und krachte in meine linke Seite. Dem Teenager ging es soweit gut, mein Auto hatte einige Kratzer und das Motorrad wohl auch. Danach wurde es aber lustig. Denn der junge Mann diskutierte mit mir auf Spanisch, ich antwortete auf englisch und versuchte meinen Autovermieter quasi als Dolmetscher zu erreichen. Nach knappen 15 Minuten gab der spanische Kollege auf und fuhr zusammen mit meinen Kumpels weiter. Zum Glück hatte ich im Übrigen ein Auto mit Versicherung gebucht. Online bestellt hatte ich den Wagen nämlich ohne Versicherungsschutz, aber der nette AVIS-Mitarbeiter wies mich noch auf die Versicherung hin – ein Umstand, der sich am Ende auszahlte. Denn ohne Murren wurde der Wagen am Ende zurück gegeben. Autofahren in Mexico ist im Übrigen eine richtig anstrengende Geschichte. Denn jeder fährt, wie es grad lustig ist. Jeder freie Platz auf der Straße, die meist ohne Fahrbahnmarkierungen sind, wird ausgenutzt. Da kann es dann schon einmal passieren, dass ein Auto von der rechten dreier Spuren links abbiegt.

Besteigung La Malinche: Endlich oben.

La Malinche

Das eigentliche Highlight in und um Puebla war aber die Besteigung des La Malinche. Schließlich wollte ich zumindest einen Gipfel machen und hatte mir den 4000er auserkoren. Rund 5 Stunden sollte der Auf- und Abstieg dauern laut Reiseführer. Der Vulkan hat eine Höhe von 4460 Metern, war aber, wie sich herausstellen sollte, sehr leicht zu besteigen. Nach meiner Fahrt aus Puebla zum Centro Vacacional IMSS Malintzi auf 3333 Meter, parkte ich das Auto einfach am Straßenrand und marschierte los. Vorher muss man sich im Übrigen an einer Schranke im Park anmelden und wird auf die Notrufnummer hingewiesen. Marschierte deswegen, weil es in Mexiko nicht wie bei uns in den Alpen in Serpentinen nach oben geht, sondern einfach direkt geradeaus den Berg hinauf. Dabei durchwanderte ich gleich mehrere Vegetationszonen. Ich überholte auch einige Mexikaner, die im Gegensatz zu mir in normalen Sneakern oder auch in Cowboy-Stiefeln den Berg hochwanderten. Spätestens mit dem Ende der Baumgrenze musste ich dann meinen hohen Anfangstempo so langsam Tribut zollen, wobei dies eher an der Höhe lag. Denn schon wie bei meiner Vulkanwanderung in Mexico City merkt man doch jeden Höhenmeter. Schwierig wurde es vor allem an einem langen Steilstück, das im Endeffekt nur aus Geröll bestand und sehr anstrengend zu erklimmen war. Dabei hatte ich im Übrigen auf einmal einen kleinen Hund, der sich mir angeschlossen hatte und mich bis zum Gipfel begleiten sollte. Vielleicht lag es auch den den Keksen, die ich mit ihm teilte. Nachdem ich endlich das Geröllfeld geschafft hatte, das es eigentlich einfach aus. Doch der Weg über viele große und kleine Felsbrocken gen Gipfel sollte noch einmal richtig anregend werden, dabei machte ich gefühlt alle 20 Meter eine Pause. Nach knapp zweieinhalb Stunden hatte ich dann mein Ziel erreicht und stand am Gipfel – leider ohne Gipfelkreuz des La Malinche – und konnte mich am grandiosen Ausblick erfreuen. Nach einer knappen Stunde Pause am Gipfel – ich war im übrigen zum Glück alleine, weil die ganzen Mexikaner doch deutlich länger brauchten – ging es dann zurück. Der Abstieg war etwas einfacher, weil ich zum einen den Geröllhang ganz gut abrutschen konnte und natürlich weil es Bergab ging. Allerdings wären das nächste Mal durchaus Wanderstöcke zu empfehlen… Nach knapp dreieinhalb Stunden war ich dann endlich wieder am Auto und machte mich auf den Heimweg.

Die Kathedrale von Puebla im Abendlicht.

Puebla

Tja was soll man zu Puebla groß sagen. Die Stadt mit rund 1.5 Millionen  hat einige Museen zu bieten und auch der Zocalo ist ganz nett. Aber gesehen haben muss man Puebla eher nicht. So machte ich an meinem dritten Tag noch einen kleinen Rundkurs durch die City, ehe es dann einen Tag später nach Oaxaca ging zu meinen Sprachkurs.

Oaxaca und Monte Alban

Oaxaca ist ein wirklich nettes Kolonialstädtchen mit knapp 300.000 Einwohner. Anzuschauen gibt es auch eine Menge. Vor allem die alte Zapotekenhauptstadt Monte Alban – zu Deutsch: Weißer Berg – sollte man schon gesehen haben. Die Stadt, die rund 500 vor Christus nach und nach entstanden ist, ist exakt nach den Himmelrichtungen ausgerichtet. Ich machte mit der Sprachschule einige Streifzüge durch die Stadt und am Wochenende dann einen Ausflug in die Sierra Norte del Oaxaca.

Templo de Santo Domingo de Guzmán in Oaxaca

Capulalpam de Mendez

Es handelt sich dabei um ein stark bewaldetes Mittelgebirge im Norden von Oaxaca. Wir fuhren dabei erneut in ein Puebla Magico namens Capulalpam mitten im Gebirge. Die Fahrt ansich war schon etwas abenteuerlich, weil ein weiterer Sprachschüler mit den Serpentinen Probleme hatte und sich übergeben musste. Danach sahen wir uns das Städtchen nach einem mexikanischen Frühstück an und machten eine kleine Wanderung zu einem Mirador (Aussichtspunkt) und hatten einen tollen Blick über die Landschaft. Am nächsten Tag stand erneut eine Wanderung an, allerdings war es etwas schwierig Informationen darüber zu bekommen. Denn der Tourismus in Mexico existiert zwar, aber ziemlich chaotisch. Der eine Mitarbeiter in dem Informationszentrums sagte, dass wir eine Wanderung ab 4 Uhr früh machen können, der andere dass das nicht möglich sei und wir erst um neun los können. Die Wanderung war dann leider nicht so spektakulär, weil der beste Teil – welch Überraschung – gesperrt war und uns das der Guide erst direkt vor dem gesperrten Part sagte. Man muss im Übrigen immer mit Guide ins Gelände, denn Wanderkarten gibt es nicht. Danach Stand noch eine Hochseilrutsche über ein kleines Flüsschen und die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle mit Stirnlampe an.

Von Mexico City nach Cancun in drei Teilen:

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