Das Rofangebirge liegt am Achensee und am Karwendel und ist ein beliebtes Ausflugsziel in den Alpen. Im Winter kann man Skifahren und Tourengehen, im Sommer hingegen kann man toll wandern und hat die Möglichkeit gleich gleich fünf Gipfel mit einem Klettersteig zu bezwingen. An einem Wochenende im August habe ich nach langen Jahren – ich war mal als Knirps mit meinen Eltern öfter im Rofan – wieder das Rofan besucht und war rundum begeistert. Ausgangspunkt aller Touren im Rofan ist meist die Bergstation der Rofan-Seilbahn, die direkt neben der Erfurter Hütte liegt, einer DAV-Hütte, auf der man auch übernachten kann. Nachdem ich spontan wandern wollte, war leider kein Platz auf der Hütte, ich habe deswegen im Campingbus übernachtet am Silbahnparkplatz, was auch kein Problem war.
5 Gipfel Klettersteig
Von der Seilbahnstation, die ich mit der ersten Gondel genommen habe, geht es in Richtung Mauritzalm, die fussläufig von der Bergstation schon zu sehen ist. Oberhalb der Alm kann man den Klettersteig entweder rechtsrum (also gegen den Uhrzeigersinn) folgen oder linksrum. Nachdem ich nur das Schild nach links gesehen hatte, bin ich diesem Wegweiser gefolgt. Es ist aber kein Problem, die Runde kann man in beiden Richtungen machen. Ich würde aber empfehlen die Klettersteiger am Rosskopf und der Seekarspitze von der richtigen Seite aus zu machen, ansonsten muss man die Klettersteige hinunter gehen und nicht rauf.
Hochiss
Los ging es nach einem Weg, der stetig aufwärtsging zum Hochiss, dem höchsten Gipfel im Rofangebirge mit 2229 m. Der Klettersteig kann wie alle Steige im Rofan umgangen werden und weist eine Schwierigkeit von C/D auf und war für den Einstieg durchaus sportlich. Man folgt dem Normalweg auf den Hochiss und biegt dann rechts ab zum Klettersteig, der aber dank des Seils keine Mühe macht. Trittsicher sollte man sein und keine Höhenangst haben.
Über den Normalweg kehrt man dann zum Ausgangspunkt zurück und geht geradeaus auf den nächsten kleinen Klettersteig in Richtung Seekarspitze zu. Der Steig hinauf aufs Spieljoch ist keine große Herausforderung und könnte auch ohne Helm und Klettersteigset bezwungen werden. Auf dem Grat gelangt man dann zum Seekarjoch.
Seekarjoch
Das Seekarjoch ist der formal schwerste Steig im Rofan, denn er enthält ein Steilstück mit D-Schwierigkeitsgrad. Das Steilstück hat aber an allen kniffligen Stellen Tritte eingelassen und ist deswegen auch sehr gut begehbar. Nachdem ich die Runde verkehrt herum laufe, gehe ich den Steig von oben nach unten. Das ist kein Problem, sofern kein Gegenverkehr kommt. Mir kam jemand entgegen, mit kurzen Absprachen ist der Steig nach unten aber auch kein Problem. Nach dem Steilstück geht es dann relativ entspannt an einer Wand quer entlang und kommt auf den Weg zum Rosskopf. Ich würde den Steig das nächste Mal in der richtigen Richtung gehen (also von unten nach oben), alleine schon weil ein Klettersteig zum Gipfel hin schon deutlich mehr Spaß macht.
Rosskopf
Den Rosskopf mache ich jetzt in der richtigen Richtung und umlaufen den Gipfel. Eine weise Entscheidung, denn in der Wand sind schon einige Kletterer und am Einstieg hat sich sogar schon eine Schlange gebildet. Deswegen empfiehlt es sich den Rosskopf so früh wie möglich zu machen, um dem Ansturm der Kletterbegeisterten zu umgehen. Der Rosskopf war für mich der schwierigste Steig. Zwar war der Schwierigkeitsgrad nur C/D, allerdings ist es der längste Steig und wenn vor einem lauter langsame Kletterer unterwegs sind, wird es schnell anstrengend. Kleiner Tipp von mir: Abstand halten und immer erst warten, bis der Vorkletterer weiter weg ist, möglichst auf einer bequemen Stelle. Rund 150 Meter geht es nach oben und wenn man dann schon gedacht hat, dass man oben ist, dann geht es noch ein Stück weiter nach oben. Im Steig kamen uns zwei Kletterer entgegen, die dann ausweichen mussten. Allerdings gibt es dazu nicht wirklich viele Stellen, deswegen richtig rum begehen. Am Gipfel angekommen belohnt das herrliche Panorama den Kletterer, ehe der Abstieg beginnt, der auf der anderen Seite des Einstieges weitergeht. Richtig schwierig ist der Abstieg in Richtung Seekarjoch nicht, allerdings muss man über zwei kleine Grate drüber, was einige Kletterer vor mir vor Probleme stellte. Nachdem ich wieder am Seekarjoch angekommen war, habe ich erneut die Umgehung genommen in Richtung Rosskopf (Dauer ca. 20 Minuten) und bin dann in Richtung Haidachstellwand gewandert über den Krahnsattel.
Haidachstellwand
Der Steig besteht aus zwei Teilen. Erst muss man auf den kleinen Gipfel namens Clesida gut gesichert am Seil und mit einigen Zusatztritten aufsteigen über den Obholzer-Gedächtnis-Klettersteig, dann geht es ein Stück hinab, ehe es weiter aufwärts in Richtung Haidachts. Ich fand den Steig erst ziemlich einfach, doch dann kam eine kleine Überraschung, denn ein Stück über einen Spalt musste man auf einer Seilbrücke überbrücken – das Highlight dieses Klettersteigs, der Schwierigkeitsgrad B/C hat. Kurz danach ist man schon am Gipfelkreuz und folgt dem Weg in Richtung Erfurter Hütte.
Abstieg
Beim Abstieg hat man die Wahl zwischen einem kleinen mit einem Seil gesicherten Stück oder einer kurzen Umgehung, danach folgt man dem Weg zügig ins Tal. Über die Mauritzalm kommt man dann wieder zur Bergstation.
Fakten:
Dauer: ca. 8 Stunden (ich habe 7 Stunden mit Pausen gebraucht)
Route:
- Obholzer Gedächtnis-Klettersteig (B/C, 120 Hm, 1 Std.)
- Rosskopf-Klettersteig (C/D, 150 Hm, 11⁄2 Std.)
- Seekarlspitze-Klettersteig (D, 70 Hm, 1⁄2 Std.)
- Spieljoch-Klettersteig (C, 85 Hm, 1⁄2 Std., bei Nässe gefährlich!)
- Hochiss-Klettersteig (C/D, 110 Hm, 50 Min.)
Ausrüstung: Klettersteigset und Helm
Übernachten: Erfurter Hütte oder im Tal am Achensee
Tomorrowland ist das weltweit größte Festival der elektronischen Tanzmusik. Für das Spektakel pilgern jeden Sommer die besten DJs des elektronischen Spektrums ins belgische Boom. Dieses Jahr war ich auch endlich mal dabei – freilich nur als Besucher. Mein Erfahrungen rund um die Reise und den Aufenthalt am Gelände schildere ich hier.
Tickets: Normal oder über Viagogo
Es ist schwierig an Tickets zu kommen, denn die 200.000 Tickets, die es jeweils für eines der beiden Wochenende zu ergattern gilt, sind normalerweise binnen weniger Sekunden vergriffen. Meistens an einem Samstag um 17 Uhr im Februar geht der Vorverkauf los, die Server wackeln kräftig beim Ansturm der feierwütigen Fans und oftmals gehen die Tanzjünger leer aus. So wie wir auch wie so oft. Es waren lediglich noch (sehr teurere) Global Journey Tickets, die mit Anreise waren, übrig. Allerdings bringt es mir aus Erlangen nichts, wenn ich von Köln aus nach Belgien fliegen soll. Dieses Jahr wollten wir aber unbedingt hin und so schaute ich mich bei Viagogo um und wurde fündig. Es gab noch Karten für Tomorrowland inklusive des Dreamville-Zeltplatzes. Allerdings waren die Karten schon knappe 200 Euro teurer als regulär (regulärer Preis 360.-€ für den Dreamville-Zeltplatz plus Festivaleintritt), dazu kam noch eine happige Gebühr, sodass wir pro Karte bei knapp 720.-€ lagen. Sein Ticket oder besser sein Festivalbändchen haben wir aber nicht schon vorab bekommen, sondern musste sich mit der ausgedruckten Viagogo-Bestellung und seinem Personalausweis sein Bändchen direkt am Anreisetag ausgeben lassen. Gleich vorneweg: Der Vorgang hat wunderbar geklappt.
Dreamville – Der Campingplatz für 30.000 Leute
Bereits am Donnerstag, also einen Tag vor dem Festival, öffnet der riesige Campingplatz seine Pforten. Es empfiehlt sich schon am Mittwoch anzureisen, um dann am Donnerstagfrüh aufs Gelände zu kommen. Offiziell machte der Kartenumtausch um 10 Uhr auf und der Campingplatz öffnete seine Tore um elf Uhr, allerdings ging es schon deutlich früher los. Wir bekamen zügig unser Bändchen, das wir aber noch online aktivieren mussten, holten unsere Sachen aus dem Bus und marschierten schon mit Gepäck (Rollwagen nicht vergessen) auf das Gelände. Die Zeltplätze werden der Reihenfolge nach vergeben – also von vorne nach hinten. Vorne in diesem Fall war der Weg zum Festivalgelände, hinten der Ausgang zum Parkplatz des Zeltplatzes. Immer wieder geben Helfer Teile des Rasens frei auf dem man sich dann schnell einen Platz sichern sollte. Wir hatten einen Scheren-Pavillon dabei, der nur ausgeklappt werden musste und hatten damit schon die halbe Miete für einen guten Platz. Unsere Nachbarn zäunten erst einmal den Platz ein und bauten danach Pavillons und Zelte auf. Nachdem sich rund 30.000 Leute auf dem Campground tummeln empfiehlt sich wie erwähnt eine frühe Anreise, um einen guten Platz zu ergattern. Am Abreisetag muss man bis 12 Uhr vom Gelände sein, viele Leute sind auch schon am Sonntag abgereist. Auch die Abreise gestaltet sich unkompliziert und entspannt – wie das ganz Festival im Übrigen.
Parkticket nicht vergessen
Wichtig: Kauft euch vorab ein Ticket für 20.-€ für den Parkplatz am Campingplatz, der fußläufig und schnell vom eigenen Zelt zu erreichen ist. Mein Campingbus war damit sozusagen das Basislager (ideal dank des funktionierenden Kühlschrankes).
Ansonsten gibt es auf dem Campingplatz alles: Vom Friseur über den Supermarkt bis zur Handyladestation. Teilweise gab es an den Stores lange Warteschlangen – beispielsweise beim Friseur saßen die Mädels am Freitag Früh schon lange vor der Öffnungszeit vor der Eingangstür, lange Schlange inklusive. Viele Türme stehen den Besuchern für Getränke oder Frühstück und auch zur Information bereit. Natürlich sind auch einige Fressbuden auf dem Gelände.
Sanitäranlagen und Müll
Die Sanitäranlagen wurden mehrfach am Tag sauber gemacht und auch die Duschen waren ok. Man kann sowohl in einer Einzelkabine duschen (gegen Aufpreis) oder sich an den Außenduschen erfrischen oder waschen. Ich habe die Außenduschen genommen, weil auch dort das Wasser angenehm warm war und ich auch keinen Bock hatte mich anzustellen. Vor allem gegen Mittag ist die Schlange zu den Duschen und teilweise zu den Klos relativ lange, deswegen gleich früh alles erledigen. Müll wird regelmäßig eingesammelt, jeden früh geht eine Horden von – unverschämt gut gelaunten – Volunteers über das Gelände und sammelt den groben Müll ein, zusätzlich gibt es an jeder Ecke große Mülltonnen. Witzig ist die Idee des Festivals die Besucher zum Müllssammeln zu animinieren. Es werden spezielle Müllbeutel verteilt in denen man Dosen und Verpackungen sammeln kann. Dieses Säcke kann man dann an einer Sammelstelle abgeben und bekommt pro Sack einen Anhänge für ein Armband – begehrte Sammlerstücke für echte Fans.
Bezahlung
Man benötigt auf dem Campingplatz und auch am Festivalgelände kein Geld – mit Ausnahme des Supermarktes in dem man mit Karte zahlen musste. Ansonsten dient das Bracelett als Zahlungsmittel. Aufladen kann man das Armband entweder in Bar oder per Karte. Das offizielle Zahlungsmittel sind dabei sogenannte Pearls. Ein Pearl entsprechen 1.60€. Ein große Bier hat 3,75 Pearls gekostet, also sechs Euro. Sicherlich nicht ganz günstig, aber noch im Rahmen. Lädt man zu viel Geld auf, dann wird das Geld zurückerstattet (gegen eine Gebühr von 2 Pearls). Allerdings dauert die Rückbuchung schon eine Weile. Bis Mitte August konnte man den Antrag stellen, die Auszahlung war aber zur Erstellung des Berichts noch nicht da.
Essen und Trinken
An vielen Ecken stehen Essensbuden oder auch Getränkestände, im Dreamvill sind die Preise günstiger als direkt am Festival, man kann aber sparen indem man zumindest auf den Campingplatz alles mitbringt. Zwar sind offiziell nur sechs Dosen Bier pro Person erlaubt und auch Gas für den Gaskocher darf man offiziell nicht mitbringen, aber am Eingang wurde man nur auf Glas kontrolliert und durfte ansonsten alles mitbringen. Teilweise Wagenladungsweise wurden so Getränke auf den Platz gekarrt. Witzig sind die Grills, die an vielen Stellen des Geländes stehen und die jeden Tag angeschürt werden. Hier kann man dann sein mitgebrachtes oder auch gekauftes Grillgut kostenfrei garen, selbst Grillzangen werden gestellt.
The Gathering und das Festival
Für alle Campingplatzbenutzer gibt es sogar eine Vor-Party am Donnerstagabend. Für das so genannte “The Gathering” wird sogar eine eigene kleine Bühne aufgestellt und es spielen durchaus bekannte DJs, bei uns waren das unter anderem Yves De Ruyter und Netsky. Zum Warm Up ist der Vorabend natürlich perfekt. Ansonsten ist das Festival perfekt organisiert, meist sind Sanitäranlagen schnell erreichbar, in einem der großen WCs unter der Mainstage spielt sogar ein DJ. Außerdem gibt es an jeder Ecke Trink- und Essstationen.
Geht man dann am nächsten Tag auf das Festivalgelände, muss man sich schon erst einmal orientieren. Tomorrowland findet auf dem Gelände eines ehemaligen Freizeitparks statt und versprüht dadurch schon einen besonderen Charm. Leider war das Riesenrad bei uns nicht geöffnet bzw. hat sich nie gedreht. Von ganz oben soll man einen tollen Blick auf das Gelände bekommen. Durch die vielen Ordner, Wegweiser und die Karten, die man am Eingang bekommt, kommt man auf dem riesigen Gelände aber jederzeit gut zurecht – auch wenn man sich bei 15 Bühnen schon einen sehr guten Plan zurechtlegen muss, um alle Acts, die man sehen will, auch zu sehen bekommt. Abends ist natürlich die Mainstage zu empfehlen, die immer wieder mit neuen Lichteffekten und Pyroshows aufwartet. Für einen guten Überblick empfiehlt sich ein Platz am Hügel rund um die Bühne, dort hat man von überall aus einen tollen Blick auf die Show und laut genug ist es außerdem.
Alles in allem ein rundum perfekt organisiertes Festival zu dem ich gerne wiederkomme.
Anfang November war ich zu Besuch in Berlin und habe mir natürlich die Stadt angesehen. Das letzte mal war ich in den 90er Jahren in Berlin, einmal 1992 mit der Schule und dann noch einmal 1997 zur Love Parade. Und ich muss sagen, dass sich natürlich einiges geändert hat. Berlin ist immer eine Reise wert – und ich komme sicher wieder. Berlin ist sehr einfach zu bereisen, denn man kommt eigentlich überall mit den öffentlichen Verkehrsmittel hin. Entweder man nimmt sich eine Tageskarte für knapp sieben Euro oder aber man gönnt sich die Berlin Welcome Card mit der man dann kostenlos während des Gültigkeitszeitraums Öffis fahren kann. Zusätzlich bekommt man mit der Karte auch Vergünstigungen bei vielen Sehenswürdigkeiten (wie dem Fernsehturm). Den ersten Tag hat mich dankenswerterweise mein Kumpel Heiko, den ich in Australien kennengelernt habe und mit dem ich auch in Peru war, durch die Stadt geführt.
Hier sind meine Reisetipps für zwei bis drei Tage in der Hauptstadt:
Berlin Mitte: Vom Alexanderplatz bis zum Gendarmenmarkt
Idealerweise fängt man seine Besichtigungstour am Alexanderplatz – kurz Alex genannt – an. Den Platz kennt man nicht nur wegen den vielen Einblendungen bei GZSZ, sondern natürlich auch wegen der Weltzeituhr und dem Fernsehturm. Vom Turm hat man eine schöne Aussicht über die Stadt, ich ziehe aber eine Aussicht vor, auf der der Fernsehturm in der Entfernung zu sehen ist (siehe später). Einen schönen Blick hat man im Übrigen aus dem zweiten Stock des Saturn Markts auf den Platz in Richtung Fernsehturm. Folgt man der Rathausstraße kommt man zum Roten Rathaus, das leider bei mit gerade renoviert wurde, sodass man nur einen Blick über die Umzäunung erhaschen konnte.
Aber auch der Platz am Neptunbrunnen und die St. Marienkirche direkt davor sind sehenswert. Folgt man der Straße weiter, kommt man zur Spree in das Nikolaiviertel. Natürlich sollte man sich die Nikolaikirche nicht entgehen lassen. 1944 wurde die Kirche durch einen Bombenangriff zerstört und war bis 1984 eine Ruine. Bis 1987 wurde die Kirche dann neu aufgebaut und ist mittlerweile ein Museum. Der Spree folgt man in Richtung Berliner Dom, der aber auch im Moment renoviert wird, bis auf der linken Seite das Bode-Museum auf der Museumsinsel zu sehen ist. Gleich fünf Museen sind auf der Insel zu finde, die wir aus Zeitgründen ausgelassen haben. Wer aber auf Geschichte steht, der ist im Pergamonmuseum, dem Bode-Museum, dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie und im Alten Museum bestens aufgehoben und kann dort sicherlich einige Tage verbringen. Danach sind wir zum Gendarmenmarkt gegangen – für mich einer der schönsten Plätze in Berlin. Denn in der Mitte des Platzes steht das Konzerthaus, dem zur Rechten der Deutsche und zur Linken der Französische Dom zur Seite steht.
Holocaust-Mahnmal – Brandenburger Tor – Reichstag
In der Nähe liegt bereits das Holocaust-Mahnmal, das offiziell “Denkmal für die ermordeten Juden Europas” heißt, von dem man aus schon das Brandenburger Tor sieht. Ich war mehrfach am Tor – und immer war es vor dem Wahrzeichen Berlins richtig voll an Touristen oder auch an Demonstranten. Selbst eine türkische Hochzeit machte dort tanzend – mitten auf der von Autos befahrenen Straße – Station bis die Polizei die Tanzeinlage stoppte. Dahinter liegt auch schon der Reichstag, ebenso imposant anzusehen. Natürlich kann man den Reichstag besuchen, doch seitdem auf der ganzen Welt Anschläge verübt werden, sind die Sicherheitskontrollen natürlich schon sehr hoch und man muss sich vorher – möglichst vorher beim Bundestag anmelden.
Von dort aus kommt man auch bequem noch zum legendären Checkpoint Charlie, dem alten Grenzübergang von Ost nach West, der immer noch ein Wahrzeichen Berlins ist. Natürlich kann man dort vor dem Grenzhäusschen ein passendes Bild machen und sich die Open-Air-Ausstellung zur Geschichte Berlins ansehen – beeindruckend und beklemmend zugleich. Zum Abschluss und in der untergehenden Sonne sind wir dann zum Potsdamer Platz gegangen, der das letzte mal als ich in Berlin war, noch eine Megabaustelle war. Jetzt erstrahlt der Platz aber im neuen Glanz mit dem DB-Hochhaus und dem Sony Center. Unser Ziel war zum Schluss der Panoramapunkt im Kollhoff Tower am Potsdamer Platz – ein 100 Meter hohe Aussichtsplattform mit Panoramacafé, die einen tollen Ausblick über die Stadt bietet. 7.50 Euro kostet der Eintritt, der sich aber lohnt.
Siegessäule – Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – Kudamm
Am nächsten Tag ging es dann für mich alleine in Richtung Siegessäule. Am bequemsten geht es mit der Linie 100 vom Alexanderplatz aus, die eigentlich alle Sehenswürdigkeiten bis zum Kurfürstendamm abdeckt – ein normaler Linienbus wohlgemerkt, der deutlich günstiger ist als einer der HopOn-HopOff-Busse. Eine Station vor der Siegessäule lohnt es sich schon auszusteigen, um zumindest von außen das Schloss Bellvue anzusehen. Die Residenz des Bundespräsidenten liegt einen Steinwurf vom Großen Stern entfernt in dessen Mitte die Siegessäule steht. Auch hier lohnt es sich der Eintritt von 3.- Euro, um auf die 69 Meter hohe Aussichtsplattform zu kommen. Aber Vorsicht, die 285 Stufen bringen einen ganz schön ins Schwitzen bis man oben angekommen ist. Der Blick über den Tiergarten bis zum Fernsehturm ist atemberaubend und lohnt sich wirklich.
Natürlich kann man auch noch zusätzlich im Tiergarten flanieren und sich die vielen Statuen am Rande des Parks ansehen. Weiter geht es mit der Linie 100 in Richtung Westberlin – genauer in Richtung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, die als Mahnmal immer noch ein Wahrzeichen von Berlin ist. In der Ruine befindet sich ein Museum, die daneben liegende und etwas gewöhnungsbedürftige evangelische Kirche sollte man sich aber schon ansehen, alleine aufgrund der blauen Beleuchtung, die durch die aus mehr als 20.000 Glaskacheln bestehende Fensterfront entsteht. Wer jetzt noch nicht genug hat, der kann sich am wenige Meter entfernten Kurfürstendamm austoben, shoppen und durch durch die Gegend schlendern.
East-Side-Gallery
Zum Abschluss meines dritten Tages bin ich denn noch mit der Bahn zur East-Side-Gallery gefahren, gelegen an der Mühlenstraße in Berlin Friedrichshain. Es handelt sich um die längste Open Air Gallery der Welt mit 1.316 Metern, die früher einen Teil der Grenze zwischen Ost- und West-Berlin bildete. Unzählige Gemälde zieren die Mauerstücke, das bekannteste ist sicherlich der Bruderkuss, einem Graffito von Dmitri Wrubel, das Leonid Breschnew und Erich Honecker beim Bruderkuss zeigt und eine Reproduktion einer Fotografie von 1979, aufgenommen während der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Gründung der DDR ist. An der East-Side-Gallery muss man sich aber Zeit nehmen, weil unzählige besucher an den einzelnen Graffitis Selfies machen wollen. Am Ende der Galerie befindet sich noch das “The Wall Museum”, einem audiovisuellen Museum zum Fall der Mauer und der Geschichte Berlins und die Obernbaumbrücke, die mit ihrer tollen roten Farbe auch in Hingucker ist.
Danach waren die drei Tage leider schon vorbei – in Berlin gibt es natürlich noch viel mehr zu sehen.
Ausgehtipp: Seit 1996(!) gibt es in der Hafenbar in Berlin (Karl-Liebknecht Straße 11, am Alexanderplatz) die wohl älteste Schlagerparty Deutschlands. Aus fünf Jahrzehnten werden deutsche Hits gespielt – ein Konzept das ankommt, denn als wir um kurz nach 22 Uhr am Eingang standen gab es schon eine lange Schlange. Das Warten hat sich aber gelohnt, denn die Veranstaltung war sehr lustig und wir waren deutlich länger dort als geplant – aber ich komme gerne wieder!