Dass Hamburg immer eine Reise wert ist, wusste ich ja schon immer. Zweimal war ich schon in der Hansestadt, hatte es aber jedesmal versäumt Bilder zu machen. Dieses Mal hatte ich aber genug Zeit, um einige Schnappschüsse zu machen. Natürlich gibt es richtig viel zu sehen in der Perle des Nordens. Ich habe mich allerdings auf die Innenstadt, rund um den Jungfernsteg, die Elbphilharmonie und die Landungsbrücken beschränkt.
Sonnenaufgang an den Landungsbrücken
Ich gebe zu, ein Sonnenaufgang an den Landungsbrücken ist Glückssache – vor allem im November. Der große Vorteil ist aber, dass der Sonnenaufgang so spät im Jahr auch relativ spät ist, sprich kurz nach acht ging die Sonne auf. Dementsprechend unanstrengend war es den sensationellen Sonnenaufgang abzulichten. Einfach mit der S-Bahn oder U-Bahn zu den Landungsbrücken fahren. links abbiegen und genießen. Ein bissl knifflig ist es allerdings bei Langzeitbelichtungen auf den vielen Landungsbrücken, die arg schwanken.
Der Michel oder auch die Hauptkirche St. Michaelis
Seit jeher ist der Michel, wie die Hauptkirche St. Michaelis von den Hamburgern gerne genannt wird, das Wahrzeichen von Hamburg. Die Kirche ist nach dem Erzengel Michael benannt, der als große Bronzestatue über dem Hauptportal als Sieger im Kampf mit Satan dargestellt ist. Der Blick vom knapp 132 Meter hohen Turm ist atemberaubend, auch wenn man im Moment nicht den Aufzug nutzen kann und dementsprechend außer Atem auf der Aussichtsplattform ankommt. Aber kein Wunder, schließlich muss man auch satte 452 Stufen nach oben steigen, um die Aussicht genießen zu können.
Wer etwas Geschichtliches über die Kirche erfahren will, der sollte in die Krypta gehen, in der auf die Geschichte der Kirche eingegangen wird. Dreimal schon wurde die Kirche aufgebaut. Zuletzt musste 1906 mit dem Aufbau der Kirche begonnen werden, weil die Kirche bei Lötarbeiten am Dach niederbrannte. 1912 wurde der Neubau dann abgeschlossen.
Auch der Innenraum hat mich überrascht, denn ich hätte niemals mit einem so ausladenden Kirchenraum gerechnet. Der Kirchenraum ist 52 Meter lang, 44 Meter breit, 27 Meter hoch und fasst 2.500 Besucher. Durch die vielen Fenster ist die Kirche zudem sehr hell und wird für viele Konzerte genutzt.
Mahnmal St. Nikolai
Unweit vom Michel liegt auch das Mahnmal St. Nikolai. Die Ruine der Hauptkirche St. Nikolai am Hamburger Hopfenmarkt ist als Mahnmal St. Nikolai „den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945“ gewidmet. Leider konnte ich den Glasaufzug am Kirchturm nicht in die Höhe fahren, weil alle Karten schon ausverkauft waren. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, stand nur noch der Turm der ehemaligen Kirche, der Kirchraum war komplett zerstört und steht nur noch in Ruinen da. In den Kellerräumen des Mahnmals befindet sich mittlerweile eine Dauerausstellung und ein Dokumentationszentrum.
Binnenalster und Außenalster
Hamburgs grüne Lunge liegt mitten in der Stadt rund um die Binnenalster und die Außenalster. In knapp zwei Stunden kann man die beiden künstlichen Seen umschreiten. Nachdem ich so in spannende Gespräche vertieft war, hat es allerdings nur zu einem Bild gereicht. Die Strecke um die Außenalster ist knapp sieben Kilometer lang und ist natürlich eine beliebte Laufstrecke – ganz abgesehen von den vielen prachtvollen Villen, die die Straßen rund um die beiden Seen säumen.
Speicherstadt und Hafencity
Richtig Spaß macht in Hamburg die Speicherstadt und Hafencity. “Die Hamburger Speicherstadt ist der weltgrößte historische Lagerhauskomplex, gelegen im Hamburger Hafen. Sie umfasst das Gebiet zwischen Baumwall und Oberhafen. Seit 1991 steht sie unter Denkmalschutz und ist seit dem 5. Juli 2015 mit dem benachbarten Kontorhausviertel unter dem Namen Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus auf der Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.” (Quelle: wikipedia.de). Direkt neben der Speicherstadt liegt mit der Hafencity ein neu geschaffenes Stadtquartier in Hamburg, dessen Wahrzeichen natürlich die Elbphilharmonie ist. Auch wenn der Bau des Konzertsaals wohl immer auf der Liste der finanziellen Fehlplanungen des Jahrtausends stehen wird, ist es doch ein beeindruckender Bau, der das ganze Viertel prägt.
Der alte Elbtunnel
Direkt neben der U-Bahn-Station Landungsbrücken geht es in den Alten Elbtunnel, der 1911 eröffnet wurde als St. Pauli-Elbtunnel. Der Tunnel unterquert auf einer Länge von 426,5 Metern die Norderelbe und verbindet die Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder. Mit zwei großen Aufzügen wird man in den Untergrund geschaufelt und darf dann die Strecke hin und zurück zurücklegen. Auf der anderen Seite erwartet einem bei schönem Wetter ein toller Blick auf die Hamburger Hafenkante, wer aber die Elbphilharmonie fotografieren will, der muss noch ein schönes Stück laufen. Vom Aussichtspunkt versperren nämlich zwei Pfosten, die in der Elbe stehen, den Blick. Die Elbphilharmonie kann man aber auch von dieser Seite aus fotografieren, dazu muss man noch knapp 1.5 Kilometer in Richtung der Halle des Musicals “König der Löwen” laufen. Nachdem bei mir das Wetter nicht so prickelnd und düster war, habe ich darauf aber verzichtet. Den Blick werde ich aber sicherlich das nächste Mal mit einbauen. Da der Alte Elbtunnel ganztägig geöffnet ist (allerdings gehen Nachts die großen Aufzüge nicht), kann man sich von dieser Seite auch problemlos den Sonnenaufgang anschauen.
Die Hamburger Innenstadt
Wer shoppen will, der ist sicherlich auch in Hamburg Gold richtig – ich habs aber nicht so mit Shoppen, dementsprechend habe ich noch ein paar Bilder aus der wirklich schönen Innenstadt gemacht. Vor allem das Hamburger Rathaus ist ziemlich beeindruckend.
Stadionbesuch beim HSV
Was nicht fehlen darf bei einem Hamburg-Besuch ist der Besuch eines Stadions. Ich wäre zwar lieber zum – aus meiner Sicht kultigeren – FC St. Pauli gegangen, aber ins Volksparkstadion wollte ich auch schon immer mal und habe mir die Partie gegen Holstein Kiel gegeben. Witzigerweise saß ich neben einem Bayern-Fan, der mit seinen HSV-Kumpels das Spiel angeschaut hat. Alles in allem ein rundum gelungener Abend, der dann natürlich noch angemessen am Kiez weiterging. Ach ja: Sehr schönes Stadion mit einem deutlich besseren Anreisekonzept wie bei meinen Bayern. So fix war ich selten aus einem Stadion wieder in einer Straßenbahn.